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Fünf Freunde Helfen Ihren Kameraden

Fünf Freunde Helfen Ihren Kameraden

Titel: Fünf Freunde Helfen Ihren Kameraden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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spöttisch.
    »Ich werde natürlich an der Wand hinaufklettern«, antwortete Jo.
    »Es wächst doch soviel Efeu darauf. Ich bin schon oft auf solchen Mauern herumgestiegen.«
    Die Jungen schauten sie scharf an.
    »Warst du vielleicht das Gesicht am Fenster?« fragte Julian plötzlich, der sich an Annes Entsetzen erinnerte.
    »Ich wette, du warst es! Wie ein Affe bist du, überall musst du herumklettern! Aber diese hohe Mauer kommst du sicher nicht hinauf. Du stürzt ab und bist tot. Wir dürfen das nicht erlauben!«
    »Puh!« machte Jo verächtlich.
    »Abstürzen! Ich bin auch schon auf Mauern ohne Efeu geklettert! Es gibt im Mauerwerk immer wieder Löcher oder Spalten, wo man sich festhalten kann. Diese Mauer hier ist ja so leicht zu bezwingen!«
    Julian war sprachlos über Jo. Dick erinnerte sich, dass ihr Vater früher Akrobat war. Diese Waghalsigkeit lag ihr eben im Blut!
    »Ihr solltet mich einmal seiltanze n sehen, niemals brauche ich ein Sprungnetz. So, jetzt gehe ich!« Sie stieg schon die Treppe hinauf und huschte durch die Tür.
    Wie ein Eichhörnchen sprang sie über den Hof, schon stand sie am Fuß des Turms. Julian schaute ihr von der Tür aus zu.
    »Sie wird sich erschlagen«, sagte Julian.
    »Mal den Teufel nicht an die Wand, Julian!« flüsterte Dick. »So etwas habe ich noch nicht erlebt. Schau, dort klettert sie schon!«
    Sicher, als ob es fester Boden wäre, kletterte Jo den Efeu hinauf. Sie streckte stets die Hand aus und prüfte die Äste.
    Auch mit dem Fuß versuchte sie jeden Ast. Einmal rutschte sie ein bisschen aus. Ein Efeustamm hatte sich gelockert. Julian und Dick blieb das Herz stehen. Aber Jo schob sich bereits geschickt zu einem anderen Stamm hinüber und hielt sich fest.
    Immer weiter hinauf kletterte sie, am ersten Stockwerk vorbei, am zweiten, nun ging’s zum dritten. Nicht mehr lange würde es dauern, und sie war beim obersten Stockwerk angelangt. Ganz klein sah sie von unten aus.
    »Ich kann nicht mehr hinschauen, nein, das halte ich nicht aus«, sagte Dick, dem ganz schwindlig war.
    »Was sollten wir bloß tun, wenn sie jetzt herunterfallen würde?«
    »Halt den Mund«, zischte Julian.
    »Sie wird nicht fallen, sie ist wendig wie eine Katze. Da schau, jetzt kriecht sie zu dem Fenster neben Georgs Zimmer.
    Es ist ein wenig offen.«
    Siegesbewusst saß nun Jo auf dem Fenstersims und winkte frech zu den Jungen hinunter. Dann stieß sie mit aller Kraft gegen das Fenster, um es zu öffnen. Es gab aber nicht nach. Jo legte sich also flach auf das Sims nieder, und nach einerWeile gelang es ihr schließlich, durch die schmale Öffnung zwischen Fensterrahmen und Sims hindurchzukriechen. Nun war sie für die Jungen außer Sicht. Julian und Dick seufzten erleichtert auf. Mit zitternden Knien gingen sie wieder in den unterirdischen Gang zurück und setzten sich still nieder.
    »Schlimmer als im Zirkus war es«, meinte Dick schließlich. »Ich kann bestimmt keinem Akrobaten mehr zusehen. Was mag wohl Jo jetzt tun?«
    Jo war eifrig bei der Arbeit. Bei dem Sprung vom Fenstersims auf den Fußboden hatte sie sich ein paar blaue Flecken geholt.
    Aber daran war sie gewöhnt. Sie stand sofort auf und versteckte. sich hinter einem Stuhl. Es konnte leicht möglich sein, dass jemand sie gehört hatte. Nein - nichts rührte sich.
    Jo spähte vorsichtig hinter dem Stuhl hervor.
    Das Zimmer stand voll großer Möbel, sie waren alt und verstaubt. Spinnweben hingen von der Decke herab. Auf Zehenspitzen schlich Jo zur Tür.
    Sie lief barfuss und machte kaum Lärm dabei. Nun öffnete sie behutsam die Tür. Eine steinerne Wendeltreppe führte hinunter, auf jeder Wandseite befand sich eine Tür.
    Es gab also vier Zimmer in jedem Stockwerk. Demnach hatte jeder Raum zwei Fenster. Sie betrachtete die Tür nebenan.
    Dahinter musste Georg sein. Im Schloss steckte ein mächtiger Schlüssel, außerdem war ein schwerer Riegel vorgeschoben. Jo kroch zur Tür und rüttelte an dem Riegel. Das machte einen Heidenlärm, deshalb sprang sie sofort wieder in ihr Zimmer zurück. Aber auch diesmal erschien niemand. Sie lief also nochmals zur Tür nebenan und versuchte, den großen Schlüssel umzudrehen. Das Schloss war gut geölt, und der Schlüssel ließ sich leicht umdrehen. Jo stieß leise die Tür auf und streckte den Kopf vor.
    Da war Georg - eine schmale, unglückliche Georg saß beim Fenster. Sie starrte Jo entgeistert an.
    »Pssst!« machte Jo und genoss diesen Augenblick.
    »Ich bin gekommen, um dich zu befreien!«

Es

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