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Fünf

Fünf

Titel: Fünf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Poznanski
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losgelassen. «Lasst uns fahren, Kinder. Und frische Luft schnappen, hier riecht es furchtbar!»
    «Find ich gar nicht», protestierte Jakob. «Das ist Fischstäbchenduft!»
    «Genau.» Herablassendes Kopfschütteln, verdrehte Augen. «Na, dann wollen wir mal sehen, dass ihr heute Abend noch etwas Anständiges zu essen bekommt. Und jetzt raus hier!»
    Beatrice umarmte ihre Kinder. Mina hatte es sehr eilig und machte sich los. «Kaufen wir bald die Katze?», fragte sie, während sie die Treppen hinunterlief. «Ich habe mir schon Namen überlegt …»
    «Morgen, pünktlich halb sieben», sagte Achim, an Beatrice gewandt, nahm Jakob an der Hand und ging. Beatrice wartete nicht, bis sie alle einen Stock tiefer verschwunden waren, sondern schloss die Tür sofort. Wie fest sie die Zähne zusammengebissen hatte, merkte sie erst, als es schmerzte.
    Sie riss die Fenster auf, ließ frische Luft in die Wohnung. Von unten hörte sie Jakobs fröhliches Krähen, und ihr Inneres zog sich schmerzhaft zusammen. Dann fiel ihr das Handy wieder ein. Langsam.
    Die Vorwahl war, wenn sie sich nicht täuschte, die eines Prepaid-Providers, dessen Karten und Aufladecodes man im Supermarkt kaufen konnte. Beatrice öffnete die Nachricht und drückte auf
Anrufen
.
    Eine freundliche Frauenstimme informierte sie, dass der gewünschte Teilnehmer derzeit nicht erreichbar sei und dass sie es später noch einmal versuchen solle.
    Langsam. Es ist eine Feststellung. Oder ein Vorwurf. An uns, weil wir die Hinweise auf die nächste Stage noch nicht entschlüsselt haben?
    Wenn das stimmte, hatte der Owner sich eine Blöße gegeben, die ihn zu Fall bringen konnte. Mit einem Knall schloss Beatrice das Fenster, riss die Autoschlüssel von der Ablage und machte sich auf den Weg zurück ins Büro.
     
    Die Staatsanwaltschaft hatte für die Bewilligung zur Ortung des Handys kaum eine Stunde gebraucht. Während Beatrice mit dem Hörer am Ohr darauf wartete, zum technischen Dienst des Handyproviders durchgestellt zu werden, blieb ihr Blick an einem neuen Post-it in Knallpink hängen, das Hoffmann ihr an den Computermonitor geklebt hatte.
Besprechung Montag,
15
 Uhr, vollständige Besetzung
. Na toll. Das würde sicher das Highlight des Tages werden.
    Am anderen Ende der Leitung meldete sich eine junge, männliche Stimme. «Was kann ich für Sie tun?»
    «Beatrice Kaspary, Landeskriminalamt. Ich brauche eine Auskunft zu der Nummer 0691   243   57   33 . Ich möchte wissen, ob das ein Vertrags- oder ein Prepaid-Handy ist.»
    Schweigen am anderen Ende der Leitung. Dann: «Sie sind die vom LKA ?»
    «Ja, Beatrice Kaspary, Abteilung Leib und Leben.»
    Rascheln. Das Klackern einer Computertastatur. «Das ist eine Prepaid-Karte.»
    Scheiße. «Dann vermute ich, Sie können mir nicht sagen, wem sie gehört?»
    «Nein, leider. Man muss sich ja nicht ausweisen, wenn man …»
    «Ist mir klar», unterbrach sie ihn. «Gut, in diesem Fall brauche ich die Kennung des Handys. Über die Nummer wurde um 13  Uhr 47 eine SMS an folgenden Empfänger geschickt.» Beatrice gab ihre eigene Handynummer durch. «Ich würde zusätzlich gern wissen, bei welcher Funkzelle das Gerät zu diesem Zeitpunkt angemeldet war. Wie lange wird es etwa dauern, bis Sie das für mich haben?»
    Sie musste regelrecht gebieterisch geklungen haben, denn als ihr Gesprächspartner antwortete, klang seine Stimme eingeschüchtert und trotzig zugleich. «Weiß ich nicht, es ist Wochenende, ich muss sehen, ob noch jemand da ist, der das …»
    «Wenn niemand da ist, dann werden Sie jemanden kommen lassen!» Sie musste sich bremsen und um einen freundlichen Ton bemühen, obwohl ihr Inneres vibrierte wie eine straff gespannte Saite. «Es ist wichtig. Sie würden mir sehr helfen, wenn Sie mir die Information so schnell wie möglich beschaffen könnten.»
    «Ich tue, was ich kann.»
    Beatrice legte auf und stützte das Gesicht in die Hände. Langsam?, dachte sie. An mir liegt es nicht.
    Sie zog den Bericht, den die Gerichtsmedizin geschickt hatte, näher an sich heran und vertiefte sich in die Details des Untersuchungsberichtes, der sich mit der abgetrennten Hand beschäftigte.
    Die Sägespäne, die in der Wunde gefunden worden waren, bestanden aus Buchen- und Fichtenholz – die häufigsten heimischen Bäume, nicht sehr hilfreich. Unter den Fingernägeln war Erde gewesen, außerdem gab es Spuren von Lauge auf der Haut – vermutlich war die Hand gewaschen worden, bevor der Täter sie

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