Fünf Freunde Im Zeltlager
Abenteurern zu tun haben. Frau Andreas ging ihn suchen, aber er war und blieb verschwunden.
Das überraschte die vier nicht im Geringsten. Julian, Dick und Anne lachten sich an. Georg hatte ihnen den Rücken zugekehrt, sie war noch immer eingeschnappt.
Frau Andreas kam atemlos zurück.
»Ich kann ihn nicht auftreiben«, sagte sie.
»Lasst es gut sein, ich werde schon etwas für ihn finden, wenn er wieder auftaucht.«
»Ja, vielleicht haben Sie für ihn Perlen zum Aufziehen oder ein schönes Puzzle«, sagte Julian besonders laut und besonders liebenswürdig. Die anderen kicherten. Auch Frau Andreas musste lachen.
»Na warte, du Lauser!«, drohte sie. »Der arme Jockel. Na, es ist ja seine eigene Schuld. Aber nun muss ich wieder an meine Arbeit.«
Sie ging zur Milchkammer. Die Kinder sahen zum Haus hinüber.
»Dort ist Jockels Zimmer, wo der Birnbaum steht«, erklärte Julian. »Vielleicht können wir doch noch mit ihm reden. So was Blödes, ihn da oben einzubuchten.«
Sie gingen durch den Garten und blieben unter dem Baum stehen. Alle außer Georg; die trotzte noch immer und tat, als müsse sie den Essenskorb bewachen.
Julian rief leise: »Jockel!«
Ein Gesicht in voller Kriegsbemalung erschien am Fenster.
»Hallo! Er hat mich doch nicht verhauen. Eigentlich bin ich jetzt fein raus, ich brauch nicht mit diesem Ekel zu spielen. Wo ist diese Heulsuse überhaupt?«
»Ich weiß nicht. Wahrscheinlich in der dunkelsten Ecke in einer Scheune«, sagte Julian. »Jockel, wenn es am Tag nicht geht, dann komm halt in der Nacht.«
»Geht in Ordnung«, antwortete der Junge. »Wie sehe ich aus?
Wie ein richtiger Indianer?«
»Du siehst schrecklich aus.« Julian grinste.
»Wo ist Georg?«, fragte Jockel.
»Sie trotzt hinterm Heuhaufen«, sagte Dick. »Mit der werden wir heute keine besondere Freude haben. Du hast die Katze aus dem Sack gelassen, du Idiot!«
»Ja, ich bin ein Trottel«, bekannte Jockel und Anne kicherte.
»Seht mal, da ist Hans. Ihr könnt ihn vor dem Bullen warnen, ja?«
»Habt ihr einen?«, fragte Anne entsetzt.
»Nein, das ist aber kein Grund, warum er sich nicht vor einem fürchten sollte.« Jockel lachte. »Macht’s gut! Und noch viel Spaß!«
Die drei gingen auf Hans zu, der gerade bei der Scheune um die Ecke geschlichen kam. Er schnitt ihnen ein Gesicht und wollte zur Milchkammer laufen, um sich bei Frau Andreas zu verkriechen.
Plötzlich klammerte sich Julian an seinen Bruder und deutete auf eine Stelle hinter Hans. »Der Bulle! Passt auf, der Bulle!«, schrie er.
Dick machte den Spaß mit. »Der Bulle ist los! Seid vorsichtig! Passt auf! Der Bulle!«, rief er.
Anne schrie auf. Es hörte sich alles so echt an. Obwo hl sie wusste, dass es nur Spaß war, bekam sie es mit der Angst zu tun. »Der Bulle!«
Hans wurde leichenblass. Entsetzt blieb er wie angewurzelt stehen. »W-w-w-w-wo ist er?«, stammelte er.
»Dreh dich doch um!«, schrie Julian. Der arme Hans, fest davon überzeugt, dass ein großer Bulle ihn jeden Augenblick von hinten aufspießen würde, rannte auf wackligen Beinen zur Milchkammer und versteckte sich hinter Frau Andreas.
»Hilfe! Hilfe! Der Bulle ist hinter mir her!«
»Aber wir haben gar keinen Bullen«, sagte Frau Andreas überrascht. »Wirklich, Hans! War ein Schwein hinter dir her oder was?«
Die drei Kinder schüttelten sich vor Lachen und kehrten zu Georg zurück, um ihr die Geschichte zu erzählen. Sie drehte sich aber um und hörte gar nicht zu. Julian zog die Schultern hoch. Es war das Beste, Georg in Ruhe zu lassen, wenn sie wieder mal eine ihrer Launen hatte.
Sie nahmen den Korb mit den Lebensmitteln und gingen zum Lager zurück. Tim folgte brav. Er wusste, dass irgendwas mit Georg nicht stimmte, und darüber war er unglücklich. Sein Schwanz hing runter, denn Georg hatte ihn noch nicht gestreichelt!
Als sie die Zelte erreicht hatten, brach es aus Georg heraus:
»Ihr seid so was von gemein, dass ihr ohne mich gegangen seid. Ich hab doch gesagt, dass ich mitwill! Es ist allerhand, Jockel mitzunehmen und mich nicht! Ihr seid wirklich gemein.
Das hätte ich euch niemals zugetraut.«
»Jetzt mach keinen solchen Aufstand«, sagte Julian. »Ich habe doch gesagt, ihr beiden Mädchen sollt lieber nicht mitkommen, das war doch so ausge macht, oder? Ich erzähle euch jetzt, was los war, und dann Schluss mit dem Theater!«
»Los, erzähl schon«, drängte Anne, aber Georg drehte ihren Kopf weg, als sei sie nicht daran interessiert.
Julian erzählte und
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