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Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen

Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen

Titel: Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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verbietest mir Mund?« rief seine Frau empört und fuchtelte wild mit dem Löffel in der Luft umher. »Du verbietest mir Mund?«
    »Wuff«, machte Tim und leckte einen Tropfen ab, der ihm auf die Nase gespritzt war. Voller Erwartung sah er zu dem Löffel empor, denn auch er war hungrig.
    »Oh, Tante Anita«, rief Jo, »gib ihm auch was!« Und zu Tims größter Befriedigung füllte man ihm eine ganze Schüssel mit der herrlichen Suppe. Er war völlig überwältigt und leerte sie im Handumdrehen.
    »Vielen Dank für das gute Abendessen«, sagte Julian nach einer Weile, als er meinte, daß es nun an der Zeit wäre zu gehen.
    »Und vielen Dank für die Vorstellung, die Sie uns gegeben haben«, sagte Georg. »Ich bin nur froh, daß es Ihnen nicht den Appetit verschlagen hat.«
    »Ha, ha, ha«, lachte Alfredo, »danach bekomme ich erst richtig Hunger. Jo, bleibst du heute nacht bei uns? Du weißt, du bist immer willkommen.«
    »Wenn ihr vielleicht eine alte Decke für mich habt?« fragte sie. »Mehr brauche ich nicht, ich schlafe unter Georgs Wohnwagen.«
    »Du kannst auch reinkommen«, sagte Georg, aber Jo schüttelte nur den Kopf.
    Sie gingen langsam durch die Dunkelheit zurück. Die Sterne standen schon am Himmel, aber der Mond war noch nicht aufgegangen.
    »Das war ein interessanter Abend«, sagte Dick. »Ich mag deine Tante und deinen Onkel sehr gern.«
    Darüber war Jo glücklich, sie freute sich, daß zwischen ihren Leuten und den Kindern keine Feindschaft mehr herrschte.
    Zufrieden kroch sie unter den Wagen und wickelte sich in ihre Decke.
    »Waschen und Zähneputzen hat sie natürlich vergessen«, murmelte Georg, die vor dem winzigen Spiegel ihr Haar bürstete. »Wetten, daß sie in ein paar Tagen wieder das kleine schmutzige Zigeunermädchen ist, genau wie damals? Freust du dich auch so, daß wir nun doch hierbleiben? Ich glaube bestimmt, daß die Zirkusleute jetzt immer nett zu uns sind.«
    »Was wir Jo zu verdanken haben«, sagte Anne, und Georg schwieg. Sie wurde nicht gerne daran erinnert, daß sie Jo etwas zu verdanken hatte. Schweigend bürstete sie ihr Haar zu Ende und ging dann zu Bett. »Ich wollte, ich hätte das Gesicht auch gesehen«, sagte sie plötzlich, »und ich möchte zu gern wissen, wer es war und warum ...«
    »Ich habe eigentlich keine Lust, jetzt über so etwas zu reden«, unterbrach Anne sie und löschte das Licht. »Sprechen wir lieber über etwas anderes.«
    So unterhielten sie sich noch ein paar Minuten über dies und das, und plötzlich hörte Georg draußen ein Geräusch. Was konnte es nur sein? Tim hob den Kopf und knurrte ein wenig.
    Georg sah zum gegenüberliegenden Fenster. Sie sah einen einzelnen Stern, und dann schob sich etwas vor diesen Stern und verdeckte ihn. Ein Schatten erschien an der Scheibe, und Tim knurrte wieder, aber wieder nur ein wenig. Kannte er den da draußen?
    Georg knipste die Taschenlampe an, und dann lachte sie leise und rief:
    »Schnell, Anne, da ist ein Gesicht am Fenster! Anne, wach auf!«
    »Ich schlafe ja gar nicht«, murmelte die und fuhr erschrocken hoch. »Ein Gesicht, was für ein Gesicht? Wo? Du willst mich nur an der Nase herumführen!«
    »Nein, da, sieh doch«, rief Georg und leuchtete auf das Fenster.
    Anne schrie laut auf. Aber dann lachte auch sie. »Du Biest, das ist ja nur Alfredos Pferd! Oh, wie hast du mich erschreckt.
    Geh weg, du dummes Pferd!«

Hunde dürfen nicht mitgebracht werden!
    Am nächsten Morgen sprachen die Kinder wieder über das Gesicht am Turmfenster, und wieder sahen sie durch das Fernglas, aber sie entdeckten nichts.
    »Wir wollen möglichst früh zur Burg gehen, gleich wenn geöffnet wird«, sagte Dick. »Aber dort wird nicht von Gesichtern geredet, verstanden, Jo? Du kannst manchmal den Mund nicht halten.«
    Jo fuhr auf. »Das ist nicht wahr! Ich kann ein Geheimnis für mich behalten, das weißt du genau!«
    »Schon gut, du Feuerfresser«, grinste er und sah auf seine Uhr. »Es ist noch zu früh, wir müssen noch ein bißchen warten.«
    »Ich helfe Herrn Schleicher solange bei den Schlangen«, sagte Jo. »Kommt jemand mit?«
    Dick grinste. »Schleicher, was für ein passender Name für einen Mann, der Schlangen hält. Ich komme übrigens ganz gern mit und sehe zu, das heißt, wenn sie mich nicht beißen.«
    So gingen sie alle zu dem Mann mit den Schlangen, außer Anne, die erst aufräumen und abwaschen wollte.
    Herr Schleicher hatte die beiden Pythons aus dem Kasten geholt, und Georg flüsterte: »Er scheint sie zu

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