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Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen

Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen

Titel: Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Dick faul, »Amseln sind wahre Komponisten. Ganz im Gegensatz zu den Buchfinken, die immer dasselbe singen, fünfzigmal hintereinander.«
    In diesem Augenblick begann einer der Buchfinken in der Hecke sein Lied.
    »Da ist er schon«, sagte Dick, »dort drüben.«
    Er hatte recht. Und alle schwiegen und beobachteten den kleinen Vogel, aber plötzlich flog er davon, denn Tim knurrte ihn an.
    »Du bist ein Schaf«, lachte Georg, »eifersüchtig auf einen Vogel zu sein! Oh, sieh mal, Dick, sind das nicht Reiher dort über dem Sumpf?«
    Dick nickte und richtete sich auf. »Wo hast du dein Fernglas? Wir könnten sie wunderbar erkennen.«
    Und einen Augenblick später gab sie es ihm, er hielt es an die Augen und stellte es scharf ein und rief: »Ja, vier Reiher!
    Donnerwetter, was für lange Beine die haben. Da, jetzt steckt einer seinen Schnabel ins Wasser. Hat er was gefangen? Ja, einen Frosch. Ich sehe die Hinterbeine heraushängen!«
    »Blödsinn«, sagte Georg ungläubig und nahm ihm das Glas aus der Hand. »Was für ein Blödsinn. So stark vergrößert es bestimmt nicht, daß man zwei Froschbeine auf diese Entfernung sehen kann.«
    Aber es war tatsächlich so, und das besonders gute Glas eigentlich viel zu schade für Georg, die nicht gerade sorgsam mit ihren Sachen umging.
    Sie sah eben noch die Froschbeine in dem Schnabel des Reihers verschwinden. Doch dann mußte etwas die Tiere erschreckt haben, denn sie flogen plötzlich auf, ohne daß Anne und Julian sie noch bewundern konnten.
    »Wie langsam sie mit den Flügeln schlagen«, sagte Dick.
    »Gib mir das Glas wieder, Georg, ich möchte mir die Krähen mal genauer ansehen. Es müssen Tausende sein, die da um die Burg fliegen.«
    Interessiert beobachtete er die unaufhörlich kreisenden, schreienden Vögel. Ihr Krächzen klang durch die klare Abendluft bis zu ihnen herüber.
    Dick sah, wie ein paar zu dem einzigen noch vollständig erhaltenen Turm der Burg flogen, und er sah, wie sich eine von ihnen auf das schmale Sims eines Fensters setzte. Dort saß sie einen Augenblick und flog dann so unerwartet auf, als habe sie etwas erschreckt.
    Und dann sah er etwas, was sein Herz schneller schlagen ließ, etwas Außergewöhnliches!
    Er starrte angestrengt hinüber, und dann sagte er leise zu Julian: »Sieh dir mal das Fenster im Turm genau an und sage mir, was du siehst, schnell!«
    Julian griff erstaunt nach dem Glas, und die Mädchen sahen sie verständnislos und neugierig an. Was sollte denn da Besonderes sein?
    »Ja, ja, ich sehe etwas«, flüsterte Julian. »Seltsam, es muß ein Lichtreflex sein.«
     
    Anne und Georg brannten darauf, zu erfahren, was die Jungen entdeckt hatten, und die ungeduldige Georg entriß Julian das Glas. »Laß mich mal«, sagte sie aufgeregt und starrte hinüber zum Turm. »Ihr seid blöde«, murmelte sie dann enttäuscht. »Ich sehe weiter nichts als ein ganz gewöhnliches Fenster!« Auch Anne konnte nichts entdecken und gab Dick das Glas zurück. Der richtete es von neuem auf das Fenster und murmelte endlich: »Tatsächlich, nichts mehr zu sehen.«
    »Wenn du mir nicht sofort sagst, was da drüben los ist, werfe ich dich den Hügel hinunter«, rief Georg wütend. »Wollt ihr uns vielleicht auf den Arm nehmen?«
    »Also«, begann Dick langsam und sah seinen Bruder an,
    »also, ich habe ein Gesicht gesehen. Und du?«
    »Ich auch«, sagte Julian.
    »Ein Gesicht?« riefen Georg, Anne und Jo entgeistert.
    »Kein Mensch wohnt in der Burg, es ist doch eine Ruine«, sagte Georg. »Es könnte höchstens ein Besucher gewesen sein.«
    Julian sah auf seine Uhr. »Unmöglich! Ich weiß genau, daß um halb sechs geschlossen wird, und jetzt ist es gleich halb sieben. Und dann sah es so aus, als wäre der da drüben ganz verzweifelt, fandest du nicht auch?«
    »Ja«, sagte Dick, »es kam mir auch so vor. Seltsam, vielleicht gibt es ja eine ganz einfache Erklärung, aber ich habe ein komisches Gefühl.«
    »War es ein Mann?« fragte Georg.
    »Ich glaube, ich glaube, es war das Gesicht eines Mannes.
    Viel habe ich natürlich nicht gegen den dunklen Hintergrund erkennen können. Hast du übrigens die Augenbrauen gesehen, Julian?«
    »Ja, sie waren sehr auffallend.«
    »Auffallende Augenbrauen?« wiederholte Georg langsam.
    »Die Augenbrauen von Terry Kane waren doch auch so auffallend, erinnert ihr euch?«
    »Ja«, sagte Dick und sah Julian an. Aber der schüttelte den Kopf.
    »Ähnlichkeit habe ich keine gefunden, aber das ist ja auch bei der Entfernung zuviel

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