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Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen

Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen

Titel: Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Kinder sie nicht verstanden, wies sie auf Tim und schüttelte den Kopf.
    »Er richtet bestimmt nichts an«, sagte Georg schnell.
    Doch die alte Frau zeigte auf ein Schild, auf dem in großen Buchstaben stand: ›Hunde dürfen nicht mitgebracht werden!‹
    »Na gut«, murmelte Georg wütend, »dann lassen wir ihn eben draußen. Einfach lächerlich, so eine Vorschrift. Bleib hier, mein Alter, es dauert nicht lange.«
    Tim ließ die Ohren hängen. Er war nicht gerade begeistert, denn er begriff sehr wohl, daß er nicht mit durfte. Mit einem tiefen Seufzer legte er sich in eine sonnige Ecke.
    Die Kinder gingen durch das Drehkreuz und öffneten die darunterliegende Tür.
    »Wartet, ich will schnell noch einen Führer kaufen«, sagte Julian, »ich möchte gerne etwas über den Turm erfahren.«
    Und einen Augenblick später war er zurück, und sie betraten den Burghof und sahen in das Heft.
    Es enthielt die Geschichte und einen Plan der Burg. Julian betrachtete ihn interessiert. »Da, seht«, sagte er, »da unten sind die Kerker.«
    »Aber nicht zu besichtigen«, brummte Dick enttäuscht,
    »schade.«
    »Muß ein ziemlich stabiler Kasten gewesen sein«, meinte Julian, »acht Fuß sind die Mauern dick!« Schweigend und voller Bewunderung sahen sie alle an der gewaltigen Ruine empor. An manchen Stellen waren die Mauern eingefallen oder fehlten ganz.
    »Übrigens ist die Treppe in dem einzigen erhaltenen Turm auch eingestürzt.« Julian beschäftigte sich wieder mit dem Plan.
    »Dann ist es doch unmöglich, daß ihr dort oben am Fenster ein Gesicht gesehen habt«, sagte Georg, »völlig unmöglich! Ihr müßt euch etwas eingebildet haben.«
    »Hm«, machte Julian, »wir wollen uns die Treppe einmal ansehen. Vielleicht ist es nur aus Sicherheitsgründen für die Besucher verboten, sie zu benutzen. Vielleicht kann man doch noch bis da oben hin.«
    »Und wenn, wollen wir dann rauf?« fragte Jo mit glänzenden Augen. »Und was machen wir, wenn wir da oben jemand finden?«
    »Abwarten«, sagte Julian, klappte das Heft zu und steckte es in die Tasche. »Na kommt, wir machen erst mal einen Rundgang über den Hof.«
    Das Pflaster, über das sie gingen, war mit von den Burgmauern herabgefallenen kleinen weißen Gesteinsbrocken übersät. Und an einer Stelle konnten sie durch eine Lücke in das dunkle Innere der Burg sehen.
    Sie gelangten wieder an ihren Ausgangspunkt, und Julian sagte: »Also, dann wollen wir den alten Kasten mal von innen besichtigen.«
    Sie gingen durch den hohen Torbogen über steinerne Fußböden von einem Raum in den anderen, und das durch kleine schmale Fenster fallende Licht erhellte sie nur spärlich.
    »Damals hatten sie noch kein Glas«, erklärte Dick. »Ich wette, die Leute sind ganz froh gewesen, daß die Fenster nur so klein waren. Im Winter muß das kein sehr angenehmer Aufenthalt gewesen sein.«
    »Sie haben die Wände mit Teppichen verkleidet und auch die Fenster«, sagte Anne. »Aber wollen wir nicht jetzt zum Turm gehen? Kommt doch, ich möchte zu gern wissen, ob da oben jemand ist!«

Ein wichtiges Telefongespräch 
    Die Krähen flogen um die Burg, und die Kinder sahen zu ihnen hinauf. Sie standen in dem hohen Torbogen des Haupteinganges und beobachteten die unaufhörlich kreisenden, laut schreienden Tiere. Aber Anne wurde ungeduldig. »Laßt uns doch endlich gehen«, sagte sie.
    Sie hatten gehofft, wenigstens Teile einer Treppe vorzufinden, aber zu ihrer großen Enttäuschung konnten sie noch nicht einmal in den Turm hinaufsehen, denn eine der inneren Wände war eingestürzt, und Steine und Geröll versperrten den Weg.
    Julian schwieg verwirrt. Es war völlig klar, daß niemand in den Turm gelangen konnte. Aber wie in aller Welt sollte man es sich dann erklären, daß sie das Gesicht dort oben gesehen hatten? War es überhaupt ein Gesicht gewesen?
    Auch Dick stellte sich die gleiche Frage. »Das ist ja komisch«, murmelte er.
     
    »Wir wollen die alte Frau fragen, ob es noch einen anderen Weg gibt«, schlug Julian plötzlich vor. »Vielleicht weiß sie etwas.«
    Sie gingen zurück über den Hof. Die Alte saß neben dem Drehkreuz und strickte.
    »Könnten Sie uns bitte sagen, ob es eine Möglichkeit gibt, in den Turm hinaufzusteigen?« fragte Julian sie.
    Die Alte antwortete so undeutlich, daß niemand sie verstehen konnte, aber ihrem kräftigen Kopfschütteln entnahmen sie, daß es keine Möglichkeit gab.
    »Gibt es vielleicht noch einen besseren Plan?« fragte Julian wieder. »Einen von den

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