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Fuer alle Faelle Emma

Titel: Fuer alle Faelle Emma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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versprochen.«
    Aber so leicht ließ ich mich nicht abspeisen. »Wie wär's mit morgen?«
    Lea schüttelte den Kopf. »Nein, morgen auch nicht.« Sie klang jetzt sehr entschlossen. Das machte mich stutzig.
    »Was soll das denn heißen?«, fragte ich. »Sind wir jetzt etwa endgültig keine besten Freundinnen mehr?«
    Lea schaute zu Boden. Dann sagte sie leise: »Nein, sind wir nicht.«
    Mir wurde plötzlich ganz kalt, und ich hatte einen dicken Kloß im Hals. Ich versuchte, ihn hinunterzuschlucken, aber das klappte nicht. Tränen stiegen mir in die Augen.
    »Und warum nicht?«, fragte ich mit rauer Stimme.
    Lea sah mich an. »Das weißt du ganz genau, Emma.« Sie holte tief Luft. »Außerdem will ich nicht mehr neben dir sitzen. Nach der Stunde frage ich Frau Meisner, ob ich mich neben Simone setzen kann.«
    Ich nickte langsam. »Ach, so ist das.« Ich warf einen Blick zu Simone hinüber, die uns unauffällig beobachtete. Als sie meinen Blick bemerkte, schaute sie schnell weg.
    »Ja, so ist das«, sagte Lea.
    Frau Meisner betrat die Klasse, und alle liefen zu ihren Plätzen. Lea setzte sich neben mich, ohne mich anzusehen. In meinem Kopf fuhren die Gedanken Karussell. Die letzte Stunde neben Lea! Dabei hatten wir doch seit der ersten Klasse nebeneinander gesessen ...
    Ich merkte, wie mir eine Träne über die Wange rollte, und wischte sie schnell weg. Was für ein fieser Montag! Ich war mir sicher, dass der Tag nicht noch schlimmer werden konnte. Doch da hatte ich mich getäuscht.

 
6. Kapitel
Gerade noch mal
gut gegangen
 
    n der Pause stand ich neben Mona auf dem Schulhof und kaute trübsinnig an meinem Pausenbrot herum. Lea saß mit Simone und ein paar anderen Mädchen auf einer Bank vor der Turnhalle und schien sich blendend zu amüsieren. Ab und zu lachte sie so laut, dass es auf dem ganzen Schulhof zu hören war.
    Ich hielt Mona mein Brot hin. »Hier, willst du? Ich hab heute irgendwie keinen Hunger.«
    »Danke!« Mona machte ein erfreutes Gesicht und biss herzhaft in Gesas selbst gebackenes Dinkelvollkornbrot mit Biokäse und Tomaten aus kontrolliert ökologischem Anbau. Dann sah sie zur Turnhalle hinüber und nuschelte: »Ist Lea immer noch sauer?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Sieht ganz so aus. Aber das ist mir egal.«
    Das stimmte natürlich nicht, und das wusste Mona auch ganz genau.
    »Mach dir nichts draus«, sagte sie. »Die beruhigt sich schon wieder.«
    Ich seufzte. Das hatte ich bis heute Morgen auch gedacht. Aber jetzt glaubte ich nicht mehr daran. Zwischen Lea und mir war es aus. Unsere Freundschaft war ein für alle Mal vorbei. Mir stiegen schon wieder die Tränen in die Augen, und ich versuchte schnell, an etwas anderes zu denken. An etwas Schönes, das mich aufmunterte. Schließlich wollte ich nicht mitten auf dem Schulhof vor allen Leuten losheulen. Das fehlte gerade noch!
    Also dachte ich an Bastian und an unseren Kuss. Sofort ging es mir wieder ein bisschen besser. Ich sah mich suchend um. Wo steckte Bastian eigentlich? Mir fiel auf, dass wir uns heute noch gar nicht gesehen hatten.
    Ich entdeckte ihn neben den Fahrradständern, wo er und seine Freunde mit einem alten Fußball herumkickten. Als Bastian in meine Richtung schaute, lächelte ich und winkte ihm zu. Eigentlich hatte ich gehofft, dass er zu uns rüberkommen würde, aber da hatte ich mich getäuscht. Bastian winkte nur ganz kurz zurück, dann sah er gleich wieder weg. Einer seiner Freunde sagte etwas, das ich nicht verstehen konnte, und alle lachten. Alle außer Bastian. Danach schaute er während der ganzen restlichen Pause kein einziges Mal mehr zu mir herüber.
    Ich runzelte die Stirn. Was sollte das denn? Warum tat Bastian plötzlich so, als wenn wir uns nicht kennen würden? Ob er sauer auf mich war? Aber warum? Ich kramte in meinem Gedächtnis, doch mir fiel einfach nichts ein, was ich falsch gemacht haben könnte. Meine Laune wurde immer schlechter.
    Mona versuchte, mich aufzumuntern. »Sieh mal, da drüben!« Sie zeigte auf eine Ecke des Schulhofes. Dort stand Klaus eng umschlungen mit seiner Freundin, dieser Nadine. Die beiden hatten die Augen geschlossen und knutschten wie die Wilden herum. Mona kicherte. »Wenn sie so weitermachen, fressen sie sich noch gegenseitig auf.«
    Ich rümpfte die Nase. »Igitt! Wie kann man Klaus nur freiwillig küssen? Das ist echt ekelhaft! Und dann auch noch vor der halben Schule. Das wäre mir viel zu peinlich.«
    »Das kommt dir nur so vor, weil Klaus dein Bruder ist«, sagte

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