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Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Titel: Fünf: Schwarzwald Thriller 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Rothweiler
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erfordert eine außergewöhnlich gute Recherche.«
    »Eine außergewöhnlich gute Recherche – und Zeit«, ergänzte Darren.
    Katrin nahm einen Stift zur Hand und Darren, der es beobachtet hatte, schob ihr den Block zu, auf dem er die ganze Zeit irgendwelche Zeichen gekritzelt hatte. »Welche Informationen hat uns der Täter über sich gegeben?«, fragte sie in die Runde und erinnerte sich dabei an ihren Lehrer an der Polizeihochschule in Schwenningen.
    »Wir wissen, dass er um die vierzig Jahre alt sein muss«, sagte Horn und Katrin setzte es auf die Liste. »Immerhin wurde das erste Kind, das wir ihm vielleicht zuordnen können, 1990 entführt. Wenn wir davon ausgehen, dass er seinem Verfahren treu geblieben ist, sollten wir annehmen, dass er auch für die damalige Entführung ein Auto benutzt hat, was wiederum dazu führt, dass er 1990 mindestens achtzehn Jahre alt gewesen sein muss.«
    »Er hat außerdem alle Opfer und ihre Gewohnheiten gut gekannt, sonst hätte er nicht so gezielt zugreifen können«, sagte Darren.
    »Das bedeutet, dass er sich über einen bestimmten Zeitraum in der Nähe der Opfer aufgehalten haben muss.« Katrin spann Darrens Gedanken mit wachsender Erregung weiter.
    Horn war aufgestanden und zu seinen Kindern ins angrenzende Wohnzimmer gegangen, um eine neue DVD einzulegen. »Es gibt keinen besseren Babysitter als die gute alte Glotze«, erklärte er, als er zurückkam, und fügte missmutig hinzu: »Johanna würde mir sonst was erzählen, wenn sie wüsste, dass die beiden heute schon zwei Filme angeschaut haben.«
    Katrin wippte den Kugelschreiber nervös zwischen ihren Fingern. Sie wollte weitermachen, sich nicht durch Horns Probleme ablenken lassen, und fühlte sich gleichzeitig schuldig, weil sie die Probleme des Mannes, den sie von Herzen mochte und dem sie so viel zu verdanken hatte, gar nicht hören wollte.
    »Lassen Sie uns an dieser Stelle abbrechen«, sagte Horn in ihre Gedanken hinein und Katrin fühlte sich noch schuldiger, weil ihr bewusst wurde, dass dies hier sein Heim war und seine Privatsphäre, in der er sich auf Berufliches einließ, obwohl ihm der Sinn überhaupt nicht danach stehen konnte. Horn wandte sich an Darren. »Sie sind ein wichtiger Zeuge, Herr Grass. Ich werde dafür sorgen, dass Ihre Aussage morgen im Präsidium aufgenommen wird und die ermittelnden Kollegen jeden Ihrer Hinweise sehr ernst nehmen werden.«
    Darren stand auf und griff nach seinen Unterlagen. »Vielen Dank, Herr Horn.«
    Katrin ging mit ihm zur Tür. »Ich bleibe noch eine Weile und nehme mir dann ein Taxi.«
    Er küsste ihre Stirn. »Wenigstens haben wir jetzt einen Anfang, oder?«
    »Kannst du mir das da hierlassen?« Katrin nickte in Richtung seiner rechten Hand, in der er seine Unterlagen hielt.
    »Natürlich.« Darren ging.
    Katrin atmete auf. Beinahe hätte sie geglaubt, dass er nicht so widerspruchslos das Feld räumen würde, aber Horn hatte natürlich recht, auch wenn dieses Treffen hier privat stattfand. Letztlich war Darren ein wichtiger Zeuge, dessen Aussage hoffentlich bald vor einem Gericht Wertung fand, um zur Verurteilung des Täters zu führen.
    Eines Täters, den sie erst einmal aufspüren mussten.
    Horn hob den Kopf, als sie das Wohnzimmer wieder betrat. »Was ist, wenn er sich täuscht?«
    »Inwiefern?«
    »Zum Beispiel bezüglich des Alters. Was war 1990 anders als die Jahre zuvor?«
    Katrins Denken war blockiert. Unwillkürlich griff sie in die Schale mit dem Knabberzeug und angelte sich eine Handvoll Salzstangen heraus.
    »Die Einheit«, sagte sie, einer jähen Eingebung folgend.
    »Genau«, nickte Horn. »Die Reisefreiheit für DDR-Bürger wurde im November 1989 eingeführt, und das erste Opfer, wie hieß es noch gleich?«
    »Carsten Kuntz, März 1990.«
    Horn nickte. »Nur ein knappes halbes Jahr nach Öffnung der Grenzen.«
    »Wir sollten überprüfen, ob es in den neuen Bundesländern vor 1990 ähnlich gelagerte Fälle gegeben hat«, sagte Katrin und strich das Wort Täterprofil auf ihrem Zettel wieder durch. »Wir können uns doch aber sicher darauf einigen, dass wir das Alter des Täters auf um die vierzig festlegen können, wenn die Ermittlungen in den DDR-Archiven nichts ergeben?«
     
    *
     
    Horn und Katrin hatten noch eine weitere halbe Stunde zusammengesessen und diskutiert, außerdem hatten sie sich auf die Motivsuche gemacht. Das Opferprofil war eindeutig.
    Irgendwann hatten Horns Kinder das Interesse an ihrem viereckigen Unterhalter verloren und forderten

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