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Fünf

Fünf

Titel: Fünf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Poznanski
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als sie sie ins Öl legte. Noch fünfzehn Minuten. Irgendetwas hatte sie bestimmt vergessen – oh Gott, die Schlafanzüge.
    «Keiner kommt dem Herd zu nah», befahl sie, lief zum Schrank und zog zwei Pyjamas heraus.
    Ihr Handy auf der Anrichte vibrierte und spielte die ersten Takte des Refrains von
Message in a Bottle
, allerdings dem Anlass angepasst:
    I’ll send an
SMS
to the world
    I’ll send an
SMS
to the world
    I hope that someone gets my
    I hope that someone gets my
    I hope that someone gets my
    Message in a bottle.
    Wenn es einen heiligen Schutzpatron für alleinerziehende Mütter gab, steckte Achim im Stau und würde sich verspäten. Beatrice stopfte die Schlafanzüge in die Tasche und griff nach dem Handy, während sie mit der anderen Hand eine Gabel aus der Bestecklade holte, um die Fischstäbchen zu wenden. Sie waren braun, nicht schwarz. Sehr gut.
    «Ihr könnt euch gleich zu Tisch setzen!», rief sie in Richtung Kinderzimmer, bevor sie sich die Finger an einem Küchenhandtuch abwischte und auf die Menütaste des Handys drückte. Eine neue Nachricht. Öffnen.
    Eine Nummer, die sie nicht kannte; der Text bestand nur aus einem einzigen Wort.
    Langsam
.
    Ein Irrläufer, war ihr erster Gedanke. Was sollte das bedeuten? Schickte jemand ihr eine Aufforderung, langsam zu machen? Sie starrte das Display an, versuchte die Botschaft einzuordnen, bemerkte im gleichen Moment, dass die Fischstäbchen fertig waren, und zog die Pfanne von der Herdplatte.
    «Hände waschen und essen kommen!»
    Langsam. Das Wort kroch durch ihr Bewusstsein wie eine Demonstration seiner selbst. Konnte es sein … dass der Owner Kontakt aufnahm? War das möglich?
    Mit einem Mal war ihr heiß, heißer, als ihr beim Kochen gewesen war.
    In seiner Cache-Notiz hatte er die Polizei direkt angesprochen. Was, wenn er das nun wieder tat? Wenn er in persönlichen Kontakt treten wollte? Nur – warum zu ihr? Woher hatte er ihre Nummer?
    «Mama, ich will Ketchup!» Jakobs Stimme drang wie von weitem in ihr Bewusstsein. Sie musste sich noch ein wenig gedulden , gleich würde Achim da sein, und dann …
    «Kommt gleich. Lass bitte Minas Glas in Ruhe!»
    «Aber sie hat mehr Saft!»
    Beatrice würde zurückrufen, das war in jedem Fall besser, als sich mit Spekulationen aufzuhalten. Sobald die Kinder weg waren.
    Als es an der Tür läutete, schob sich Jakob gerade das letzte Stück Fischstäbchen in den Mund. «Papa!» Er sprang auf, warf seinen Stuhl dabei um, und stürzte auf den Flur.
    Beatrice lief ihm hinterher, doch Jakob hatte sich schon den Hörer der Gegensprechanlage geangelt. «Papa?», nuschelte er mit vollem Mund.
    Sie nahm ihm den Hörer aus der Hand. «Du weißt genau, dass du niemandem öffnen darfst!»
    «Aber –»
    «Kein Aber. Wasch dir das Gesicht, du bist ja voller Ketchup.»
    Das genervte Schnauben, das durch die Gegensprechanlage zu hören war, genügte, um sicher zu sein, dass es Achim war, der vor der Tür stand. Beatrice drückte den Schalter zum Öffnen, kurz darauf hörte sie seine Schritte auf den Treppen. Wünschte sich kurz, davonlaufen zu können, um ihn nicht sehen zu müssen, aber da tauchte sein Kopf mit dem schütter werdenden blonden Haar schon zwischen den Stangen des Geländers auf.
    «Hallo», sagte sie und versuchte ein Lächeln, das Bereitschaft zum Frieden signalisieren sollte. «Die Kinder sind gleich fertig.»
    Er sah sie nur kurz und wortlos an.
    «Papa!», jauchzte hinter ihr Mina. «Stell dir vor, heute in der Schule habe ich als Einzige gewusst, dass Helsinki die Hauptstadt von Finnland ist!»
    «Großartig, Mäuschen. Du bist die Beste.» Achim beugte sich zu Mina hinunter und drückte sie an sich, was Beatrice unvermittelt Tränen in die Augen trieb. Himmel, was war denn schon wieder los mit ihr? Schnell wandte sie sich ab und holte die Taschen aus dem Kinderzimmer. Obwohl Achim sie immer noch nicht ansah, hielt sie mit aller Kraft ihr Lächeln am Leben. In fünf Minuten würde sie die Begegnung hinter sich haben. Jakob quetschte sich seitlich gegen ihr Bein. «Mama?»
    «Ja?»
    «Kannst du nicht mitkommen?»
    Sie hockte sich neben ihn. «Nein, leider. Aber ihr werdet ganz viel Spaß haben, und wenn du willst, rufst du mich am Abend an. Gut?»
    Er nickte, unsicher. «Ich hab Flausch eingepackt», flüsterte er. «Glaubst du, Papa wird böse deshalb?»
    Flausch. Das schmutzigste Plüschhäschen der Welt.
    «Nein, er versteht, dass du ohne ihn nicht einschlafen kannst.»
    Achim hatte Mina

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