Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten
hindurchgehen. Sie war dergleichen inzwischen ebenfalls gewöhnt und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
»Makiva ist eine von ungefähr hundert Ebenen mit unte r schiedlichen Magieregeln«, sagte er. »Die meisten der Welten unterhalb der Zweitausender-Marke sind im Grunde nicht-technologisch, die darüber zunehmend das Gegenteil. Die mei s ten, wie diese hier, wurden geschaffen, um diese oder jene G e sellschafts- oder Wirtschaftstheorie zu belegen. Um ganz eh r lich zu sein, ich kann mich nicht eri n nern, worum es hier ging, aber hier ist es jedenfalls genauso. Rechnen Sie mit vielen ec h ten Elementa r geistern – Luftgeistern, Erdgeistern, Feuergeistern und dergleichen. Zaubersprüche, Bannflüche, Hexen, Zauberer und Hexenmeister dazu. Wenn Ihnen g e sagt wird, jemand hätte den bösen Blick, dann trifft das wahrscheinlich zu. Und wenn Sie ein Zauberzeichen verändern, werden Sie verhext.« Er schaute sich in der belebten Umgebung um und sprach we i ter: »Da die Unkenntnis der Magie seitens der g e wöhnlichen Leute die größte Stärke der Zauberei ist – zusammen mit dem Gla u ben an Magie, versteht sich –, wissen die meisten Leute nicht mehr darüber als Sie. Nehmen Sie einfach jede Einzelheit abergläubischen Verhaltens und Glaubens, die Sie sehen und hören, wörtlich. Bedeutende Magieausüber bilden sich jahr e lang aus, um es richtig zu m a chen. Das empfiehlt sich auch, sonst sind sie tot.« Mogart schien sich darüber zu amüsieren. »Das ist alles ganz mathematisch, sehr logisch und präzise – aber m a chen Sie sich keine Sorgen. Kommen Sie.«
Sie gingen die Straße hinunter, ohne die Menschenmassen dort und auf den Plätzen zu beachten oder beachtet zu werden. Schließlich erreichten sie den Hafen, der klein, aber tief war und malerisch, voll exotisch aussehender Segelschiffe in allen Formen und Größen. Niedrige Berge säumten den H a fen, und die Häuser der großen Stadt reichten an ihren Hängen weit h i nauf. Mogart blieb an der Seemauer stehen und zeigte zum höchsten Gipfel auf der anderen Seite hinauf.
»Da, sehen Sie.« Sie folgte seinem Blick und sah eine riesige Burg aus schwarzem Stein fast auf dem Gipfel stehen; fünfzig Meter tief stürzte eine sen k rechte Felswand hinab, bevor sich der Hang abflachte, und selbst dann begannen die ersten Str a ßen und Häuser erst in einiger Entfernung. »Das ist Schloß Zondar«, sagte er, »der Sitz der Regierung für die Stadt und das umliegende Land, außerdem das Schatzhaus. Dort leben aber nur wenige Leute, weil es nicht sehr behaglich und von allen möglichen Bannsprüchen belegt ist. Beispielsweise sind die Türen und Tore so gut geschützt, daß niemand hinei n kann, der dort nichts zu suchen hat. Man kann ei n fach nicht hinein, selbst wenn einem die Tür geöffnet wird.«
Sie schluckte.
»Soll das heißen, daß der Mann, den ich suche, sich dort au f hält?«
»Allerdings. Er heißt Asothoth, aber das ist nicht weiter wichtig. Er ist da und muß wegen seiner einzigartigen körperl i chen Erscheinung dort bleiben. Die Einheimischen halten ihn für einen Dämon. Er ist aber nicht bedrohlich. Vor langer Zeit griff er, wie ich, zum Alkohol, nach starken Drogen, um die La n geweile seines Exils zu lindern. Man versorgt ihn so, daß er ständig betäubt ist, Nach zweihundert solchen Jahren ist man des Glaubens, daß schreckliche Dinge geschehen werden, wenn man ihn nicht unter dauerndem Drogeneinfluß hält, und übe r dies ist er natürlich unheilbar süchtig.«
»Wie kommen Sie dann darauf, daß er das Juwel noch hat?«
»Ich weiß nicht, ob er es noch hat oder nicht«, sagte Mogart achselzuckend. »Aber wir werden d a von angezogen wie Bienen vom Blütennektar. Ich spüre den Magnetismus des Steins sogar von hier aus, weit entfernt und nicht in Übereinstimmung mit der Zeitphase. Es ist tatsächlich nur diese Kraft, die mich daran hindert, einfach hinzugehen und den Stein selbst zu holen. Er ist auf Asothoth einge s timmt, deshalb könnte ich ihn ohne seine Erlaubnis nicht berühren, es sei denn, ein Dritter übergibt ihn mir weit von Asothoth entfernt. Eine Sicherheitsvo r kehrung, Sie verstehen?«
»Ich bin also die dritte Person.«
»Es ist aber leichter, sich hier umzusehen, weil er so behi n dert ist«, sagte der Dämon mit einem N i cken. »Ich gelte hier als eine Art Gott des Trinkens, deshalb kenne ich mich gut aus. Folgen Sie mir.«
Sie entfernten sich ein kurzes Stück vom Hafen und betraten einen Gasthof, in
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