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Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Titel: Fünf: Schwarzwald Thriller 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Rothweiler
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streichelte das weiche Fell des wunderschönen English Setters. Argus hieß der Hund und sollte seinem berühmten griechischen Vorbild entsprechend auf die Familie Horn achtgeben. Aber Argus war, zu mindest was diesen Punkt anging, eine Mogelpackung. Niemand hätte vor dem fast blonden Jagdhund mit dem treudoofen Blick Angst haben können. Argus war ein richtiges Seelchen. Ein Gemütshund, der hilfsbereit jedem Einbrecher beim Heraustragen des Diebesgutes geholfen hätte, denn Helfen war Argus’ großes Hobby. Da Horn Argus nicht allein zu Hause lassen konnte, als sich Johanna von ihm getrennt hatte, hatte Horn den Hund immer mit zum Dienst genommen. So war der ruhige Setter sozusagen zum Amtsmaskottchen geworden.
    Horn und Katrin hatten immer ein besonderes und herzliches Verhältnis zueinander, deshalb war es auch nicht ungewöhnlich, dass er sich um sie kümmerte, als sie ihren Zusammenbruch hatte.
    Schließlich war er es auch, der die Tür zu ihrer Wohnung hatte öffnen lassen, weil er befürchtete, sie könnte sich etwas angetan haben.
    »Also«, sagte er und bot ihnen einen Platz an seinem Esstisch an. Getränke standen bereits nebst drei Gläsern auf dem Tisch und auf der Anrichte stand eine Schale mit Knabberzeug, die er jetzt ebenfalls auf den Tisch herüberholte.
    »Vor den Kindern muss man einfach alles verstecken.« Er grinste. »Ich weiß ja, Katrin, dass Sie am besten denken können, wenn Sie dabei etwas knabbern können.« Er schob die Schale in Katrins Richtung. »Also«, wiederholte er. »Was ist so wichtig, dass Sie mich unbedingt in meinem Urlaub stören müssen?«
    Statt einer Antwort legte Katrin Darrens Unterlagen auf den runden Esstisch und schob sie zu Josef Horn hinüber.
    Der ließ die Akten unbeachtet liegen. »Ich möchte mir keine Berichte durchlesen oder sonst etwas. Wenn Sie etwas haben, dann sagen Sie es.«
    »Darf ich?«, mischte sich Darren ein, denn Horn hatte sich in seiner Ansprache ausschließlich Katrin zugewandt.
    »Sicher, von Ihnen ist die Idee ja schließlich, wenn ich Katrin richtig verstanden habe.«
    Darren räusperte sich und zog das erste Bild aus der Akte. Es war das Bild seiner Schwester, und während er sprach, beobachtete Katrin, dass Horn Stück um Stück die Zusammenhänge erkannte und die logischen Schlussfolgerungen zog, die auch sie gezogen hatte.
    »Was sagt Gerber denn dazu?«, fragte Horn nach einer Weile.
    »Er hält Darren für einen Fanatiker.«
    »Wieso?«, fragte Horn und blickte abwechselnd von Katrin zu Darren.
    »Darren hat sich bereits vor drei Jahren an die Polizei gewandt. Gerber wetterte, dass man Darren bereits vor drei Jahren verständlich gemacht habe, dass seine vorgeblichen Beweise nichts wert sind und die Ermittlungen ins Leere führten. Er wollte ihn nicht einmal anhören.«
    Horn strich sich über seinen dunkelbraunen Schnauzbart. »Wann ist das Mädchen aus Hüfingen verschwunden?« Horn überging Katrins unausgesprochenen Vorwurf. Er goss sich einen Schluck Mineralwasser ein.
    »Am Dienstagnachmittag«, sagte Katrin. »Sie wollte zu einer Freundin, die nur ein paar Straßen entfernt, wohnt. Die Mutter der Freundin rief bei Julia Göggels Eltern an, weil Julia nicht aufgetaucht ist. Da war Julia allerdings schon fast eine Stunde überfällig.«
    »Warum hat die Mutter der Freundin so lange gewartet?«
    »Sie sagte, sie sei mit ihrer Bügelwäsche beschäftigt gewesen und ihre Tochter habe im Garten auf Julia gewartet. Erst, als die Tochter ins Haus gekommen ist und sich weinend beklagt hat, dass ihr langweilig sei, und dass Julia noch nicht da wäre, hat sie bei den Göggels angerufen, um zu fragen, ob etwas dazwischen gekommen sei«, fuhr Darren fort. »Julias Mutter ist gleich losgelaufen, um Julia zu suchen, ebenso wie die Freundin mit ihrer Mutter, aber Julia blieb verschwunden.«
    »Hat niemand etwas bemerkt?«, warf Horn ein.
    »Nein, in diesem Wohnviertel ist mittags nicht sonderlich viel los auf der Straße.«
    »Aber genau dann fällt einem ein Auto oder ein Fremder auf«, sagte Katrin nachdenklich. »Das bedeutet, dass er sehr umsichtig vorgegangen sein muss. Genau wie in den anderen Fällen auch. Und«, setzte sie fort, »er muss mit den Örtlichkeiten sehr vertraut gewesen sein.«
    »Das trifft auf andere Tatorte aber genauso zu«, fügte Horn hinzu.
    »Richtig«, antwortete Katrin. »Ein Kind aus einem Schulgebäude zu entführen, ohne dass es auffällt, oder von einem Volksfest, sozusagen vor den Augen der Eltern,

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