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Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen

Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen

Titel: Fünf Freunde und ein Zigeunermädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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begann sich sofort um sie zu winden. Ganz mechanisch nahm Jo ihren Schwanz und hielt ihn fest. Sie mochte Liebling sehr gerne, aber in diesem Augenblick hätte sie sie am liebsten zum Teufel gewünscht.
    Sie trat ein paar Schritte zurück und beobachtete Bufflo, der im Begriff war, das Messer in das Fenster zu werfen. Niemand anderer als er hätte das versuchen dürfen.
    ›Und wenn es ihm gelingt‹, dachte sie, ›es ist doch gefährlich, er könnte jemanden verletzen.‹
    Wieder hörte sie leise Stimmen, dieses Mal von der anderen Seite der Mauer. Die Männer mußten am Eingang des Geheimganges sein, sie wollten hinauf in den Turm! Und sie wußte, sie würden dort eher sein, als Bufflo und die anderen!
    ›Oh, lieber Himmel‹, dachte sie verzweifelt, ›ich muß irgend etwas tun, aber was?‹

Ein Messer fliegt ins Fenster 
    Und dann hatte Jo sich plötzlich entschlossen, die anderen zu warnen. Irgend etwas würde sie schon tun können, um ihnen zu helfen. Sie lief zur Mauer, war im Handumdrehen über das Tau auf der anderen Seite und rannte zur Öffnung in den Gang. Ehe sie über die Mauer stieg, hatte sie sich Lieblings entledigt, und die fand sich plötzlich zu ihrer größten Verwunderung zu Boden geworfen. Einen Augenblick lag sie regungslos, rollte sich zusammen und dann wieder auf. Wo war das nette Mädchen geblieben, das sie sonst immer so gut zu behandeln verstand?
    Ohne Zögern folgte sie ihm, denn sie mochte Jo sehr gern. Es war keine Schwierigkeit für sie, sämtliche Hindernisse zu überwinden, und sie glitt eilig hinter Jo her. Es war erstaunlich, welche Geschwindigkeit sie entwickeln konnte, wenn sie wollte!
    Sie kam an die Öffnung, und der dunkle Gang schreckte sie nicht, denn sie liebte solche Verstecke. Und nach einer Weile erreichte sie Jo, richtete sich auf und begann sich um sie zu winden.
    Jo stieß einen Schrei aus, begriff dann aber sofort. »Ach, du bist’s, Liebling«, sagte sie und lachte leise. »Geh zurück, ich kann dich jetzt nicht gebrauchen.«
    Aber die Python war kein Hund und gehorchte nicht, wie es zum Beispiel Tim getan hätte.
    »Also gut, dann komm mit. Dann brauche ich wenigstens nicht allein zu gehen. Aber sei still, hör auf zu zischen, es klingt ja so, als ob eine Lokomotive Dampf abläßt.«
    Bald hatte Jo die erste Steintreppe erreicht, und Liebling war sehr erstaunt über den plötzlichen Abstieg. Sie gelangten in den breiten Gang, gingen wieder Stufen hinauf, und dann ließ ein schwacher Lichtschein in der Ferne Jo plötzlich stehenbleiben. Sie lauschte angestrengt, höre aber nichts. Vorsichtig schlich sie weiter und fand in dem kleinen Raum eine wahrscheinlich von den Männern zurückgelassene Laterne. Sie sah den verrosteten Dolch und die Stricke auf dem Boden und grinste schwach.
    Sie schlich weiter bis zur Wendeltreppe, und nun glaubte sie, etwas zu hören. Vorsichtig stieg sie die Stufen hinauf und wäre trotzdem beinahe über Liebling gefallen und kopfüber hinuntergestürzt. Und dann stand sie vor der Tür, die zur Galerie führte. Konnte sie es wagen, sie zu öffnen?
    Langsam zog sie sie auf. Dahinter herrschte undurchdringliche Finsternis, aber sie kannte ja den Weg.
    Plötzlich glitt die Schlange an ihr empor und ringelte sich liebevoll um sie. Sie konnte sich nicht wieder von ihr befreien, und so begann sie, sich mit ihr zusammen weiterzutasten. Und dann hörte sie plötzlich Stimmen, und Bufflos erregte konnte sie deutlich heraushören. Und da, war das nicht ein Schuß?
     
    Als Jo mit Liebling über die Mauer verschwand, merkte es keiner der Männer. Sie waren viel zu beschäftigt, denn Bufflo war im Begriff, sein Messer durch das Fenster im Turm zu werfen.
    Er stand dort unten, die Augen halb geschlossen, und zielte.
    Eine Wolke schob sich vor den Mond, und er ließ die Hand sinken.
    Der Mond kam wieder hervor, und Bufflo hob wieder den Arm. Wieder wurden seine Augen schmal. Er maß die Entfernung, zielte und warf.
    Das Messer prallte gegen das Sims und fiel zurück. Im Mondlicht konnte man erkennen, daß seine Spitze abgeplattet war. Jo hätte sich also nicht zu sorgen brauchen, daß es jemanden verletzen würde.
    Wieder zielte Bufflo, wieder flog das Messer, die Schnur nachziehend, hoch hinauf, und dieses Mal verfehlte es sein Ziel nicht. Es glitt über das tiefe Sims und fiel drinnen zu Boden.
    Terry Kane und die Kinder saßen dichtgedrängt in einer Ecke, hungrig und frierend. Niemand hatte ihnen etwas zu essen gebracht, und sie hatten nur eine

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