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Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Titel: Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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Edelstein gab, wenn sie ihn sah und in Händen hielt.
    Der Heilige Älteste kam mit einem Kästchen aus Zedernholz zurück, das schlicht und klein war, und ging auf sie zu. Eine Krallenhand löste einen Verschluß und ließ den Deckel au f klappen. Im Inneren lag, in Samt gebettet, das lebende Juwel, pulsierend von unirdischem Feuer.
    Sie griff danach, und er sagte im selben Augenblick: »De n ken Sie daran – es gibt Schlimmeres als den Tod, und Sie kö n nen es erleben.«
    »Das Risiko gehe ich ein«, erwiderte sie und nahm den Ede l stein in die Hände. Er brannte auf i h rer Haut, aber sie hielt ihn fest.
    »Wenn ich kann, bringe ich ihn zurück«, erklärte sie ihm. Er lachte.
    »Ich werde keinen Schlaf dabei verlieren, wä h rend ich darauf warte. Aber so schlimm ist es gar nicht. Ich habe diesen Tempel seit über einem Jah r hundert ohnehin nicht mehr verlassen.«
    »Das sollten Sie aber tun«, sagte sie. »Gehen Sie hinaus auf die Straßen und sehen Sie, wie die einf a chen Leute leben oder nicht leben – vor allem die Feudalsklaven und die Bettlerkinder der Stadt. Sie sind schon so lange hier, daß Sie ganz zum Stil l stand gekommen sind. Selbst innerhalb der Regeln des Heiligen Bündnisses bleibt Platz für große Verbesserungen, für Modern i sierung und Wandel zum Guten. Sie sollten sich darum kü m mern.«
    »Vielleicht haben Sie recht«, antwortete er achselzuckend. »Ich werde jedenfalls darüber schlafen.«
    Sie umklammerte das glühende Juwel mit den Händen und verbannte alles andere aus ihrem De n ken.
    »Bring mich zu Asmodeus Mogart!« befahl sie und ve r schwand aus dem Zimmer.

Hauptlinie + 2076
    Asmodeus Mogart war betrunken, für seine B e dürfnisse noch nicht genug, aber viel zu sehr, als daß ihn noch irgendein and e rer hätte ertragen können. Das spielte aber keine Rolle; obwohl die kleine Bar in Reno noch stand, war er ein wenig außer dem Rhythmus mit ihr geblieben – in einem solchen Ausmaß, daß er sich praktisch noch auf seiner zug e teilten Ebene befand, aber mit stark beschleunigtem Zeitablauf. Das ermöglichte ihm u n behinderten Z u gang zu den Spirituosenvorräten, während die wenigen Leute und die draußen sich anbahnende Vernic h tung stillstanden. Das war natürlich eine Illusion, und er wußte das nicht, aber es war eine angenehme Illusion.
    Ein kleiner Anflug von Nüchternheit störte sein Gefühl al l gemeinen Wohlbehagens, als ihm plötzlich die Ironie daran aufging, daß er, ein unsterbliches Wesen, seit Anbeginn der Zeit für diese Phase schon hier, ein paar kostbare Minuten, Stunden, sogar Tage Leben aus der Existenz dieses sterbenden Planeten für sich retten wollte. Etwas anderes gab es für ihn nicht. En t weder lieferten diese beiden jungen Leute das Nötige, oder sein Ende war gekommen . Er wü r de niemals zurückgehen – nicht zu den raffinierten Gehirnoperationen, die man a n setzen würde – nie und nimmer! Herumlaufen und jeden anlächeln, die kleinen Tierchen versorgen, glücklich, ohne Geda n ken und Gefühle …
    »Niemals!« schrie er und goß sich noch ein Glas ein.
    Plötzlich gab es einen scharfen Knall, als Luft verdrängt wurde, und er fuhr verblüfft herum und sah die Frau – er wußte nicht einmal mehr ihren Namen – in dem Kreidepentagramm am Boden st e hen. Sie machte den Eindruck, nie fort gewesen zu sein. Einen Augenblick lang war sie erstarrt wie eine dreid i mensionale farbige Standaufnahme, aber ganz plötzlich durc h flutete Leben sie, und sie drehte sich zu ihm herum.
    »Ich habe es!« rief sie stolz und warf ihm das J u wel zu.
    Mogart war entgeistert. So viele unberechenbare Faktoren, dachte er, und da ist der Stein! Es ließ sich kaum beschreiben, wieviel Glück er hatte.
    »Ist jemand hinter Ihnen her?« fragte er besorgt.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Nein. Niemand. Ich habe den Stein sauber und ehrlich an mich gebracht. Anders wäre es auf Zolkar gar nicht gegangen.«
    In ihm flackerte plötzlich Hoffnung auf.
    »Aber es ist erst der zweite«, sagte er, sowohl zu sich selbst wie auch zu ihr. »Wir müssen noch vier holen, bevor die Ene r gie ausreicht. Selbst drei gen ü gen nicht.«
    Wie auf Kommando blickten Mogart und Jill McCulloch auf die Uhr hinter der Theke. Es war 19.45 Uhr am Abend des let z ten Tages. Er seufzte und steckte den Stein in die Tasche.
    »Gehen wir – wir haben keine Zeit zu verlieren«, sagte er und ging unsicheren Schritts auf das Penta g ramm zu, aus dem sie nicht herausgetreten war. Er schwankte

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