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Fuer alle Faelle Emma

Titel: Fuer alle Faelle Emma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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vergilbte Schwarz-Weiß-Aufnahme. Sah aus wie ein Passbild. Ein Mann mit Brille und akkuratem Kurzhaarschnitt blickte mit ernstem Gesicht in die Kamera. Er trug ein gepunktetes Hemd und eine Krawatte.
    »Ist er das?«, fragte ich.
    Mona nickte. Ihre Wangen waren vor Aufregung leicht gerötet. »Wie findest du ihn? Eigentlich sieht er doch ganz nett aus, oder?«
    »Stimmt.« Ich sah mir das Foto noch einmal an. »Ein bisschen wie ein Versicherungsvertreter. Oder ein Bankangestellter. Auf jeden Fall ziemlich seriös.« Ich kicherte. »Aber das Hemd mit den Punkten ist ja wohl total daneben.«
    Mona machte ein beleidigtes Gesicht. »Das war damals bestimmt gerade in Mode. Das Foto ist schließlich schon etwas älter.«
    »Klar, daran hab ich gar nicht gedacht«, sagte ich schnell.
    »Heute läuft er bestimmt nicht mehr so herum. Komisch, eigentlich sieht er nicht so aus, als wenn er seine schwangere Freundin einfach sitzen lassen würde.«
    »Genau«, sagte Mona eifrig. »Das hab ich auch schon gedacht.«
    »Und Gesas große Liebe hatte ich mir auch etwas anders vorgestellt«, fügte ich hinzu. »Eher so der Hippie-Typ mit langen Haaren und Batik-T-Shirt.«
    »Vielleicht war mein Vater ja überhaupt nicht Mamas große Liebe.« Mona betrachtete traurig das Foto. »Nicht einmal das weiß ich.«
    »Das werden wir schon noch herauskriegen«, sagte ich aufmunternd. »Jetzt wissen wir immerhin, wie dein Vater aussieht. Das ist doch ein erster Anhaltspunkt! Wo hast du das Foto eigentlich her? Gesa hat es doch bestimmt nicht freiwillig herausgerückt, oder?«
    Mona schüttelte den Kopf. »Nein, natürlich nicht. Ehrlich gesagt hab ich das Foto aus ihrem Zimmer stibitzt. Ich war so sauer, weil sie nicht mit mir reden wollte. Da hab ich heimlich ein bisschen in ihrem Schrank herumgekramt und das Bild in einem Stapel alter Papiere gefunden. Meinst du, das war richtig? Eigentlich ist es ja nicht okay, in den Sachen anderer Leute zu wühlen ...«
    »Ach was, mach dir darüber mal keine Gedanken«, beruhigte ich Mona. »Gesa ist schließlich selbst schuld. Du hast ja nur in ihren Sachen gewühlt, weil sie vorher total abgeblockt hat. Das war sozusagen Notwehr. Und außerdem: Der Zweck heiligt die Mittel.«
    Ich freute mich, endlich mal wieder einen von Omas Sprüchen anbringen zu können.
    Mona sah trotzdem noch ziemlich schuldbewusst aus. »Ich weiß nicht ...«
    »Aber ich«, sagte ich energisch. »Du hast genau das Richtige getan. Jetzt können wir uns endlich auf die Suche nach deinem Vater machen. Steht vielleicht zufällig sein Name hinten auf dem Foto? Oder wenigstens eine romantische Widmung? Das würde uns echt weiterhelfen.«
    Mona schüttelte den Kopf. »Leider nicht. Aber es steht der Name eines Fotostudios drauf.«
    Ich drehte das Foto um. Tatsächlich! Auf der Rückseite befand sich ein Aufkleber, auf dem in kleinen, goldenen Buchstaben Fotostudio Klemmer, Dederstadt stand.
    »Aha!«, rief ich. » Fotostudio Klemmer! Das kenne ich! Das Geschäft ist am Marktplatz, direkt neben dem Venezia.«
    »Meinst du, wir sollten da mal hingehen?«, fragte Mona.
    Ich nickte. »Auf jeden Fall. Das Fotostudio ist schließlich unser einziger Anhaltspunkt. Vielleicht weiß dort ja jemand, wann das Foto gemacht wurde. Wenn wir Glück haben, gibt es sogar noch irgendwelche Unterlagen, in denen der Name deines Vaters steht. Eine Rechnung oder so was.« Ich gab Mona das Foto zurück. »Glaub mir, wir werden deinen Vater schon finden.«
    Am liebsten wäre ich sofort nach Dederstadt gefahren, um mit der Suche zu beginnen. Ganz klar: Das war ein Fall für Emma, die Superdetektivin!

 
 
9. Kapitel
Streit auf dem Schulhof
 
    m nächsten Tag konnte ich es kaum erwarten, dass der Vormittag endlich zu Ende ging. Mona und ich hatten beschlossen, gleich nach der Schule zum Fotostudio zu gehen und dort mit unseren Nachforschungen zu beginnen. Aber vorher passierte noch etwas, was meine gute Laune auf eine harte Probe stellte.
    »Jetzt sieh dir das an!«, zischte ich Mona zu, als wir in der ersten großen Pause auf dem Schulhof standen. »Lea versucht schon wieder, Tim anzubaggern!«
    Mona zuckte mit den Schultern. »Na und? Lass sie doch. Tim will doch sowieso nichts von ihr.«
    »Da bin ich mir inzwischen nicht mehr so sicher ...«, murmelte ich, ohne Tim und Lea aus den Augen zu lassen.
    Tim stand mit ein paar Jungs aus unserer Klasse vor der Turnhalle. Lea hatte sich von Simone und den anderen Gackerhühnern, mit denen sie jetzt immer die

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