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Fuer dich mein Glueck

Fuer dich mein Glueck

Titel: Fuer dich mein Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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Küchentisch auf sie. Jolie, der kleine Hund, lag in seinem Körbchen am Ofen. In den letzten Tagen lagen überall in der Küche Fläschchen, Spielzeug und Lätzchen vom Baby herum. Sonnet schaute die beiden an und fragte: „Wer ist gestorben?“
    „Ach Baby.“ Nina lächelte schwach. „Jemand hat ein dummes Video im Internet hochgeladen und versucht, damit den Ruf deines Vaters zu ruinieren.“
    Ihr Herz zog sich zusammen, doch sie war nicht überrascht. „Johnny Delvecchios Leute kämpfen mit schmutzigen Bandagen. Dad weiß das. Ich bin sicher, er kann damit umgehen. Was ist es dieses Mal?“
    „Es ist“, Ninas Blick wanderte unstet hin und her, als wenn sie überall lieber wäre als hier in ihrer eigenen Küche.
    „Zeig es ihr einfach“, sagte Greg.
    „Ja“, sagte Sonnet. „Zeig es mir.“
    Er drehte den Laptop zu ihr um. „Es tut mir leid, Liebes, so unendlich leid. Ich wünschte, ich könnte es dir ersparen.“
    Sonnet starrte auf den Bildschirm. Das Grauen packte sie wie ein plötzlicher Kälteeinbruch und überzog jeden Zentimeter ihrer Haut mit einer eisigen Schicht. Sie blinzelte, als sie den Titel des Videos las. „Sexvideo von Kandidat Jeffries unehelicher Tochter.“
    Ihr Mund wurde trocken. Trotz der Kälte brannten ihre Wangen, ihr Hals, ihr ganzer Kopf.
    „Das ist natürlich gestellt“, sagte Nina mit sehr schwacher Stimme. „Jemand versucht da einen ganz fiesen Trick.“
    Damit lag ihre Mutter falsch. Doch das Schockierende war, dass sie tatsächlich das Mädchen in dem Video war. Trotz der Dunkelheit in dem von Kerzen erleuchteten Bootshaus hatte die Kamera am Armaturenbrett die entscheidenden Details ihrer Nacht mit Zach gut erfasst. Das Flüstern, das Kichern, die nackte Haut und die suchenden Hände, die unverkennbaren Geräusche überraschter Ekstase.
    Die Anzeige der Besucherzahlen auf der Seite zeigte die schockierende Geschwindigkeit des Internets. Delvecchios Wähler hatten den Link bereits auf allen sozialen Netzwerken gepostet. Der Skandal war bereits von den Lokalnachrichten aufgegriffen worden. Mit verkniffener Miene berichtete Courtney Proctor vom „Jeffries-Fall“, wie sie ihn nannte. Sie vergaß nicht zu erwähnen, dass sich Sonnet ganz kurzfristig von ihrem Job bei der UNESCO zurückgezogen hatte, um einen Aushilfsjob bei der Produktion einer „schockierenden Realityshow“ zu übernehmen, wo sie eng mit einer verurteilten Verbrecherin zusammenarbeitete. Die Reporter hatten ein paar „Stimmen auf der Straße“ eingefangen und sendeten ein paar der aufrührerischen Kommentare: „Da fragt man sich, was Laurence Jeffries noch so verheimlicht.“ „Das Video ist der Beweis. Wenn der Mann nicht mal sein eigenes Kind unter Kontrolle hat, wie will er dann einen ganzen Staat repräsentieren?“
    Trotz der Dummheit dieses Kommentars wusste Sonnet, dass der Skandal da war. Ihr E-Mail-Postfach quoll über. Sie wagte nur einen kurzen Blick darauf und erkannte anhand der Betreffzeilen, dass das Gerücht die Runde machte. Die uneheliche Tochter von Kandidat Laurence Jeffries war nicht nur eine Außenseiterin und ein Faulpelz, der mit zwielichtigen Charakteren herumhing, sie war zu allem Überfluss auch eine Schlampe.
    Der Schaden war verursacht. Laut aktueller Umfragen, die natürlich sofort veröffentlich wurden, hatte Laurence Jeffries seinen Vorsprung sofort eingebüßt und lag jetzt hinter seinem Gegner.
    „Wer war das?“, flüsterte Sonnet entsetzt. „Wer steckt dahinter?“
    „Natürlich das Lager von Delvecchio“, sagte ihre Mutter. „Atme tief durch, okay?“
    Sonnet stand auf. Sie konnte Nina und Greg nicht in die Augen sehen. „Entschuldigt mich bitte“, murmelte sie. Irgendwie schaffte sie es ins Badezimmer, bevor sie sich übergeben musste.

22. KAPITEL
    Als sie wieder klar denken konnte, rief Sonnet ihren Vater an. „Ich habe es gerade gesehen“, sagte sie. „Es tut mir leid. Es tut mir so leid.“
    „Ich will nicht lügen“, erwiderte er kühl, „es schadet mir immens.“
    „Was können wir dagegen unternehmen?“
    „Orlando hat schon jemanden darauf angesetzt.“
    Orlando. Seitdem sie sich hier in Avalon getrennt hatten, hatte sie nicht mehr mit ihm gesprochen. Sie spürte die Enttäuschung ihres Vaters durchs Telefon hindurch. „Er macht das schon“, murmelte sie. Darin war er gut. Er rückte Fehler wieder gerade und hielt sich ansonsten aus allem raus. Kein Wunder, dass ihr Vater auf ihn zählte.
    „Sonnet, ich hatte dich vor deinem

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