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Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen

Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen

Titel: Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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putzen, seht nur, wie glänzend ihre braune Haut wird.«
    »Jo, du kannst Liebling abreiben«, sagte er. »Die Flasche steht da drüben. Sie hat wieder Milben. Reib sie tüchtig ein, dann ist sie sie bald wieder los.«
    Jo schien Bescheid zu wissen. Sie nahm einen Lappen, tauchte ihn in die mit einer gelben Flüssigkeit gefüllte Flasche und begann die eine der Schlangen vorsichtig damit zu betupfen.
    Georg, die nicht tatenlos zusehen wollte, bot ihre Hilfe an.
    »Du kannst die andere nehmen«, sagte Herr Schleicher, stand auf und legte sie ihr über die Knie. Das hatte Georg nicht erwartet, und sie fühlte sich sehr ungemütlich als die Schlange begann, sich um sie zu ringeln.
    »Halte ihren Schwanz fest«, warnte Jo.
    Dick und Julian wurde das Zusehen allmählich langweilig, und so gingen sie zu Bufflo, der damit beschäftigt war, mit einem Tau kunstvolle Ringe in die Luft zu schlagen. In rasender Geschwindigkeit folgte ein Ring dem anderen, und Bufflo grinste die Jungen an.
    »Wollt ihr es auch versuchen?« fragte er. Aber keiner von beiden konnte mit dem Tau etwas anfangen.
    »Geben Sie uns doch bitte eine kleine Vorstellung mit Ihrer Peitsche«, bat Dick.
    »Was soll ich treffen?« fragte Bufflo bereitwillig. »Vielleicht die obersten Blätter des Busches da drüben?«
    Dick nickte, und Bufflo kniff die Augen zusammen, schwang die Peitsche, hob sie und ließ sie durch die Luft sausen.
    Und im nächsten Augenblick waren die Blätter verschwunden, und die Jungen staunten.
    »Und jetzt was anderes, ja?« bat Julian.
    »Vielleicht etwas Schwereres«, schlug Bufflo vor. »Einer von euch muß einen Bleistift hochhalten, und ich werde ihn treffen, ohne eure Hände zu berühren.«
    Julian zögerte, aber Dick hatte schon einen hervorgeholt und hielt ihn in die Höhe.
    Wieder knallte die Peitsche, das Ende der Schnur wand sich um den Bleistift, er wurde aus Dicks Hand gerissen, flog empor, und Bufflo fing ihn auf.
    »Toll!« sagte Dick bewundernd. »Dauert es lange, bis man so was kann?«
     
    »Eine Angelegenheit von nur zwanzig Jahren«, grinste Bufflo.
    »Man fängt schon an, wenn man noch ein Dreikäsehoch ist.
    Mein Vater hat es mir beigebracht, und als es ihm nicht schnell genug ging, hat er mir ein Stück Haut von den Ohrläppchen mit der Schnur heruntergeholt. Man lernt ganz leicht, wenn man weiß, daß einem so was passieren kann.«
    Die Jungen starrten auf seine großen Ohren. Tatsächlich, sie schienen etwas rauh an dieser Stelle.
    »Ich kann auch Messerwerfen«, sagte er nun. »Skippy stellt sich an eine Wand, und ich werfe ein Messer nach dem anderen dicht neben ihr in das Holz. Soll ich es euch einmal vormachen?«
    Julian sah auf seine Uhr. »Sehr gern, aber jetzt haben wir leider keine Zeit mehr. Wir wollen nämlich die Burg besichtigen. Waren Sie schon mal drin?«
    »Nein! Wer verschwendet für so etwas schon so viel Zeit?«
    Bufflo ging zurück zu seinem Wagen und begann wieder mit dem Tau zu arbeiten.
    »Georg, Jo, wir müssen gehen!« rief Julian. »Anne, bist du fertig?«
    Herr Schleicher kam, nahm die Schlangen in Empfang und strich liebevoll über ihre glänzende Haut.
    »Ich muß mir noch schnell die Hände waschen«, sagte Georg,
    »komm mit, Jo.«
    Jo fand zwar ein derartiges Unternehmen völlig überflüssig, aber sie ging widerspruchslos mit zum Fluß, und beide wuschen sich sorgfältig die Hände. Georg trocknete sie an ihrem ziemlich schmutzigen Handtuch ab, Jo an ihrem noch schmutzigeren Rock, und dabei schielte sie voller Neid auf Georgs Shorts. Eine Schande, daß sie selber keine tragen durfte!
    Sie verschlossen die Wohnwagen nicht, denn Julian meinte, das wäre nicht mehr nötig, seit die Zirkusleute ihre Freunde geworden waren. Keiner von ihnen würde etwas stehlen.
    Die fünf liefen den Abhang hinunter, Tim, mit der Aussicht auf einen langen Spaziergang, voller Seligkeit voran. Sie kletterten über das Gatter, gingen ein Stück den Weg entlang, der hinter einem Holztor steil zur Burg hinaufführte, und stiegen bergan.
    Sie mußten ziemlich lange steigen, bis sie an einen kleinen Turm, den Eingang, gelangten. Eine alte Frau empfing sie, die ein bißchen an eine Hexe erinnerte, mit dem Unterschied, daß sie keine glühenden Augen hatte, sondern glänzendschwarze wie Glasknöpfe. Da sie anscheinend gar keine Zähne mehr besaß, war es sehr schwer, sie zu verstehen.
    »Fünfmal, bitte«, sagte Julian und legte das Geld vor sie hin.
    »Der darf nicht rein«, brummte die Alte, und als die

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