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Fünf Hunde im Gepaeck

Fünf Hunde im Gepaeck

Titel: Fünf Hunde im Gepaeck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Ibbotson
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aufgestemmt wurde, und im Gang erschien etwas kleines Weißes. Einen Moment lang stand Fleck ganz still und schaute sich um. Dann schoss er wie eine Gewehrkugel durch den Raum und auf Henry zu, der sich im gleichen Augenblick bückte und seine Arme ausbreitete.
    »Ich hab’s dir gesagt!«, rief er. »Ich hab gesagt, ich würde es wissen. Ich hab gesagt, wir würden es beide wissen!«
    In diesem Moment kam Mr Carker herein und erfasste sofort die Situation.
    »Ah, du hast dich für den Tottenham-Terrier entschieden«, sagte er mit öligem Lächeln. »Wir wollten ihn gerade ins … äh … auf eine Hundeausstellung schicken … aber das verzögert sich etwas.« Er wandte sich an Mr Fenton. »Natürlich müssen wir für so einen Hund einen Aufpreis verlangen. Diese Rasse ist sehr selten.«
    Mr Fenton wollte sich gerade beschweren, doch dann warf er einen Blick auf Henry oder vielmehr auf das Knäuel, das Henry und der Hund bildeten, sie schienen zu einem Lebewesen zu verschmelzen. Er zuckte resigniert mit den Schultern und folgte Mr Carker in dessen Büro.
    »Er heißt Fleck«, sagte Kayley, als die beiden Männer weg waren. »Er heißt so, weil er …«
    Henry sah zu ihr hoch. »Ich weiß, warum er so heißt. Weil er dieses goldene Fleckchen in seinem linken Auge hat.«
    »Ja«, sagte Kayley. »Genau deswegen.«

5. Kapitel
Der erste Tag
    Henry wachte mit einem ungewöhnlichen Gefühl auf. Ihm war warm, aber das war es nicht. Das Ungewöhnliche war, dass er sich glücklich fühlte. Gemütlich. Sicher. Nicht, als hätte er schlecht geträumt, und sei nun froh, wach zu sein. Henry fühlte sich so, als hätte er nie im Leben schlechte Träume gehabt.
    Andererseits war sein Bett so hart, es war ungewöhnlich hart. Langsam begriff er, dass es überhaupt kein Bett war. Er lag mit seiner Decke auf dem Fußboden … und dann fiel ihm alles ein. Erhatte seinen Eltern versprochen, Fleck nicht in seinem Bett schlafen zu lassen, und er hatte sein Versprechen gehalten. Aber er konnte Fleck an seinem ersten Tag in seinem neuen Zuhause auch nicht allein lassen.
    In diesem Moment presste sich eine kalte Nase in seine hohle Hand und Fleck begrüßte freudig den neuen Tag. Wie sein Besitzer. Fleck war ebenfalls in Geborgenheit, Wärme und Glück aufgewacht. Er sprang Henry auf die Brust, er leckte sein Ohr, sprang wieder runter und rollte sich auf den Rücken, sodass Henry seinen Bauch rubbeln konnte.
    Doch Henry fiel ein, was seine Mutter am Abend zu ihm gesagt hatte.
    »Wenn er eine Pfütze auf den Teppich macht, kommt er in die Garage und bleibt da auch.«
    Es war höchste Zeit, mit Fleck Gassi zu gehen.
    Sich anzuziehen war gar nicht so einfach, denn Fleck hatte seine eigenen Vorstellungen davon, wie er Henry dabei »helfen« konnte. Er schleppte seine Socken an interessante Orte und trieb seine Schuhe zusammen, aber als Henry endlich fertig war, ließ Fleck sich Halsband und Leine anlegen und folgte seinem neuen Herrn die Treppe hinunter. Stolz wie ein Model auf dem Laufsteg.
    Henry ging mit ihm aus der Tür und durch den Vorgarten, der gar kein Garten war, sondern eine geharkte Kiesfläche. Hier durfte Fleck auf keinen Fall sein Bein heben.
    Gegenüber von Henrys Haus war ein Privatgarten, der den Bewohnern der Straße zugänglich war, aber nicht allen. Auf einem Schild am Tor stand Für Hunde und unbegleitete Kinder verboten. Doch am Ende der Straße , wo die Häuser kleiner und nicht mehr so vornehm waren, gab es einen öffentlichen Park. Seine Mutter ging mit Henry nie dorthin, weil sie Angst hatte, die Kinder dort könnten grob zu ihm sein. Fleck schien der Park zu gefallen, er konnte gar nicht schnell genug hinkommen.
    Es war ein ganz gewöhnlicher Stadtpark, aber Fleck benahm sich, als wäre er im Paradies. Er schnüffelte an jedem Baum, um zu riechen, welcher Hund als Letztes da gewesen war, er versuchte ein Büschel Gras zu essen und musste niesen. Er entdeckte einen spannenden Laubhaufen. Und die ganze Zeit über zuckten seine Ohren vor Eifer und immer wieder drehte er sich nach Henry um, als ob er sehen wollte, ob der auch all das roch und fühlte und mit ihm teilte.
    Henry ließ es zu, dass Fleck ihn führte, undstand plötzlich einem Mädchen mit blonden Locken gegenüber. Sie saß auf einer Bank und las und war genau die Sorte von hübschem, selbstbewusstem Mädchen, die Henry normalerweise Angst einflößte, aber Fleck schloss sie augenblicklich ins Herz.
    »In dem stecken ja eine Menge Rassen«, sagte das Mädchen

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