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Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Titel: Fünf: Schwarzwald Thriller 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Rothweiler
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noch um seine kranke Frau kümmern musste, ihnen aber dennoch seine Hilfe zugesagt hatte.
    Und auf seine Hilfe waren sie bitterlich angewiesen.
    Horns Stellvertreter Gerber, ein arroganter, selbstverliebter Typ, hatte ihr schon vorgestern zu verstehen gegeben, dass er nicht an einen Serienmörder glaubte.
    »Sicher«, hatte er gesagt. »Ich suche jetzt in allen Mordfällen an Frauen in den letzten zwanzig Jahren herum und sortiere alle Frauen aus, die Mitte fünfzig sind. Da kommt sicher auch ein gutes Dutzend zusammen. Das heißt aber dann noch lange nicht, dass alle diese Frauen Opfer eines Serienkillers geworden sind, der Frauen mittleren Alters nicht leiden kann. Letzten Endes kann man, wenn man nur lange genug sucht, eine statistische Verbindung zwischen allem und jedem herstellen.«
    Ihre anderen Argumente hatte er sich nicht weiter angehört, war grinsend aus dem Büro gegangen, hatte mit dem Zeigefinger leicht an seine Schläfe getippt, als er an Julian Meier, einem anderen Kollegen, vorbeiging, und hatte auch sonst keinen Zweifel daran gelassen, dass er ihren Verdacht lächerlich fand.
    Dann war er stehen geblieben, als wäre ihm noch etwas eingefallen. »Die Kollegen in Villingen-Schwenningen verfolgen derzeit im Fall der vermissten Julia Göggel eine andere, sehr vielversprechende Spur«, hatte er noch über die Schulter hinweg zu ihr gesagt, bevor er endgültig die Tür hinter sich schloss.
    Endlich fuhr der Zug im Freiburger Hauptbahnhof ein.  Sie erblickte Darren sofort, der allein durch seine Größe aus der Menge herausstach. Außerdem sah er unwiderstehlich gut aus. Er trug blaue, ausgewaschene Jeans, darüber ein weißes Hemd, das er lässig über der Hose trug. Katrin musste unweigerlich grinsen, als sie das sah und das Bild ihrer Großmutter, einem echten Dorfunikat, tauchte vor ihr auf.
    »Lass die Mode modisch sein, das Hemd muss in die Hose rein«, hätte ihre Oma zu Darren gesagt und darauf bestanden, diesen Fauxpas zu beseitigen.
    Katrin teilte diese Ansicht ihrer Großmutter nicht und fand, dass Darren so leger gekleidet äußerst anziehend aussah. Er musste sie am Fenster erspäht haben, denn als der Zug endlich hielt und sie inmitten einer lärmenden Grundschulklasse ausstieg, die sich lauthals auf eine Aufführung von Peterchens Mondfahrt im Freiburger Theater freute, stand er bereits da, griff nach ihrer Hand und half ihr, ganz Gentleman, aus dem Zug.
    Er nahm sie vorsichtig in die Arme, als hätte er Angst, sie wieder zu verschrecken, und sie schmiegte ihren Kopf an seine warme Brust.
    Lange standen sie einfach nur schweigend da, versunken im Versprechen ihrer Umarmung, und Katrin genoss das Gefühl, sich in seinen Armen wieder vollständig zu fühlen.
    Dann endlich küsste er sie.
    Und sie küsste ihn. Die Welt um sie herum löste sich auf, als seine Zunge ihre fand und ihr die Antwort abrang, die ihre Lippen ihm noch nicht gegeben hatten.
    Ja! Liebe verkraftet alles. Sie löste sich widerwillig aus seiner Umarmung und trat einen Schritt zurück.
    »Wir sollten los, Darren«, sagte sie und genoss die Gefühle, die sie in seinen Augen las. »Es wäre unhöflich, wenn wir Horn in seiner augenblicklichen Situation länger als nötig von seiner Familie fernhalten würden.«
    »Du hast recht.« Darren seufzte und nahm Katrin die weiße Stofftasche ab, in der sich noch immer die Informationen befanden, die er im Laufe der letzten Jahre gesammelt hatte.
    »Wo habt ihr euch denn verabredet?«
    »Wir treffen uns bei Horn zu Hause. Er hätte sonst extra einen Babysitter organisieren müssen. Seine Frau ist immer noch im Krankenhaus und seine Nachbarn, die sich sonst um die Kinder kümmern, sind wohl ebenfalls nicht da.« Sie stieg in Darrens Wagen, der sich schnell in den fließenden Verkehr einfädelte.
    Sie bogen in die Friedrichstrasse ein. Von dort fuhren sie auf der Habsburgerstraße, bis sie schließlich in die Schubertstraße einbogen.
    »Da ist es«, sagte Katrin und Darren parkte den Wagen in einer großen Einfahrt.
    »Kommen Sie herein, Katrin«, sagte Josef Horn und schüttelte ihr herzlich die Hand.
    Er sah schlecht aus. Die Angst der letzten Tage und Wochen hatte sich tief in sein Gesicht gegraben und er schien einige graue Strähnen dazubekommen zu haben. Aber er freute sich, sie zu sehen, das spürte sie genau.
    Neben Horn tauchte plötzlich ein gelblicher Schatten auf, der fröhlich bellend an Katrin hochsprang. Sie wich lachend einen Schritt zurück. Dann bückte sie sich und

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