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Fünf Freunde Im Zeltlager

Fünf Freunde Im Zeltlager

Titel: Fünf Freunde Im Zeltlager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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diesem einsamen Moor. Du wohnst ja schon drei Jahre hier und hast bisher nicht das Geringste erlebt.«
    Jockel seufzte.
    »Das kannst du laut sagen!«
    Plötzlich fingen seine Augen an zu glänzen.
    »Aber mit den Geisterzügen, vielleicht wird da was draus?«
    »O nein, ich will nicht«, sagte Anne erschrocken.
    »Ein Erlebnis mit Geisterzügen muss ja fürchterlich sein.«
    »Ich würde irrsinnig gern mit euch zu dem alten Bahnhof gehen und mir den Holzbein-Samuel mal ansehen«, sagte Jockel begeistert. »Das wäre für mich schon ‘n Abenteuer. Und wenn der erst noch Steine nach mir schmeißen würde …
    Nehmt mich doch bitte mit, wenn ihr das nächste Mal hingeht.«
    »Du, ich weiß nicht recht, ob wir noch einmal hingehen werden«, sagte Julian. »Es ist wirklich nichts an der Geschichte, alles nur Einbildung. Der alte Mann sieht Gespenster, weil er schon so lange dort ganz allein haust und auf was aufpassen muss, obwohl es eigentlich nichts zum Aufpassen gibt. Wahrscheinlich sind dort früher Züge gefahren und die hat er jetzt in seinem Kopf.«
    »Aber der Schäfer hat doch auch was von Geisterzügen gesagt«, meinte Jockel, »Wie wäre es, wenn wir mal nachts hingingen und schauten, ob wirklich ein Zug kommt?«
    »Nein!«, widersprach Anne entsetzt.
    »Du brauchst ja nicht mitzukommen«, beruhigte Jockel sie.
    »Nur wir drei Jungen.«
    »Und ich!«, fiel Georg sofort ein. »Mich dürft ihr nicht vergessen. Tim kommt übrigens auch mit.«
    »Hört endlich auf, macht nicht so grausige Pläne«, bat Anne.
    »Ihr beschwört ja ein Abenteuer herauf, wenn ihr so weitermacht.«
    Niemand hörte auf sie. Julian sah Jockels erregtes Gesicht.
    »Wenn wir wieder hingehen, sagen wir es dir«, versprach er.
    Der Junge wäre Julian am liebsten um den Hals gefallen.
    »Das ist toll«, sagte er. »Ich glaub, mich tritt ein Pferd!
    Geisterzüge! Ach, hoffentlich sehen wir wenigstens einen!
    Habt ihr ‘ne Ahnung, wer so einen Zug lenkt und wo sie herkommen?«
    »Aus dem Tunnel natürlich, woher sonst?«, meinte Dick.
    »Wir werden ihn auch kaum sehen, nur hören, Geisterzüge kommen doch nur in der dunkelsten Nacht an. Nie am Tag.
    Vielleicht sehen wir ja auch gar nichts.«
    Es war für Jockel ein so aufregendes Thema, dass er den ganzen Nachmittag nicht aufhörte davon zu reden. Anne hatte es schließlich satt und schlief ein, mit Bellas Hundebaby im Arm. Tim legte sich neben Georg zum Schlafen. Er wäre so gern spazieren gegangen, aber er spürte, dass er diesmal darauf verzichten musste. Gegen Geisterzüge hatte er keine Chance.
    Die Teezeit kam früher als erwartet. Die Glocke schlug an und Jockel sah ganz überrascht auf.
    »Ist ja kaum zu glauben, dass es schon so spät ist. Menschenskinder, das war vielleicht ein super Nachmittag! Und passt auf, wenn ihr keine Lust mehr habt, noch mal dorthin zu gehen, dann gehe ich allein. So’n Erlebnis wäre doch mal was anderes!«
    Sie gingen ins Haus, nachdem sie Anne unter großen Mühen aufgeweckt hatten. Sie brachte den kleinen Hund zurück, den Bella glücklich in Empfang nahm und von oben bis unten abschleckte.
    Julian war erstaunt, dass er schon wieder Hunger hatte.
    »Und ich hab gedacht, ich würde eine Woche lang nichts mehr essen können«, sagte er. »Der Kuchen ist wirklich toll, Frau Andreas.«
    Es gab selbst gebackenes Brot, dick mit Butter und Waldhonig bestrichen, Ingwerbrot, ofenfrisch und braun und klebrig, und einen großen Fruchtkuchen, der beinahe wie ein Plumpudding aussah, als er geschnitten wurde, so dunkel war er innen.
    »Oh, liebe Güte! Hätte ich nur nicht so viel zu Mittag gegessen«, stöhnte Anne. »Ich bin nicht hungrig genug, von allem etwas essen zu können, und ich würde es so gern tun!«
    Frau Andreas lachte. »Iss nur, so viel du kannst. Ich gebe euch dann noch etwas mit«, sagte sie. »Ihr könnt auch Rahmkäse, Gebäck und Honig haben und etwas von dem Brot, das ich heute früh gebacken habe. Vielleicht wollt ihr auch ein Stück von dem Ingwerbrot, ich habe genug davon.«
    »Und ob wir das wollen, danke«, sagte Julian. »Das wird für morgen genügen.«
    Sie hörten einen Wagen langsam den Weg zum Haus heraufkommen. Frau Andreas sah auf. »Das wird mein Mann sein.«
    Julian hatte den Eindruck, dass sie etwas ängstlich dreinsah.
    Vielleicht mochte Herr Andreas keine Kinder und würde nicht sehr erfreut sein, sie alle hier zu sehen.
    »Wäre es nicht besser, wenn wir uns aus dem Staub machen?«, fragte er Frau Andreas. »Vielleicht

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