Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten
dann begann es in seinen Augen zu glitzern, und er lachte boshaft.
»Wenn ich verliere, ist meine Welt tot und, wie du sagst, Mogarts Schicksal besiegelt«, fuhr Mac fort. »Das bedeutet vier, vielleicht sogar fünf Steine. Außerdem werden meine Partnerin und ich keine Heimat mehr haben, in die wir zurüc k kehren können, aber daß wir tüchtig sind, haben wir bewiesen. Selbst wenn uns noch ein Stein fehlt, könnten wir warten, bis Zeit und Ort richtig sind, und ihn zu beschaffen versuchen.«
»Du würdest für mich arbeiten?« fragte der Dämon intere s siert.
»Und du kannst für diese Partnerin sprechen?«
»Was bliebe ihr anderes übrig?« antwortete er achselz u ckend. »Kein Mogart, keine Heimatwelt mehr. Arbeit ist Arbeit, ein Dämon ist ein Dämon.«
Abaddon nickte versonnen.
»Du hast natürlich recht, so erstaunlich das ist. Ein Baalsa u ge.« Er sah Mac Walters an. »Und welche Wette schlägst du vor?«
Das ist der halbe Weg! dachte Mac triumphierend.
»Eigentlich ganz einfach. Du bringst das Juwel hier irgen d wo in der Nähe unter. Ich muß es dann holen, ohne umzuko m men, und zwar innerhalb einer bestimmten Frist. Ich möchte lieber nicht umko m men, selbst wenn ich verliere.«
»Du gegen mich?« Der Dämon war entgeistert. »Mensch, Kerl, ich kann dich hier an Ort und Stelle vernichten, das weißt du! Ich mache dergleichen nun schon seit ungefähr vier Mi l liarden von euren Ja h ren!«
Mac schüttelte den Kopf.
»Nein, das wäre unfair. Wähle einen Gegner aus, einen Me n schen. Lern ihn an, wenn das nötig ist.« Er improvisierte jetzt. »Machen wir ein Rennen daraus, dein Mann gegen mich, um das Juwel. Mach aus ihm, was du willst, aber jemanden aus meiner Welt oder wenigstens so ähnlich, daß wir ohne phys i sche oder geistige Vorteile beginnen. Ein faires Rennen zu e i nem vorausbestimmten Ziel. Wenn ich als erster ankomme, g e hört der Stein mir. Wenn er erster ist, hast du Mogart besiegt und mich, falls ich noch lebe, als Diener, vermutlich auch die Frau, die mit mir zusammenarbeitet. In Ordnung?«
Der Dämon überlegte.
»Ja, allerdings, das gefällt mir«, murmelte er, dann sah er den Menschen an. »Einigen wir uns darauf und fangen an? Aber keine zeitliche Begrenzung. Du gegen meinen Vertreter. Ich garantiere, daß er von deiner Welt sein wird. Ich kann no t falls ein w e nig in die Vergangenheit zurückgreifen – die Zeit für uns, die wir an eine Ebene nicht gebunden sind, ist etwas fließender. Wir fangen hier an und nehmen als Ziel ein Den k mal, sagen wir, eine Statue von mir, die ich in einiger Entfe r nung aufstelle. Mal sehen – ihr rechnet nach Kilometern, nicht? Wir stellen sie an das Ende einer Straße, sieben Kilometer von dieser Ki r che entfernt.«
»Dein Teilnehmer erfährt nicht mehr als ich?« fragte Mac.
»Versteht sich! Eine Wette macht keinen Spaß, wenn der Ausgang abgekartet ist. Er bringt vielleicht Profit, aber Spaß macht er keinen. Ich werde dich nicht betrügen, und wenn du gewinnst, bezahle ich. Aber noch etwas – wenn du hier stirbst, wirst du e i ner der einheimischen lebenden Toten, die meinem Befehl unterstehen, stehst also selbst dann in meinen Diensten, wenn du auf diese Weise verlierst.«
Mac fröstelte ein wenig, als er an das kleine Mädchen dac h te. Eine Ewigkeit in dieser Form – er wol l te alles daransetzen, um nicht zu sterben. Er atmete tief ein und schluckte.
»Abgemacht.«
Abaddon stand auf und streckte die Hand aus.
»Handschlag?«
»Was? Kein Blutpakt?«
»Bei einer Wette zwischen Gentlemen? Das wäre doch a l bern«, sagte Abaddon wegwerfend.
Sie tauschten einen Händedruck.
»Gehen wir ins Cafe und essen wir eine Kleini g keit, während ich meinen Vertreter hole«, schlug der Dämon vor. »Dann kö n nen wir beginnen. Das wird wirklich interessant.«
Mac folgte ihm. Er verspürte Hunger, als er an die Steaks dachte.
»Das klingt sehr zuversichtlich«, meinte er. »Und wenn nun ich gewinne? Dann sitzt du hier fest.«
»Ich gehe nie eine Wette ein, die ich nicht zu gewinnen b e absichtige«, erwiderte der Dämon leichthin. »Aber hier festz u sitzen ist wirklich nicht so schlimm – alles, was man möchte, bekommt man. Und früher oder später, vielleicht in ein paar tausend Jahren, wird jemand anderer kommen, um sich zu b e weisen, also ist es nicht für ewig.« Er klopfte Mac auf die Schulter. »Aber ich gedenke nicht zu verli e ren. Ich gedenke mich zu amüsieren.«
Der halbe Weg, ja, dachte Mac Walters.
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