Fünf Freunde Im Zeltlager
Schluss mit dem Thema, wir haben was Wichtigeres zu tun.«
»Wo gehen wir hin?«, fragte Anne. Die Jungen erklärten es ihr und Annes Augen glänzten.
»Werden wir rauskriegen, wo der Geisterzug herkommt?
Wahrscheinlich doch von einem der Dörfer?«
»Wahrscheinlich.
Die Tunnels sind nicht sehr lang«, stellte Julian fest.
»Nicht länger als zwei Kilometer, denke ich. Wir werden uns auf dem Bahnhof erkundigen, ob dort jemand was von dem alten Bahnhof und dem Tunnel weiß. Aber kein Wort von dem Geisterzug!«
Sie gingen in die Bahnhofshalle und studierten dort den Fahrplan. Aber sie wurden dadurch auch nicht schlauer. Julian wandte sich an einen Gepäckfahrer, der gerade mit einem Elektrokarren über den Bahnhofsvorplatz fuhr.
»Würden Sie uns wohl helfen? Wir zelten oben auf dem Moor, und ganz in der Nähe dort sind ein alter Bahnhof und Gleise, die in einen Tunnel führen. Sind die stillgelegt?«
»Weiß nicht«, antwortete der junge Mann. »Fragt den alten Muck dort. Er kennt alle Tunnels im Moor wie seine Westentasche. Er hat früher dort gearbeitet, glaube ich.«
»Danke«, sagte Julian erfreut. Sie gingen hinüber zu dem alten Eisenbahner, der in der Sonne saß und wartete, bis der nächste Zug kam.
»Entschuldigung«, sagte Julian freundlich. »Man hat mir gesagt, Sie wüssten über die Moorland-Tunnels Bescheid. Das muss wahnsinnig interessant sein. Können Sie uns vielleicht was darüber erzählen?«
»Mein Vater und mein Großvater haben die Tunnels gebaut«, sagte der alte Mann und musterte die Kinder mit seinen kleinen trüben Augen. »Und ich war Schaffner in den Zügen, die dort gefahren sind.«
»Ganz in der Nähe, wo wir zelten, haben wir einen Tunnel entdeckt«, sagte Julian. »Nicht weit weg vom Eulenhof. Wir haben einen alten verlassenen Bahnhof gefunden mit Gleisen, die in diesen Tunnel führen. Kennen Sie den?«
»Oh, das ist ein ganz alter Tunnel«, sagte Muck und schob seine Mütze aus der Stirn. »Der ist nicht mehr in Gebrauch, seit langer Zeit nicht mehr. Soviel ich mich erinnern kann, war nicht genug Verkehr dort. Man hat den Bahnhof geschlossen und die Strecke stillgelegt.«
Die Jungen sahen sich an. Nun, sie wussten es besser!
»Der Tunnel trifft mit einem anderen zusammen, nicht wahr?«, fragte Julian weiter. Der Schaffner freute sich, jemanden gefunden zu haben, der sich auch für »seine«
Tunnels interessierte, stand auf und verschwand in einem kleinen Büro. Er brachte eine zerfledderte, viel gebrauchte Karte, die er auf seinen Knien ausbreitete. Mit dem Finger deutete er genau auf die Stelle, die Julian meinte.
»Das ist der Bahnhof, klar? Er heißt Eulengarten, nach dem Hof. Hier sind die Gleise, die zum Tunnel führen. Und hier ist der Tunnel. Die Gleise führen direkt nach Bachhalde. Und hier, wo die beiden Strecken zusammentreffen, das ist dann der Tunnel nach Eulenfelde. Aber der ist zugemauert, schon seit Jahren. Ich glaube, die Decke ist eingebrochen oder so was.
Die Gesellschaft hat sich entschlossen, die Strecke gar nicht mehr zu befahren.«
Die Kinder hörten mit wachsender Erregung zu. Julian überlegte scharf. Wenn der Geisterzug von irgendwoher kam, dann von Bachhalde, das war das einzige Dorf, wohin die Gleise noch führten.
»Es werden wohl keine Züge nach Bachhalde zum Bahnhof Eulengarten fahren?«, fragte er.
Muck hustete. »Ich hab doch gerade gesagt, dass die Strecke schon lange Zeit nicht mehr befahren wird. Der Bahnhof in Bachhalde ist umgebaut worden, die Gleise gibt’s allerdings noch.«
Das war ja alles ungeheuer interessant. Julian kaufte dem Alten eine Schachtel Zigaretten, worüber der sich so freute, dass er den Kindern die Landkarte schenkte.
»Oh, danke!«, sagte Julian überrascht. Er sah die anderen an.
»Die werden wir gut brauchen können«, meinte er und die beiden nickten.
Sie verabschiedeten sich von dem alten Mann und verließen den Bahnhof. Sie erreichten einen kleinen Park und setzten sich auf eine Bank. Dort wollten sie alles noch einmal durchkauen, was sie gehört hatten.
»Das ist vielleicht eine irre Geschichte«, begann Dick.
»Angeblich fahren keine Züge mehr, der Tunnel ist zugemauert …«
»Und es kommen und gehen Züge«, ergänzte Julian.
»Dann müssen es doch Geisterzüge sein«, sagte Anne mit großen Augen.
»Was heißt Geisterzüge! Superfaul, oberfaul ist das! Da wird doch irgendein Ding gedreht, da fress ich einen Besen!«
»Ju«, meinte Dick plötzlich, »ich weiß, was wir tun! Wir
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