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Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Titel: Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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Führer?« fragte sie.
    Er schüttelte den Kopf.
    »Suchen Sie sich selbst jemanden. Beschaffen Sie sich die Informationen und handeln Sie. Holen Sie sich Hilfe, wenn Sie glauben, sie zu brauchen, oder gehen Sie allein vor. Aber halten Sie sich bereit, I h ren Mut und Ihre Wendigkeit zu zeigen, selbst Ihren Diebesgenossen gegenüber. Diese achten nur Kraft, G e schicklichkeit und eine scharfe Klinge. Also, b e rühren Sie sie, damit ich etwas zu trinken beko m me.«
    Jill drehte sich zu der schlafenden Frau herum, streckte die Hand aus und berührte ihre Schulter.
    Es wurde schwarz um sie.

2
    Sie erwachte kurz nach Sonnenuntergang und fühlte sich recht gut. Obwohl die Fensterläden das Licht zum größten Teil fer n gehalten hatten, war genug hereingedrungen, um das Zi m mer ein wenig zu erhellen. Aber jetzt war es fast völlig dunkel. Sie setzte sich auf die Bettkante und versuchte sich ins Gedäc h tnis zu rufen, wie in dem kleinen Raum alles angeordnet gew e sen war.
    Sie tastete sich vorsichtig durch das Zimmer und fand Nach t tisch, Lampe und Waschschüssel, dann entdeckte sie mehrere lange, dünne Streichhölzer. Sie strich eines davon an der Hol z wand an. Es flammte sofort auf. Sie führte es an den Docht, und die Umgebung nahm Gestalt an. Die Lampe verbreitete erstau n lich viel Licht.
    Nachdem sie sich mit dem abgestandenen Wasser das G e sicht gewaschen hatte, um ganz wach zu we r den, schaute sie sich nach Kleidung um, die über eine Stuhllehne gehängt war. Offenkundig badeten die Leute hier nicht oft, und Yoni war mit leichtem Gepäck unterwegs. Die Sachen rochen verschwitzt. Eine kleine Lederbörse, die an einem schwarzen Gürtel hing, war aber prall mit Goldmünzen gefüllt. Einfaches System. Wenn man etwas Neues brauchte, stähl man einfach soviel, daß man es kaufen konnte, und warf das alte Zeug weg.
    Die Kleidung war hauteng und erinnerte sie an Ballett- oder Turntrikots – ein schwarzes Pullove r hemd mit langen Ärmeln, eine lange schwarze Hose aus demselben Stoff und hohe schwarze Schlupfsti e fel. Zusätzlich zu den Münzen enthielt die einhängbare Börse ein zusammengerolltes Paar schwarze Han d schuhe, Spiegel und Kamm und Schuhcreme. Sie vermutete, daß die schwarze Stiefelwichse s o wohl für das Schwärzen der Gesichter als auch für die Schuhpflege diente.
    Am Gürtel, und zwar an der Schnalle selbst, hing noch ein Futteral mit einem kleinen, gefährlich aussehenden spitzen Dolch.
    Nachdem sie sich angezogen hatte, zog sie den Dolch heraus und prüfte, wie er in der Hand lag. Er fühlte sich sehr gut und natürlich an, beinahe wie mit einem eigenen Willen begabt. Sie übte ein paarmal, ihn rasch herauszuzi e hen, und überraschte sich selbst mit ihrer Schnelli g keit.
    Sie hatte die Fähigkeit des Bettlermädchens, Geld zu b e schaffen, übernommen, als sie in den ersten Körper geschlüpft war; jetzt ging es ihr hoffentlich mit Yonis Geschicklichkeit im Umgang mit Dolch und vielleicht Degen ebenso. Sie rief sich ins Gedächtnis zurück, daß die Besitzer dieser Leiber in irge n deinem Winkel ihres Gehirns immer noch da waren. Yonis Re f lexe und ihr Selbsterhaltungstrieb würden im Notfall entsche i dend wichtig sein.
    Sie betrachtete sich und war zufrieden. Diese Frau entsprach ihr eher in Größe, körperlicher Verfassung und sportlicher G e wandtheit – und war jünger. Sie fühlte sich beinahe normal. Sie ging zur Tür, öffnete sie, blies die Flamme aus, ging durch den Flur und stieg die Treppe hinunter. Bar und Gaststube füllten sich immer mehr. Offenbar stand ein Höhepunkt der Geselli g keit bevor. Sogar aus dieser Entfernung konnte sie erkennen, daß Mogart den Gasthof als Unterschlupf für Diebe noch unte r schätzt hatte – offenbar hatten alle, sogar der Barmann und die Kellnerinnen, ein schwarzes Mal am Daumen.
    Hier schien eher das Zunfthaus der Diebe zu sein.
    Es gab sie in allen Größen und Erscheinungsformen, etwa dreimal soviel Männer wie Frauen, aber doch einen gehörigen Anteil von weiblichen Gästen mit schwarzen Malen, Dolchen oder Degen und en t schlossenen Mienen. Sie stammten auch aus verschiedenen Gegenden. Mancher fremde Laut schwirrte durch die raucherfüllte Luft, und in den Gesprächen, die sie verstehen konnte, waren noch eigenartige Akzente zu verne h men.
    Die meisten Bewohner der Stadt waren klein bis mittelgroß und dunkelhaarig gewesen. Hier sah sie Personen, die Skand i navier hätten sein können, Iren oder Italiener, Engländer und

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