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Fünf Freunde Im Zeltlager

Fünf Freunde Im Zeltlager

Titel: Fünf Freunde Im Zeltlager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Der Lärm wurde immer lauter. Jetzt konnte man auch ein Gerassel hören. Die Jungen sprangen von den Gleisen und duckten sich, eng aneinander gepresst, auf den Boden. Mit angehaltenem Atem warteten sie.
    Würde das der Geisterzug sein? Sie warteten auf die beiden Lichter der Lokomotive, die wie zwei feurige Augen aus dem Dunkel auftauchen mussten. Aber nichts dergleichen geschah.
    Es blieb alles dunkel. Nur der Lärm kam immer näher und ein heftiger Wind blies ihnen aus dem Tunnel entgegen. Julian’
    Herz begann wie ein Hammer zu schlagen und Dick und Jockel klammerten sich aneinander, ohne dass sie es merkten.
    Der Lärm wurde zum Tosen, der Wind zum Sturm, und dann kam etwas Langes und Schwarzes aus dem Tunnel, das vorüberbrauste und bald verschwunden war. Der Lärm hatte die Jungen für einen Augenblick fast betäubt, dann wurde das Rumpeln und Rasseln schwächer, während sich der Zug, oder was es nun war, entfernte. Dann war alles still.
    »Da haben wir’s«, keuchte Julian mit etwas zitternder Stimme. »Der Geisterzug – ganz ohne Licht! Wo der wohl hingefahren ist? In den Bahnhof? Glaubt ihr das auch?«
    »Klar, wohin denn sonst. Sollen wir hingehen und nachschauen?«, fragte Dick. »Ich hab niemanden in dem Führerhaus gesehen, aber jemand hat ihn fahren müssen! Das haut einen doch glatt um! Ich glaub, ich spinne, aber das Ding hat doch wie ‘n echter Zug geklungen, oder?«
    »Wir gehen zum Bahnhof«, entschied Jockel, ohne zu zögern.
    »Kommt!«
    Nach kurzer Zeit schrie Dick auf. »Au! Ich hab mir den Fuß verstaucht. Wartet ‘ne Minute!«

     
    Er ließ sich auf den Boden sinken. Ein paar Minuten lang konnte Dick nur stöhnen, solch große Schmerzen hatte er.
    Die anderen trauten sich nicht, ihn hier zu lassen. Julian kniete sich neben ihn und bot ihm an, den Fuß etwas zu massieren.
    Aber Dick stieß ihn weg. Jockel stand etwas ungeduldig dabei.
    Es dauerte doch ungefähr zwanzig Minuten, bis Dicks Knöchel so weit wieder in Ordnung war, dass er darauf stehen konnte. Mit Hilfe der anderen stand er auf und versuchte zu gehen.
    »Ich glaube, es klappt. Ich kann laufen, aber nur langsam.«
    Während sie ihren Weg fortsetzten, hörten sie ein Geräusch, das sich vom Bahnhof her näherte.
    »Da kommt er zurück!«, rief Julian. »Duckt euch! Passt auf, er fährt wieder in den Tunnel!«
    Sie blieben stehen und warteten. Das Geräusch kam näher, schwoll an, und sie verspürten den ungeheuren Sog. Der Zug verschwand in der Dunkelheit des Tunnels; sie hörten noch eine Weile den Nachhall seines Rumpeins und Rasselns.
    »So, und was sagt ihr jetzt? Es gibt tatsächlich einen Geisterzug«, sagte Julian und versuchte zu lachen.
    »Wir haben ihn mit eigenen Augen und Ohren gesehen und gehört! Das darf doch einfach nicht wahr sein!«
     

Jockels nächtliches Erlebnis
     
    Die drei Junge n standen völlig verdattert beisammen. Sie konnten noch gar nicht fassen, dass sie tatsächlich diesen Geisterzug gesehen hatten. Es war also doch kein Gerücht gewesen!
    »So ein Mist, dass ich mir den Fuß verstaucht hab! Wir hätten sonst dem Ding nachrennen können«, schimpfte Dick. »Ich könnt mich sonst wohin beißen!«
    »Na ja, das lässt sich jetzt auch nicht mehr ändern«, tröstete Jockel ihn. »Hauptsache, wir haben den Geisterzug gesehen!
    Ich glaub’s noch immer nicht! So was gibt’s doch einfach nicht! Ist es ein echter Zug?«
    »Der Lärm, den er gemacht hat, war jedenfalls sehr echt«, sagte Julian. »Und der Rauch auch. Aber egal, mir gefällt die Sache gar nicht. Irgendwas stinkt und das ist nicht der Rauch.«
    »Wollen wir mal nachsehen, was mit dem alten Samuel geschehen ist?«, fragte Dick. »Ich wette, er liegt unter seinem Bett.«
    Sie gingen noch einmal zurück. Dick hinkte noch etwas, aber er biss die Zähne zusammen. Als sie in die Nähe der Hütte kamen, bemerkten sie, dass kein Licht brannte.
    »Er hat die Kerze ausgeblasen und ist unters Bett gekrochen«, meinte Dick. »Armer Samuel! Es muss wirklich schrecklich für ihn sein. Ich schau mal zu ihm rein.«
    Sie versuchten durchs Fenster zu sehen, aber alles war dunkel. Plötzlich flammte etwas am Fußboden auf.
    »Ha, da ist Samuel! Er hat ein Streichholz angezündet«, sagte Julian. »Seht mal, er blinzelt unter dem Bett hervor. Er sieht wie ein verschrecktes Kaninchen aus. Soll ich ans Fenster klopfen und ihn fragen, wie es ihm geht?«
    Aber das war genau das Verkehrteste, was er machen konnte.
    Kaum hatte Julian geklopft, schrie Samuel

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