Fuer dich mein Glueck
sprichwörtliche Mädchen von nebenan, war mit einem Mal seine ganze Welt geworden.
Da er sie nirgendwo entdecken konnte, ging er zum Tisch mit den Getränken und schnappte sich ein Bier. Jezebel gönnte sich gerade eine Gesangspause und gesellte sich zu ihm. „Bier?“ Er bot ihr die Flasche an.
„Ich bleibe beim Wasser“, sagte sie. „Ich spare mir meine Feier für den Tag auf, an dem ich dieses Schmuckstück hier endlich los bin.“ Sie hob ihren Fuß mit der Fußfessel an. Für die Sendung hatten sie gefilmt, wie sie feierlich entfernt wurde, doch offiziell musste Jezebel das gute Stück noch ein paar Monate tragen.
„Du hast hier wirklich etwas Großartiges geschaffen“, sagte Zach. „Das muss gefeiert werden. Iss doch wenigstens etwas.“
Das Essen sah köstlich aus. Es befanden sich auch ein paar Speisen darunter, die die Kinder unter Jezebels Anleitung gelernt hatten, zuzubereiten. Es gab Rhabarberkuchen, gebratenes Buttermilchhühnchen und einen Salat aus Zutaten aus dem Garten von Jane Bellamy. In der Mitte des Büffets stand ein riesiger Blechkuchen mit einem Herzen, um das sich ein Filmstreifen schmiegte. Auch wenn heute längst niemand mehr mit Filmrollen arbeitete, hatte die Sky River Bakery doch das passende Motiv gefunden und verziert.
Jezebel schnappte sich eine gefüllte Selleriestange und hob sie wie zum Toast. „ Wir haben hier etwas Großartiges geschaffen“, korrigierte sie ihn. „Ja, das haben wir wirklich.“
Er nickte und ließ seinen Blick erneut über die versammelten Menschen gleiten. Die Dreharbeiten für die Serie waren abgeschlossen. Intern waren sie dazu übergegangen, sie Staffel Eins zu nennen, weil alle Beteiligten von einer Fortsetzung ausgingen. Jetzt aber waren erst einmal die Redakteure in den Studios gefragt. Die Tontechniker, die Cutter, der Produzent und die anderen Mitarbeiter mussten aus dem Rohmaterial eine echte Serie zusammenstellen. Sonnet war immer noch nicht zu sehen. Vielleicht hatte sie beschlossen, die Abschiedsparty sausen zu lassen. Seine Hand ging wie automatisch zu seinem Handy. Er würde ihr eine kurze SMS schicken.
Dann trank er einen großen Schluck Bier. Vielleicht auch nicht.
„Ruf sie an“, sagte Jezebel. „Worauf wartest du?“
Er gab sich nicht die Mühe, erstaunt zu tun oder zu fragen, wovon sie sprach. Jezebel konnte manchmal einfach Gedanken lesen. „Ich mache noch ein paar Bilder von den Kindern“, sagte er. „Sie sehen so anders aus als die Kids, die am Anfang des Sommers hier angekommen sind.“
„Ja, das stimmt. Ich schwöre, einige der Jungen sind ein paar Zentimeter gewachsen.“
Sie waren inzwischen so an die Kameras und Mikrofone gewöhnt, dass sie gar nicht zu bemerken schienen, wenn Zach seine Linse auf sie richtete. Heute sahen die Kinder besonders ausgelassen und entspannt aus. Sie hatten viele Freundschaften geknüpft, und nur die Zeit würde zeigen, welche davon hielten.
„Vergiss diese Nummer bloß nicht“, sagte Darnell gerade zu Anita. „Sie ist unsere einzige Chance, in Kontakt zu bleiben.“
„Okay“, antwortete sie. „Ich glaube aber immer noch, dass es leichter ist, über Facebook zu plaudern.“
„Facebook ist lahm. Ich will nicht jedem auf der Welt erzählen, was bei mir los ist.“
„Ich denke, die Welt interessiert sich auch gar nicht dafür“, erwiderte Anita sachlich. „Aber ich verstehe, was du meinst.“
Zach ging weiter zu den Zwillingen Rhonda und Shawna und zu Jaden, die allen hier auf der Party selbst gemachte Freundschaftsarmbänder umbanden. Ob die Sendung jemals ausgestrahlt würde oder nicht, die Stadtkinder hatten in diesem Sommer hier auf dem Land etwas ganz Besonderes erlebt und Dinge gelernt, die ihnen niemand mehr nehmen konnte. Jedes von ihnen hatte einen kleinen Ahornbaum gepflanzt und die Stelle mit einem Stein markiert, in den sein oder ihr Name und das Jahr eingeätzt waren.
Mr und Mrs Bellamy kamen, um sich von allen zu verabschieden. Aus einem Instinkt heraus filmte Zach ihre gealterten Hände, die fest ineinander verschränkt waren, während sie gingen, die liebevolle Art, wie Charles seinen Schritt verlangsamte, um sich Jane anzupassen, und das Leuchten in ihren Augen, als sie in einer Bandpause vor das Mikro traten.
„Ich hoffe, dass ihr ganz oft hierher zurückkehren werdet“, sagte Mrs Bellamy strahlend vor Stolz. „Hier wird immer ein Platz für euch frei sein.“
„Ehrlich?“, fragte eines der Kinder.
„Ehrlich“, antwortete der alte Mr
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