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Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Titel: Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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sich nicht abweisen.
    »Die Sache ist von größter Dringlichkeit, und der Heilige Geist selbst hat mich hierhergeführt. Du weißt aus dem Heil i gen Bündnis, daß wahr sein muß, was ich sage. Eine Sache von Leben und Tod für viele Menschen duldet keinen Aufschub. Ich ve r lange, eingelassen zu werden!«
    Die Tür blieb geschlossen.
    Sie konnte im Inneren des Bauwerks jetzt andere Stimmen hören, die wissen wollten, was vorging, und die gedämpften Antworten des Mannes an der Tür, aber die Worte konnte sie nicht verstehen.
    »Hast du als einer der Hüter des Heiligen Tempels so wenig Achtung vor dem Heiligen Bündnis?« schrie sie in das Guc k loch. »Gibt es denn sogar im Allerheiligsten solche, denen es an Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Mitgefühl für andere ma n gelt? Wenn dem so ist, soll der Große Geist dich niederschme t tern, denn es wäre schlimmer als der Tod, in einer Welt zu l e ben, wo diese Dinge fremd sind!«
    Der Mann schien unruhig zu werden.
    »Gut, gut, warte nur«, brummelte er, und sie konnte ihn an Riegeln rucken hören. Plötzlich öffn e te sich die Tür beinahe lautlos infolge gut geölter Scharniere. Ein Schwall kalter Luft erfaßte sie.
    Ein Mann stand vor ihr, gekleidet nicht in das Gewand der gewöhnlichen Stadtbewohner, sondern in eine Robe von du n kelstem Rot, bestickt mit Silber und Gold. Er hatte keine Sand a len an, sondern schwere Stiefel. Sein Kopf steckte in einer K a puze aus demselben Stoff und verbarg sein Gesicht.
    »Tritt ein, Tochter, dann wollen wir sehen, was wir tun kö n nen«, sagte der Mann.
    Ihr Herz schlug ein wenig schneller, aber sie ließ sich ihre Angst nicht anmerken, sondern betrat das Gewölbe hocherh o benen Hauptes.
    Der Mann war nicht nur groß, sondern riesig. Sie mußte den Kopf in den Nacken legen, um in die Kapuzenöffnung zu bl i cken, und selbst das half nicht viel. Es war, als trüge er eine schwarze Maske.
    »Also, worum geht es?« fragte er barsch. »Wie heißt du, Tochter, und was für einen Grund hat dieses unweibliche Ve r halten und die entwürdigende Nacktheit?«
    »Mein Name ist Jill McCulloch. Ich stamme von einer and e ren Welt und komme im Auftrag meines Volkes, um vom He i ligen Ältesten Hilfe zu erbitten, die nur er gewähren kann. Jede Minute, die ich zögere, ist eine Minute weniger für meine Mi t menschen. Ich muß Seine Heiligkeit sofort sprechen.«
    Der Mann regte sich nicht, seufzte aber.
    »Gut. Was du sagst, ist offenkundig unmöglich und wide r spricht aller Logik und Vernunft, aber die Tatsache, daß du es sagst, noch dazu im Namen des Heiligen Geistes, verrät mir, daß es wahr sein muß. Seine Heiligkeit meditiert momentan. Ich werde ihm mitteilen, was du gesagt hast, sobald er damit fertig ist. Dann liegt die Entscheidung bei ihm. Mehr kann ich nicht tun.« Er wandte sich ab. »Komm mit«, sa g te er.
    Hinter ihr fiel die große Tür offenbar von selbst zu. Sie b e dauerte später, daß sie vom Tempel selbst nicht mehr hatte s e hen können.
    Sie gingen durch dunkle, feuchte Korridore, die von kleinen Fackeln schwach erhellt wurden. Es wurde kälter, als sie Stufen hinunterstiegen und e i nen kleinen Raum betraten. Im Inneren gab es ein Strohbett, eine winzige Feuerstelle, die wenig Wä r me spendete, und sonst praktisch nichts.
    »Dein Wort, daß du hier wartest«, sagte der Mann mit Nac h druck.
    Sie nickte.
    »Ich bleibe hier sitzen, bis ich den Heiligen Ältesten spr e chen kann«, erwiderte sie und ließ sich auf die Strohmatratze sinken. Als der Mann gegangen war, versuchte sie aus ihrem flutenden Haar eine Art provisorische Decke zu machen und stieß den Atem aus.
    Trotz der Kälte und der unheimlichen Atmosphäre wirkten sich die Anstrengungen des langen Tages aus, und sie schlief wider ihren Willen ein.
    Plötzlich kam sie zu sich, als jemand im Zimmer stand. Ein Mann war hereingekommen, gekleidet wie der erste, ebenfalls maskiert, aber ein wenig kleiner und mit höherer Stimme. Sie stellte fest, daß das Feuer ausgegangen und die Kerze weit h e runtergebrannt war, aber sie wußte nicht, wie lange sie geschl a fen hatte.
    Ihre Zuversicht hatte sich ein wenig verringert, aber sie war immer noch entschlossen, zu handeln.
    »Seine Heiligkeit will dich sehen«, sagte der Mann, wandte sich ab und ging hinaus. Der kalte Steinboden fühlte sich eisig an, aber sie folgte ihm.
    Sie stiegen tiefer hinunter in das steinerne Lab y rinth, und je tiefer sie hinabkamen, desto kälter wu r de es. Sie hatte keine

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