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Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Titel: Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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Aber es sah ganz danach aus, daß die zweite Hälfte viel schwerer werden würde als die erste.

2
    »Sind hier wirklich Leute oder gehört das alles nur zur Vorste l lung?« fragte Mac Walters den Dämon bei Steak mit Folienka r toffeln und Kaffee.
    Abaddon lächelte.
    »Hm, ja und ja. Ja, es gibt hier wirklich Leute, und ja, das gehört alles zur Vorstellung.« Er wurde ernst und sachlich, als halte er einem Neuling einen Vortrag. »Es ist leicht, Unbelebtes und Spezialeffekte hervorzurufen, weißt du. Hier auf dem Übungsplatz kann das jeder, und auf den stabilen Daseinseb e nen können wir es mit Verstärkern, wenn auch nur in besche i denem Maße. Um dir eine Vorstellung von der Kraft der Ede l steine zu geben – sechs lenken gewiß einen verirrten Kleinpl a neten ab, und mit sechzig kann man eine stabile Ebene einric h ten. Aber Lebewesen – das ist etwas anderes. Beim Schö p fungsprozeß können wir natürlich die Bausteine für die Evol u tion des Lebens nach allen Regeln herstellen, die uns passen, und ihren Verlauf nehmen lassen. Wir können mit den Edelste i nen auch auf schon lebende Wesen einwirken. Es gibt jedoch gewissermaßen eine Bindekraft – in Laiensprache ist das schwer auszudrücken – in allen lebenden Wesen, und zwar eine ungeheure, aber endliche Menge d a von. Diese Kraft, stabilisiert durch die Persönlichkeit von Mac Walters, ist es, die von einer Ebene zur a n deren gelangt und in andere Körper schlüpft, nicht dein körperliches Ich. Nur wir von der Hauptlinie, die einzigen natürlich erschaffenen Bewohner einer Daseinsebene – das glaube und hoffe ich wenigstens –, können und müssen bei Re i sen unser körperliches Ich mitnehmen. In den meisten Fällen zerstreut sich diese Kraft beim Tode, aber nicht immer. Wenn die Persönlichkeit besonders stark ist, überlebt sie manchmal ungeschädigt – als Geist, wenn du willst, oder teilweise als wahnsinniger Elementargeist, als Poltergeist oder eine ähnliche Erscheinung, zumi n dest für eine Zeit.«
    Er legte eine Pause ein, um den letzten Bissen zum Mund zu führen und Kaffee nachzutrinken. Er wirkte weder besorgt noch unruhig, was Mac sehr störte.
    »Aber eine Schöpfung als solche gibt es nicht, verstehst du?« fuhr der Dämon fort. »Jeder, der hier stirbt, muß bleiben und kann von den Lebenden, die hierherkommen, benützt werden. Die meisten sind Geopferte, Menschen und Tiere, die sich uns verschrieben haben oder uns anheimfielen, Sekunde n bruchteile vor dem wahren Tod durch einen von uns gepackt und hierhe r gebracht, in manchen Fällen auch Leute, die nach Bedarf wah l los ergriffen wu r den. In jeder Welt verschwinden ständig Leute – das ist kein Problem.«
    Er zog zwei Zigarren aus der Jackentasche, bot Mac eine d a von an – die abgelehnt wurde – und set z te die seine dadurch in Brand, daß sein Zeigefinger plötzlich in Flammen aufging. Mac versuchte seine Fassung zu bewahren und kam plötzlich auf den Gedanken, daß der andere bestrebt war, ihn psychol o gisch zu beeinflussen.
    Abaddon sog den Rauch ein und blies ihn hinaus.
    »Es gibt natürlich ein paar Ebenen, wo niemand wirklich stirbt«, fügte er hinzu. »Seelenwanderung und dergleichen, und eine, wo die besten Gläubigen Halbgötter werden und im kle i nen Maßstab selbst Schöpfer werden dürfen. Dann gibt es eine Vielzahl von Ebenen, wo Magie wirksam ist, so daß Vampire und andere Nachtwesen vorkommen. Dazu eine ga n ze Anzahl auf der Minuslinie, wo überhaupt nichts Menschliches vo r kommt und der Tod eine andere Bedeutung besitzt. Auf jeden Fall vertreibt das die Langeweile.
    Um also auf deine Frage zurückzukommen, es gibt in dieser Form hier viele ›Leute‹. Für die Stadt brauche ich ihre körperl i che Erscheinung nicht, nur, was notwendig ist, um dafür zu so r gen, daß die no r malen Funktionen der Stadt ablaufen, als sei sie echt, und das ist der Fall. Ist deine Frage damit beantwo r tet?«
    Mac unterdrückte ein Lächeln.
    »Ich hatte die Frage beinahe vergessen, aber trotzdem vielen Dank. Und das Mädchen im Frie d hof?«
    Der Dämon sah ihn erstaunt an.
    »Ein Mädchen? In meinem Friedhof?«
    Mac berichtete kurz von seiner Begegnung mit der lebenden Toten.
    »Hmm«, sagte der Dämon nachdenklich. »Davon gibt es hier natürlich viele, aber ich wußte nicht, daß sie hier war. Mammon und ein paar andere nehmen ihre Dämonenrolle zu ernst und glauben schon selbst daran. Wir sind auf unsere eigene Art alle ein bißchen verrückt, weißt du

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