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Fuer alle Faelle Emma

Titel: Fuer alle Faelle Emma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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Pausen verbrachte, losgeeist, war schnurstracks auf Tim zugegangen und hatte ihn einfach angequatscht. Ganz schön mutig, das musste ich ihr lassen.
    Jetzt standen die beiden etwas abseits und unterhielten sich. Das heißt, Lea redete auf Tim ein und er hörte zu. Ich konnte sogar auf die Entfernung sehen, dass Lea ziemlich aufgeregt war. Ihre Wangen leuchteten rot, und sie fuchtelte hektisch mit den Armen. Ich hätte zu gerne gewusst, was sie von Tim wollte. Ob es um den Brief ging, den sie ihm geschrieben hatte? Vielleicht wollte sie wissen, warum er noch nicht geantwortet hatte ...
    »Die blöde Kuh soll Tim bloß in Ruhe lassen!«, schimpfte ich und versenkte meine Fäuste in den Hosentaschen. »Was bildet die sich eigentlich ein?«
    »Vielleicht mag sie Tim ja wirklich«, sagte Mona. »Dann kannst du sowieso nichts machen. Gegen wahre Liebe ist kein Kraut gewachsen ...«
    »Pffft«, machte ich. »Wahre Liebe! So ein Quatsch! Die gibt's höchstens in deinen Liebesschnulzen.«
    Ich sah zu Bastian hinüber, der mal wieder mit seinen Kumpels Fußball spielte. Heute Morgen hatte er mir nur kurz von weitem zugewinkt und war dann gleich im Schulgebäude verschwunden.
    Bastian war gerade am Ball. Er lief auf das Tor zu, das aus zwei auf dem Boden liegenden Jackenhaufen bestand, und schoss. Sein Freund Torben konnte den Schuss nicht halten, und der Ball flog direkt auf Mona und mich zu. Mona stieß einen spitzen Schrei aus und duckte sich. Ich war leider zu langsam. Bevor ich reagieren konnte, knallte der Ball mit voller Wucht gegen meinen Kopf. Einen Moment lang wurde mir schwarz vor Augen. Ich sah nichts als kleine Sternchen. Sie funkelten und blitzten so hell, dass mir ganz schwindelig wurde. Mein Schädel brummte, und ich fragte mich, ob ich vielleicht ohnmächtig geworden war. Aber dann verschwanden die Sternchen wieder, und ich merkte, dass ich immer noch auf beiden Beinen stand – auch wenn sie sich ziemlich wackelig anfühlten. Ich blinzelte ein paarmal, bis ich wieder klar sehen konnte.
    »Alles in Ordnung, Emma?«, fragte Mona.
    Ich nickte, hörte aber gleich wieder damit auf, weil mir der Schädel davon noch lauter brummte. Vorsichtig betastete ich meinen Kopf. An der Stelle, wo mich der Fußball getroffen hatte, spürte ich bereits eine Beule.
    »Na super!«, stöhnte ich. »Das gibt bestimmt die größte Beule des Jahrhunderts.«
    Bastian kam auf mich zugerannt. »Hast du dir wehgetan?«, fragte er atemlos.
    »Natürlich hab ich mir wehgetan!«, schimpfte ich. »Kannst du nicht aufpassen, wo du den blöden Ball hinschießt? Ich hätte locker eine Gehirnerschütterung kriegen können!«
    Bastian strich mir sanft die Haare aus der Stirn und sah sich meine Beule etwas genauer an. »Oh Mann, das sieht wirklich ziemlich heftig aus«, stellte er fest.
    »Tut auch höllisch weh«, brummte ich, obwohl es mir eigentlich schon viel besser ging, seit Bastian meine Stirn berührt hatte.
    »Entschuldige, Emma«, sagte Bastian und nahm meine Hand. »Das wollte ich nicht.« Er überlegte einen Moment. »Wie wär's, wenn ich dich heute Nachmittag zum Eisessen einlade? Als kleine Wiedergutmachung sozusagen?«
    Trotz der pochenden Beule auf meiner Stirn fühlte ich mich plötzlich ganz leicht und froh. Ich drückte Bastians Hand und lächelte. Aber bevor ich antworten konnte, tauchten Bastians Kumpel hinter ihm auf.
    »Was ist denn jetzt?«, fragte einer von ihnen ungeduldig. »Spielen wir weiter, oder was?«
    Torben schnappte sich den Ball, der neben Mona auf dem Boden lag, und grinste. »Bastian muss erst noch seine Freundin trösten. Na los, gib ihr schon einen Kuss, Basti!« Er spitzte die Lippen und machte laute Knutschgeräusche.
    Die anderen lachten. »Mach schon, Basti!«, rief einer. »Trau dich!«
    Bastian ließ meine Hand los. »Haltet die Klappe, ihr Idioten!«, schimpfte er, aber es klang nicht besonders überzeugend.
    Torben grinste und kickte den Ball zu den Fahrradständern. »Weiter geht's, Leute!«, rief er. Er versetzte Bastian einen Schlag auf die Schulter. »Oder knutschst du jetzt etwa lieber herum, statt Fußball zu spielen?«
    »Quatsch«, murmelte Bastian.
    »Na also, dann komm endlich!« Torben rannte los und begann, mit den anderen um den Ball zu rangeln.
    Ich sah ihm kopfschüttelnd nach. »Mann, was sind das denn für kindische Idioten?«
    »Das sind meine Freunde«, stellte Bastian fest.
    »Tolle Freunde!«, sagte ich. »Sind die immer so bescheuert?«
    »Das verstehst du nicht.« Bastians

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