Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Titel: Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
Vom Netzwerk:
Ahnung, wohin sie gingen oder was sie am anderen Ende e r wartete, aber eines stand für sie fest: Wenn das noch lange so weiterging, war ihr eine Lungenentzündung sicher.
    Schließlich gelangten sie zu einer kleinen Tür. Ihr Führer blieb stehen und klopfte leise dreimal. Sie hörten eine unter d rückte Stimme. Der Mann in der roten Robe öffnete die Tür und trat ein, gefolgt von Jill, und erreichte, einen Vorraum durc h schreitend, einen großen Raum, der sich von allem, was sie bi s lang in Zolkar gesehen hatte, grundlegend unterschied. Ein gr o ßes Zimmer mit offenem Kamin, in dem ein Feuer loderte, auf dem Boden und an den Wänden gewebte Teppiche, viele b e quem wirkende Möbel, gepolsterte Sessel und hohe Tische.
    Der Führer mißverstand ihre Fassungslosigkeit als Unwissen.
    »Man sitzt darauf«, sagte er und zeigte auf rotgepolsterte Stühle. »Such dir einen aus, setz dich und warte.«
    Sie antwortete mit einem Achselzucken. Es war hier viel wärmer, wenn auch immer noch kühler, als für sie angenehm, und sie suchte sich einen großen Polstersessel vor dem Feuer aus. Sie machte es sich bequem, dann drehte sie den Kopf, um den Führer zu fragen, wie lange sie warten mußte – aber er war verschwunden. Sie saß allein im Zimmer.
    Sie schaute sich um. War sie wirklich allein? Es war ein sehr großer Raum mit vielen Möbeln und Gegenständen. Sie hatte das sonderbare Gefühl, be o bachtet zu werden.
    Dann ging auf der anderen Seite eine Tür auf, und ein kleiner Mann kam herein. Er trug Stiefel und b e sticktes Gewand wie die anderen, aber eine Robe in reinstem Weiß, wie aus weißer Seide. Er hatte einen merkwürdigen Gang. Obwohl auch sein Gesicht schwer zu sehen war, wußte sie schon durch Gr ö ße und Gang, daß das der Mann war, den sie spr e chen wollte. Studier das Heilige Bündnis, hatte die Sti m me des Geistes ihr erklärt. Das hatte sie getan, und nun war sie hier. Hoffentlich gelang ihr Plan.
    Der Mann im weißen Gewand kam heran und setzte sich ihr gegenüber.
    »Natürlich schickt Sie Mogart«, sagte der Dämon.
    Sie geriet ein wenig außer Fassung, erholte sich aber rasch. Seine Stimme klang wie die von Mogart, nur ein wenig sanfter und gütiger, was nur von Vo r teil sein konnte.
    Sie nickte.
    »Ja, so ist es.«
    »Um meinen kleinen Edelstein zu stehlen«, sagte er.
    »Ich komme seinetwegen, ja, aber nicht, um ihn zu stehlen, sondern damit Sie ihn mir freiwillig und ohne Vorbehalt g e ben.«
    Der Dämon lachte leise in sich hinein.
    »Und warum, bei allen Welten, sollte ich das tun? Er hat seit Tausenden von Jahren versucht, soviel von den Dingern zu b e schaffen, damit er sich aus der elenden kleinen Daseinsebene von euch entfernen kann. Er brachte auch ein paar zusammen, aber nie genug, und behalten konnte er sie nie. Er ist ein Schu r ke und Halunke, meine Liebe. Nur um sich seine Langeweile zu erleichtern, ist er die Quelle unbeschreiblichen Elends auf eurer Welt gewesen – Dämonie, Besessenheit, Teufelsanbetung, was es auch sein mag, er steckt dahinter. Er besitzt einen unglau b lich mächtigen Verstand, einen mächtigeren vielleicht als jeder andere, den ich kenne – aber er hat die Grenze zwischen Größe und Wahnsinn schon vor Jahrtausenden überschritten. Nein, meine Liebe, ich kann mir keine Umstände vorstellen, unter denen ich Ihnen das Juwel geben würde – immerhin ist es auch mein einziges Mittel, wieder zur Universität zurückzukehren.«
    »Ich finde unsere Welt nicht so armselig«, gab sie zurück. »In Zolkar möchte ich nicht leben.«
    Der Dämon gluckste.
    »Warum nicht? Wozu leben die Menschen überhaupt? Ein bißchen Glück, ein bißchen Liebe, ein bißchen Zufriedenheit über Geleistetes, dann sind sie fort. Wir versuchen seit über einer Milliarde Jahren, die vollkommene Gesellschaft zu scha f fen, und ich gebe offen zu, daß Zolkar sie nicht ist, aber trot z dem ist sie viel besser als die meisten anderen. Hier weiß jeder, wo er steht, jeder kennt seine Rolle in der G e sellschaft. Er wird so aufgezogen, daß er sie akzeptiert und das Beste daraus macht. Hier fehlen zwei Dinge, die auf eurer Welt Entsetzen hervorrufen – Ungewißheit und Angst. Ich kenne auf keiner Ebene einen Ort, wo es für jemanden wie dich gänzlich ung e fährlich ist, um Mitternacht durch eine Stadtstraße zu gehen. Ist eure Welt mit ihren dummen, kleinen Kriegen und dem Elend, mit der offenkundigen, g e walttätigen Tyrannei, soviel besser? Sucht nicht e u resgleichen nach einem

Weitere Kostenlose Bücher