Fuer dich mein Glueck
Hefeduft vom Bier lag in der Luft, und aus den versteckten Lautsprechern drang leise Musik.
„Oh, ich trinke gerne mit dir. Ein Bier?“
„Ich bitte dich. Meine Nachricht ist eher Champagner wert.“
„Machen wir einen Kir Royal draus“, sagte er zu der Kellnerin, die an ihren Tisch gekommen war. „Und für mich ein Utica Club.“
„Ich bin beeindruckt, dass du weißt, was ein Kir Royal ist“, sagte Sonnet.
„Eine Form, schlichten Sekt genießbar zu machen“, erwiderte er.
„Das habe ich gehört“, sagte die Kellnerin, die in diesem Augenblick mit ihren Getränken zurückkam.
„Okay“, sagte Sonnet. „Ein Toast.“
Er stieß mit ihr an. „Und worauf trinken wir?“
„Auf meine Mom.“ Zu ihrer Überraschung wurde Sonnet von ihren Gefühlen übermannt. „Heute Nachmittag hat sie die letzten Testergebnisse erhalten, und es gibt keine Anzeichen mehr von Krebs.“
Zach sackte ein wenig in sich zusammen und stellte sein Bier ab. „Mein Gott, das ist wirklich die beste Neuigkeit. Ich freu mich so für sie und für euch alle.“
„Ja, es ist toll, oder? Sie ist zwar noch nicht vollkommen über den Berg, und es wird in den nächsten Monaten und Jahren noch weitere Tests und Untersuchungen geben, aber es ist trotzdem so toll.“ Sonnet betrachtete Zachs Gesicht. Es war das Gesicht des Jungen, den sie schon ewig kannte. Selbst hier im Dämmerlicht konnte sie die Tränen in seinen Augen glitzern sehen. „Zach?“
„Ja, ich weiß.“ Er wischte sich über die Augen und trank schnell einen Schluck. „Ich bin so erleichtert.“ Er schob sein Glas beiseite und rückte näher an Sonnet heran. „Ich muss dich einfach küssen.“
Ohne zu zögern, nahm er sie in seine Arme und küsste sie mit einer Inbrunst, die ihr den Atem raubte. Guter Gott, fühlte sich das fantastisch an. Sie wollte, dass es niemals endete. Sie erwiderte seinen Kuss mit aller Leidenschaft. Es war ihr egal, dass sie es in aller Öffentlichkeit taten. Zach schmeckte so himmlisch. Sofort kamen die Erinnerungen zurück an jene Nacht nach Daisys Hochzeit, die so vieles zwischen ihnen verändert hatte. Wie konnte es sein, dass Zach schon so lange Teil ihres Lebens war und sie nie daran gedacht hatte, auf diese Art mit ihm zusammen zu sein? Ihr zielstrebiges Karrieredenken hatten sie blind gemacht für die Leidenschaft, die der richtige Mann in ihr wecken konnte. Kein Wunder, dass es ihr nicht gelungen war, ihr Glück bei Orlando zu finden. Ihr Herz war so viel klüger als ihr Kopf, es hatte genau hierauf gewartet.
Zach zog sich zurück und lächelte sie an. „Du bist heute aber sehr nett zu mir.“
„Ich bin immer nett zu dir.“
„Schon klar.“
„Ach Zach. Was geschieht nur mit uns? Sind wir beide verrückt geworden?“
„Vielleicht. Ich will mich darüber allerdings nicht beschweren.“ Er küsste sie noch einmal ganz zärtlich. „Ich möchte, dass du mit zu mir nach Hause kommst. Und zwar jetzt.“
„Aber“, Sonnet stockte der Atem.
„Ich möchte gute Musik auflegen und dir einen weiteren Kir Royal mixen, und dann möchte ich dich ausziehen und dich verführen.“
„Okay“, raunte sie schnell. „Das klingt gut.“
Er bedeutete der Kellnerin, dass sie zahlen wollten. Während sie auf die Rechnung warteten, erhielt Sonnet einen Anruf von ihrem Vater. Was für ein Timing, dachte sie. Sie spürte sein Missfallen am Vibrieren des Handys. Später, dachte sie, und wies den Anruf ab.
„Alles in Ordnung?“, fragte Zach.
„Alles in Ordnung.“ Sie widerstand dem Drang, ihre Mailbox abzuhören. Dieses eine Mal konnte ihr Dad warten.
Dann kam eine SMS von ihrer Mutter. Sonnet las sie sofort.
Mir geht es gut. Aber du musst sofort nach Hause kommen. Ich erkläre es dir, wenn du hier bist .
„Das ist seltsam“, sagte sie, nachdem Zach gezahlt hatte. „Meine Mutter will, dass ich nach Hause komme.“
„Hey. Ich will, dass du nach Hause kommst. Zu mir nach Hause.“
„Meine Mom braucht mich. Ich schlag dir etwas vor. Ich schaue kurz bei ihr vorbei und komme dann zu dir.“
„Okay, damit kann ich leben.“
Auf dem Parkplatz küsste er sie noch einmal. Seine Hände strichen über ihren Rücken, und Sonnet musste sich zusammenreißen, um nicht die Beine um ihn zu schlingen, um ihn nie wieder loszulassen.
„Bis gleich“, flüsterte sie.
Noch ein Kuss. Ein sanftes Versprechen. Sie fuhr heim, aber es fühlte sich mehr wie schweben an.
Sonnet segelte ins Haus. Ihre Mutter und Greg warteten bereits am
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