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Fuer alle Faelle Emma

Titel: Fuer alle Faelle Emma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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kann, schon mindestens dreimal gehört zu haben. Und jetzt gab dieser bescheuerte Markus auch noch seinen Senf dazu, obwohl ihn kein Mensch um seine Meinung gebeten hatte. Es langte.
    Ich überlegte gerade, ob ich Markus an die Gurgel springen oder ihm besser gegen das Schienbein treten sollte, da fuhr Daniel ihn an: »Halt die Klappe, du Blödmann! Manchmal redest du echt totalen Stuss!«
    Ich hielt die Luft an und ließ Markus nicht aus den Augen. Bei einem Neandertaler wie ihm konnte man nie wissen, was in seinem verkümmerten Gehirn vor sich ging. Es hätte mich nicht gewundert, wenn er Daniel einfach seine Faust ins Gesicht gerammt hätte. Oder mir.
    Markus starrte Daniel einen Moment lang verblüfft an. Dann grinste er und versetzte ihm einen Schlag auf den Rücken, der so heftig war, dass Daniel fast vornüberkippte.
    »Mensch, Kumpel!«, grölte er. »Sag bloß, du hast dich verknallt! Ich lach mich schlapp!«
    Daniel wurde knallrot und warf Markus einen wütenden Blick zu. »Du redest wirklich nur Dünnschiss!«
    Markus brach in wieherndes Gelächter aus, und Daniel zog ihn schnell weiter.
    »Lass uns rausgehen. Ich glaube, du brauchst dringend eine Abkühlung.« Daniel warf mir einen verlegenen Blick zu, dann verschwand er mit seinem Neandertaler-Kumpel zwischen den anderen Schülern. Ich hörte Markus' Lachen noch lange, nachdem ich ihn und Daniel aus den Augen verloren hatte.

 
 
16. Kapitel
Wie ein alter Rabe
 
    ier müsste es sein.« Ich blieb vor einem großen Neubau stehen und verglich die Hausnummer mit der Adresse, die auf Tims Liste stand. Grätzelstraße 44, wir waren goldrichtig. Ich studierte die Klingelschilder neben der Tür. Es waren ganz schön viele.
    Mona trat hinter mir aufgeregt von einem Fuß auf den anderen. »Was sollen wir denn sagen? Ich kann doch nicht einfach klingeln und fragen: »Entschuldigen Sie, aber sind Sie zufällig mein Vater?««
    »Das lass mal meine Sorge sein.« Ich hatte die Klingel von Klaus Reichert gefunden. »Ich hab da schon eine Idee.« Ich drückte energisch auf den Klingelknopf. Nach wenigen Sekunden summte der Türöffner, und wir stolperten ins Treppenhaus. Alles war brandneu gefliest und picobello sauber.
    »Ganz schön vornehmes Gemäuer«, stellte ich fest, während ich neben Mona auf den Fahrstuhl wartete. »Der Typ scheint nicht gerade arm zu sein. Wenn er wirklich dein Vater ist, kriegst du bestimmt bald einen Haufen Taschengeld.«
    Mona kicherte nervös. »Dann gebe ich dir jeden Tag ein Eis aus, versprochen!«
    Im zweiten Stock stiegen wir aus dem Fahrstuhl. Vom Flur gingen mehrere Wohnungstüren ab. Eine der Türen öffnete sich, und eine Frau erschien. Sie war ungefähr so alt wie Mama und hatte lange, schwarze Haare. Wer, zum Teufel, war das? Ich hatte fest damit gerechnet, dass uns Klaus Reichert persönlich die Tür öffnen würde. Ob er verheiratet war? Auf die Idee war ich noch gar nicht gekommen. Leider brachte mich diese neue Situation vollkommen aus dem Konzept, sodass ich komplett vergaß, was ich eigentlich vorgehabt hatte.
    Die Frau sah uns neugierig an. »Ja, bitte? Habt ihr geklingelt?«
    Mona schien es auch die Sprache verschlagen zu haben. Sie blieb einen halben Schritt hinter mir stehen und hatte offenbar nicht die Absicht, das Gespräch in die Hand zu nehmen. Ich musste mir etwas einfallen lassen, und zwar schnell. Leider war mein Kopf wie leer gefegt.
    »Äh ... ja ...«, stammelte ich und durchforstete mein Gehirn verzweifelt nach irgendeiner Idee. »Sind Sie Frau Reichert?«, fragte ich schließlich auf gut Glück.
    Die Frau schüttelte den Kopf. »Nein, ich bin Gabi, die Freundin von Klaus. Wir sind nicht verheiratet.«
    Ich hörte, wie Mona hinter mir erleichtert aufquiekte. Wahrscheinlich hatte sie auch befürchtet, ihr Vater in spe könnte schon vergeben sein. Wir hatten zwar nie darüber gesprochen, aber eigentlich sollten Gesa und Klaus Reichert natürlich ein glückliches Paar werden, wenn sie sich erst einmal wiedergefunden hatten. Darum passte ein verheirateter Klaus Reichert natürlich überhaupt nicht ins Bild.
    »Ach so, Sie sind also die Freundin.« Ich nickte wie eine aufgezogene Spielzeugpuppe. Ich hatte immer noch keinen blassen Schimmer, wie es jetzt weitergehen sollte.
    »Wollt ihr zu Klaus?«, fragte die Frau. »Er ist gerade nicht da, aber er müsste jeden Moment wiederkommen.« Plötzlich huschte ein Lächeln über ihr Gesicht, und sie sah aus, als wäre ihr plötzlich ein Licht aufgegangen. »Ach,

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