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Fünf Freunde Im Zeltlager

Fünf Freunde Im Zeltlager

Titel: Fünf Freunde Im Zeltlager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Tag Ruhe vor uns!«
    Aber Jockel kam nicht.
    Die Kinder warteten den ganzen Morgen vergebens. Sie warteten sogar mit dem Essen, bis sie so hungrig waren, dass es nicht mehr ging.
    »Komisch«, sagte Julian. »Er weiß doch, wo unser Lagerplatz ist, wir haben ihm schließlich gestern den Weg gezeigt.
    Vielleicht kommt er heute Nachmittag.«
    Er kam aber weder am frühen noch am späten Nachmittag.
    Julian erwog loszugehen und nachzusehen, ob etwas passiert war, aber dann entschloss er sich abzuwarten. Jockel hatte sicher einen guten Grund nicht zu kommen. Vielleicht wollte Frau Andreas auch nicht, dass sie sich zwei Tage hintereinander trafen. Alle waren enttäuscht. Sie hatten nicht einmal mehr Lust zu einem kurzen Ausflug.
    Der Professor hatte den ganzen Tag mit seinen Krabbeltierchen zu tun. Es tat ihm auch Leid, dass Jockel die Kinder hatte vergeblich warten lassen.
    »Er wird morgen kommen«, meinte er. »Was habt ihr jetzt vor?«
    »Wir spielen Karten. Wollen Sie mitspielen?«, sagte Julian.
    »Ja«, sagte Herr Krabbler, stand auf und streckte sich.
    »Könnt ihr Romme?«
    Und ob sie das konnten. Sie schlugen den armen Krabbler nach Strich und Faden, weil er überhaupt nicht spielen konnte.
    Er schob sein Pech auf seine schlechten Karten, hatte aber großen Spaß am Spiel. Er sagte, das Einzige, was ihn aus der Ruhe bringen würde, wäre Tim, der hinter ihm stand und ihm dauernd in den Nacken pustete.
    »Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, als ob der Hund meine Karte besser kannte als ich«, fügte er lächelnd hinzu. »Und jedes Mal wenn ich einen Fehler machte, hat er mich ärgerlich angepustet.«
    Alle lachten und Georg dachte, dass Tim bestimmt besser Karten spielen könnte als der Professor. Nur mit dem Halten hätte er Schwierigkeiten.
    Jockel kam nicht und ließ auch nichts von sich hören. Sie legten die Karten fort, als sie nichts mehr sehen konnten, und Herr Krabbler verkündete, dass er schlafen gehen würde. »Es war sehr spät, als ich gestern zurückkam, ich muss mal wieder richtig schlafen.«
    Die anderen fassten denselben Entschluss. Schon der Gedanke an die schönen Schlafsäcke war verlockend.
    Die Mädchen krochen in ihre Säcke und Tim kuschelte sich an Georg. Zur selben Zeit lagen die Jungen auch schon in ihrem Zelt und Dick gähnte laut und vernehmlich.
    »Gute Nacht, Ju«, sagte er und war auch schon eingeschlafen.
    Julian ging es ebenso.
    Es herrschte tiefste Stille, als Tim sachte anschlug. Es war ein leises Knurren, das keines der Mädchen hörte, geschweige denn Julian oder Dick in ihrem Zelt.
    Tim hob seinen Kopf und lauschte. Dann knurrte er noch einmal. Lauschte wieder. Schließlich stand er auf, schüttelte sich, ohne Georg zu wecken, und ging zum Zelt hinaus, die Ohren steif und den Schwanz senkrecht nach oben gestellt. Er hatte etwas gehört, und wenn er auch dachte, es sei nichts Besonderes, musste er doch mal nachschauen.
    Dick war im besten Schlaf, als ein Geräusch ihn weckte.
    Er setzte sich auf und sah zum Eingang. Ein Schatten erschien und etwas machte sich am Zelt zu schaffen.
    War es Tim? Oder etwa schon wieder Krabbler? Diesmal wollte er sich nicht wieder täuschen lassen. Er wartete. Aber nichts geschah. Der Schatten verhielt sich regungslos und schien auch auf etwas zu warten. Dick gefiel das nicht.
    »Tim«, rief er schließlich leise.
    Da sagte der Schatten: »Dick? Julian? Ich bin’s, Jockel.
    Tim ist auch hier. Darf ich reinkommen?«
    »Himmel! Jockel!«, rief Dick. »Warum schleichst du mitten in der Nacht hier rum? Wir haben den ganzen Tag auf dich gewartet.«
    »Ja, ich weiß, und es tut mir sehr Leid«, sagte Jockel. Der Junge kam ins Zelt gekrochen. Dick weckte Julian.
    »Julian, Jockel ist hier. Jockel, komm, krieche mit in meinen Schlafsack! Es ist genug Platz für uns beide.«
    »Danke«, sagte Jockel und drückte sich mit einiger Schwierigkeit hinein.
    »Wie warm es da drin ist! Ich war stinksauer, dass ich heute nicht kommen konnte, aber mein Stiefvater hatte sich plötzlich in den Kopf gesetzt, mit mir wegzufahren, den ganzen Tag lang. Ich weiß nicht, warum. Sonst kümmert er sich nie um mich.«
    »So eine Gemeinheit, wo er doch gewusst hat, dass du zu uns kommen wolltest«, sagte Julian. »War das denn so wichtig?«
    »Nein, überhaupt nicht«, erwiderte Jockel.
    »Er ist nach Endersfeld gefahren, das ist vielleicht dreißig Kilometer entfernt, hat dort seinen Wagen bei der Bibliothek geparkt und gesagt, dass er in ein paar Minuten zurück

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