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Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber

Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber

Titel: Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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seinen Teller mit Erbsen und Karotten.
    »Wahrhaftig«, stöhnte er, »Frau Wigand ist ein wahres Wunder.
    Warum habe ich nicht so eine Frau geheiratet, anstatt mich in Cloppers Beinen rumzudrücken und dünner und dünner zu werden?«
    Julian lachte und überlegte, wer wohl dem Gouver neur das Essen in die Scheune brächte. Er sah, daß Frau Wigand gerade ein Tablett zurechtmachte, stand auf und ging zu ihr.
    »Ist das für den Gouverneur? Soll ich es hinüberbringen?«
    »Oh, vielen Dank, Julian, das ist nett«, sagte die Gutsherrin erfreut. »Vielleicht kann Dick die Flasche und das Glas nehmen?«
    Gleich darauf liefen die beiden über den Hof. Der Wind war stärker geworden, und es hatte wieder angefangen zu regnen.

     
    »Niemand da«, sagte Julian verwundert und schloß die Scheunentür hinter sich. Dann setzte er das Tablett ab und sah sich um. Gerade wollten sie wieder gehen, als Dick einen an den Vorhang gehefteten Zettel entdeckte.
    »Bin in einer Stunde zurück«, las er. »Bin spazierengegangen.
    Der Gouverneur.«
    »Na, gut, dann lassen wir alles hier«, entschied Julian. Schon fast an der Tür angelangt, sahen sie in einer Ecke Cloppers Vorder-und Hinterbeine liegen. Wie angewurzelt blieben beide stehen, und beide hatten denselben Gedanken.
    Alle beim Essen. Der Gouverneur eine Stunde lang unterwegs. Das war die Gelegenheit!
    »Komm schnell«, drängte Julian. »Ich nehme das Vorderteil.«
    Sie stiegen in die Segeltuchhaut, und Julian zog den Reißverschluß zu. Aber ohne Kopf war es nicht das Richtige.
    Der Gouverneur würde ihn doch nicht mitgenommen haben?
    Ach, er hatte ihn sicher hier irgendwo versteckt.
    »Da liegt er«, rief Julian, »da, unter einem Tisch auf dem Stuhl.« Sie galoppierten hinüber, und Julian wog ihn in der Hand. Er war schwerer, als er geglaubt hatte. Nun mußte man erst einmal herausfinden, wie der Mechanismus von Maul und Augenlidern funktionierte.
    Sorgfältig tastete er mit der einen Hand das Innere ab. Klick, machte es plötzlich, und aus einem Fach, dessen Türchen aufgesprungen war, fiel etwa ein Dutzend Zigaretten.
    »So was Dummes«, sagte Julian, »ich habe nicht gewußt, daß dies hier Herrn Binks’ Zigarettenetui ist. Heb sie auf, Dick, schnell! Danke.«
    Nachdem er das kleine Fach wieder geschlossen hatte, steckte er seinen Kopf in Cloppers Hals. »Hier vorn sind Löcher für die Augen«, rief er. »Das ist ja prima! Man kann alles wunderbar sehen. Der Kopf sitzt auch ganz fest. So, jetzt bin ich fertig. Ich zähle bis drei, und dann geht’s los. Aber wir wollen erst einmal üben und langsam gehen. Hörst du, wie komisch meine Stimme klingt?«
    »Ich höre«, brummte Dick. »Klingt hohl wie die von einem Geist. Aber nun komm. Mir wird allmählich warm, und der Buckel tut mir auch schon weh.« Er legte die Hände fester um Julian’ Taille. »Hör mal, was ist denn das?« flü sterte er.
    »Da kommt jemand!« sagte Julian entsetzt. »Der Gouverneur!
    Schnell, wir müssen weg!«
    Und so kam es, daß zu des Gouverneurs größter Verblüffung Clopper gerade aus der Scheune herausgaloppierte, als er hinein wollte, und ihn beinahe über den Haufen rannte. Zuerst begriff er nichts, doch dann nahm er mit einem wilden Fluch die Verfolgung auf.
    »Ich kann nichts sehen«, jammerte Julian. »Ich kann nicht sehen. Wo renne ich bloß hin? Wo sind wir nur? Gott sei dank, in einem leeren Stall. Schnell, wir müssen den Reißverschluß aufmachen, und dann mußt du mir den Kopf abnehmen. Ich kann es nicht allein.«

     
    Aber ach, der Reißverschluß klemmte. Sie zogen und zerrten, er rührte sich nicht. Es sah so aus als müßten sie für den Rest ihres Lebens als Clopper umhe rlaufen.
     

Öl auf den Stufen
    »Dieser verdammte Reißverschluß«, stöhnte Julian verzweifelt. »Er sitzt vollkommen fest. Und dieser verdammte Kopf, wenn ich ihn nur los wäre!«
    Er versuchte ihn herunterzustoßen, aber es war unmöglich. Er hatte dabei das Gefühl, als risse er seinen eigenen mit ab.
    Niemals wieder würde er dieses gräßliche Ding loswerden!
    Dick hatte sich hingesetzt, und Julian lehnte erschöpft an der Stallwand. »Mir ist so heiß. Oh, Dick, was sollen wir nur machen? Ohne fremde Hilfe kriegen wir den Reißverschluß niemals auf. Und aus dem Stall dürfen wir uns auch nicht wagen wegen des Gouverneurs. Wir können froh sein, daß wir ihn abgehängt haben.«
    »Wir waren Idioten«, schimpfte Dick. »Hätten wir nur die Finger davon gelassen. Dann wäre uns jetzt wohler.

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