Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Titel: Fünf: Schwarzwald Thriller 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Rothweiler
Vom Netzwerk:
hatte sie in ihrem Traum zuletzt gesehen?
    »Erkenne das Rätsel hinter dem Rätsel«, hatte die unheimliche Stimme im Traum zu ihr gesagt.
    Plötzlich war sie sich sicher, dass die Stimme recht hatte. Rainert würde sich nie im Leben mit ihren banalen und zudem noch äußerst schlecht recherchierten Antworten zufriedengeben. Das Internet war zwar ein Segen, wenn es darum ging, auf die Schnelle über etwas nachlesen zu wollen, aber gesichert waren diese Informationen oft nur unzureichend.
    Katrin stand auf und verließ auf Zehenspitzen das Schlafzimmer. Sie wollte Darren nicht wecken, weil sie fürchtete, sich von ihm ablenken zu lassen. Leise schloss sie die Tür und lauschte kurz, stellte erleichtert fest, dass er immer noch regelmäßig und tief atmete. Sie ging ins Esszimmer und tastete nach dem Lichtschalter. Auf dem großen Tisch vor ihr lag das Lösungsblatt, auf dem sie in der Reihenfolge der Fragen ihre Antworten notiert hatten.
    Wie gebannt starrte sie auf das weiße Papier. Sie hatte die Lösung gefunden. Katrin wusste es in dem Moment, als sie das Blatt auf dem Tisch liegen sah. Einer der Buchstaben hob sich grau-schwarz von allen anderen ab. Es war ein großes M. Der erste Buchstabe des ersten Lösungswortes. Sie hatte diesen Buchstaben gestern wieder und wieder mit ihrem Bleistift nachgezeichnet, bis er schließlich mattschwarz schimmerte.
    Dass ein Traum sie auf die Idee mit dem Code gebracht hatte, störte sie nicht. Sie war sich so sicher, dass sie recht hatte, dass sie jeden Gedanken an einen Irrtum von vornherein gar nicht erst zuließ.
    Die Lösungswörter verbargen eine Botschaft. Vielleicht sogar einen Hinweis auf Melissas Versteck.
    So ein mieses Schwein, dachte Katrin, als sie sich vorstellte, wie viel Mühe und noch mehr Vergnügen es Rainert bereitet haben musste, dieses Rätsel zusammenzustellen.
    Auf der anderen Seite war sie trotzdem nicht überrascht. Die einfache Variante hätte schlicht und ergreifend nicht seinem hinterlistigen Charakter entsprochen.
    Katrin ging in die Küche und machte sich eine Tasse Kaffee. Dann setzte sie sich an den Tisch und fing an, die Lösungswörter untereinanderzuschreiben.
    Minotaurus, Apoplexie, Regiomontanus, Ionosphäre, Akkretion, Neptun, Xenon, Heinrich Heine, Vesuv, Lento violento, Guillotine, Polizei, Elegie, Strassbourg, Theater.
    Die ersten fünf Anfangsbuchstaben ergaben einen Sinn, doch dann brach dieser ab.
    MARIA NXH …
    Sie schrieb die nächsten Lösungsworte untereinander.
    Neptun, Xenon, Heinrich Heine, Vesuv und Lento violento.
    Dann probierte sie aus, ob die Kombination aus den jeweils zweiten Buchstaben ein weiteres Wort bildete.
    EDEEE. Fehlanzeige.
    NSISN, OTNUT, und NRNVO waren die nächstmöglichen Kombinationen. Aber auch sie ergaben schlicht keinen Sinn.
    Das durfte doch nicht wahr sein! Sie rieb sich die Augen. Es konnte kein Zufall sein, dass die Anfangsbuchstaben der ersten fünf Lösungen ein Wort ergaben. Solche Zufälle gab es einfach nicht.
    Unruhig fing sie an, hin und her zu laufen. Am liebsten wäre sie joggen gegangen, um die Anspannung loszuwerden, die sich fest in ihren Nacken gekrallt hatte.
    Stattdessen setzte sie sich wieder, starrte auf die Lösungswörter und trommelte mit dem Bleistift einen ungeduldigen Rhythmus auf den Tisch.
    »Kannst du nicht schlafen?« Darrens Stimme riss sie so plötzlich aus ihren Gedanken, dass sie aufsprang, sich am Tisch anstieß und den Inhalt der Kaffeetasse bedenklich zum Schwappen brachte.
    Als sich der Schreck einigermaßen gelegt hatte und sie wieder in der Lage war, etwas Sinnvolleres außer »Hast du mich aber erschreckt«, zu sagen, zeigte sie Darren das Ergebnis ihrer nächtlichen Überlegungen.
    »Hm«, sagte er und strich sich über sein Kinn, auf dem bereits ein leichter Bartschatten zu erkennen war. »Der Gedanke ist ausgezeichnet.« Er ging langsam um den Tisch herum und beugte sich über die fünf Lösungswörter, an denen Katrin nun schon einige Zeit saß und grübelte.
    »Ich habe schon alle Möglichkeiten durchprobiert, aber es kommt nichts mehr dabei heraus«, erklärte sie betrübt und bot ihm eine Tasse Kaffee an.
    Darren schüttelte wortlos den Kopf. Er betrachtete ihre Versuche.
    »Warte!«, stieß Katrin plötzlich aus. »Ich habe einen Denkfehler gemacht und aufgehört, als mir bei den kurzen Wörtern die Buchstaben ausgegangen sind.« Sie begann, einige Buchstaben untereinander zu setzen.
    M – A – R – I – A – N – N – E – V – O, stand jetzt

Weitere Kostenlose Bücher