Fünf Freunde Im Zeltlager
miteinander.
»Der Geisterzug fährt entweder durch den Tunnel zu dem Dorf dahinter oder er zweigt ab und fährt zu dem anderen Dorf«, stellte Julian fest. »Weißt du, was wir tun? Wir fragen Herrn Krabbler, ob er uns zur nächsten Stadt fährt. Wir sagen, wir müssen etwas einkaufen. Wir gehen dort zum Bahnhof und erkundigen uns.
Wär doch gelacht, wenn wir nichts rausbekämen.«
»Das ist eine gute Idee«, stimmte Dick ihm zu.
Herr Krabbler kam zurück.
»Haben Sie vielleicht Zeit, uns in den nächsten größeren Ort zu fahren?«
»Natürlich, natürlich«, sagte der Professor.
Die Jungen freuten sich mächtig, nun würden sie vielleicht etwas ausfindig machen!
Aber Georg wollten sie nicht mitnehmen.
Die sollte ruhig noch ein bisschen im eigenen Saft schmoren.
Ein aufregender Plan
Anne rief zum Essen.
»Kommt! Es ist alles fertig. Sagt Herrn Krabbler, es ist auch für ihn genug da!«
Der Professor nahm das Angebot gern an. Bewundernd betrachtete er die Herrlichkeiten.
Anne ist doch eine wunderbare junge Hausfrau, dachte er.
»Hm! Salat, hartgekochte Eier, Zunge, und was ist das?
Apfeltorte! Meine Güte! Du willst doch nicht behaupten, du hättest das hier alles frisch zubereitet!«
Anne lachte. »Nur den Apfelkuchen und die Zunge haben wir fertig gekauft. Und natürlich den Zitronensaft. Wasser gibt’s gratis.«
Georg aß mit den anderen, sprach aber kaum ein Wort. Sie brütete vor sich hin und Herr Krabbler sah einige Male überrascht zu ihr hinüber.
»Geht es dir nicht gut, Georg?«, fragte er plötzlich.
Georg wurde rot. »Doch, danke«, sagte sie und versuchte wieder die Alte zu sein, aber das Lächeln gelang ihr nicht recht. Herr Krabbler beobachtete sie und war beruhigt zu sehen, dass sie genauso viel aß wie die anderen. Vielleicht hatten die Kinder einen Streit, kombinierte er richtig. Nun, das würde wieder vergehen.
Sie beendeten ihr Essen und tranken den ganzen Zitronensaft.
Es war ein heißer Tag, sie waren alle durstig. Tim leerte eine ganze Schüssel mit Wasser und ging anschließend noch an den Eimer mit dem Aufwaschwasser, sah hinein und fand es dann doch nicht so verlockend, um davon zu trinken. Anne lachte und gab ihm noch etwas frisches Wasser in seine Schüssel.
»Ja«, sagte Herr Krabbler und stopfte seine Pfeife, »wenn jemand mit in die Stadt fahren will, in fünfzehn Minuten starte ich.«
»Ich komme mit!«, rief Anne sofort. »Es dauert nicht lange, das bisschen Geschirr abzuwaschen. Und wie ist es mit dir, Georg?«
»Nein«, war die kurze Antwort und die Jungen atmeten auf.
Sie hatten sich schon gedacht, dass sie nicht mitkommen würde, aber wenn sie gewusst hätte, warum die anderen fuhren, hätte sie ihre Absicht bestimmt geändert.
»Ich gehe jetzt mit Tim spazieren«, sagte Georg, nachdem die Arbeit fertig war.
»Ist gut«, sagte Anne. Sie fand es auch besser, dass Georg allein ihre schlechte Laune abreagieren wollte. »Bis später!«
Georg und Tim zogen los. Die anderen gingen zu Herrn Krabblers Wagen und stiegen ein.
»Moment, der Anhänger ist ja noch dran!«, rief Julian. »Ich steige aus und kupple ihn ab. Wir brauche n doch keinen leeren Anhänger mitzunehmen.«
»Ach du liebe Güte, immer vergesse ich den Anhänger«, sagte Herr Krabbler zerknirscht.
Die Kinder zwinkerten sich zu. Lieber alter Professor Krabbler! Kein Wunder, dass seine Frau dauernd um ihn herumwuselte wie eine Henne um ein hilfloses Küken.
Der Wagen holperte den Moorweg entlang, bis sie zu der geteerten Hauptstraße gelangten. Sie stoppten in der Mitte der Stadt. Herr Krabbler schlug vor, sich zum Tee im Hotel gegenüber dem Parkplatz zu treffen.
Er wollte in der Bibliothek einiges nachlesen und die Kinder gingen allein weiter. Es war komisch, etwas ohne Georg zu unternehmen. Anne gefiel das gar nicht und sie sagte es auch.
»Ja, du hast schon Recht«, pflichtete Julian ihr bei. »Aber wirklich, sie kann sich nicht so aufführen und glauben, dass alles nach ihrer Pfeife tanzt. Vielleicht kapiert sie endlich, dass sie auch mal nachgeben muss.«
»Ach, du weißt ja, wie wild sie auf Abenteuer ist«, verteidigte Anne ihre Kusine. »Wenn ich kein solcher Angsthase wäre, hättet ihr mich mitgenommen, und Georg hätte auch mitkommen können. Sie hat ganz Recht, ich bin ein Feigling.«
»Red doch keinen Unsinn«, widersprach Dick. »Du kannst nichts dafür, wenn du manchmal Angst hast, aber deswegen bist du doch kein Feigling. Du kannst ganz schön tapfer sein.
So, und jetzt
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