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Fuer dich mein Glueck

Fuer dich mein Glueck

Titel: Fuer dich mein Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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sie eine Wächterlymphknotenbiopsie gemacht und mich im Kernspintomografen durchgecheckt. So, jetzt weißt du alles und kannst aufhören, dir Sorgen zu machen. Ich stehe das schon durch.“
    „Aber nicht ohne mich.“
    Nina bückte sich, hob den Löffel auf und spülte ihn unter dem Wasserhahn ab. „Sonnet, in deinem Leben passieren gerade ganz wundervolle Dinge. Ich will nicht, dass du auch nur eine Sekunde davon verpasst.“
    Sonnet spürte, wie eine riesige Wut in ihr aufstieg. „Wie wäre es, wenn du mich deine Tochter sein lässt und mir erzählst, was mit dir los ist?“
    „Ich kenne dich doch. Du wirst ausflippen!“
    „Glaubst du das wirklich?“ Tränen brannten in Sonnets Augen. „Glaubst du wirklich, dass ich ausflippe, weil du Krebs hast? Mein Gott, wie kommst du nur darauf.“
    „Ich will nicht, dass du dein Leben zurückstellst, nur um mich in den Tod zu begleiten.“
    „Falls du es noch nicht gemerkt hast, die Entscheidung ist längst gefallen.“ Sonnet verspürte ein fürchterliches Ziehen in ihrem Magen. Sie wusste, dass ihre Zukunftspläne gerade wie ein Kartenhaus zusammenfielen. Das Stipendium war eine einmalige Gelegenheit. Niemand erhielt eine zweite Chance. Das war die Regel. „Es gibt kein Stipendium und keinen Umzug nach Übersee. Ich werde bei dir bleiben, bis du das hier überstanden hast. Ich lasse dich nicht allein, Mom.“
    „Und dafür liebe ich dich. Aber das hilft mir nicht. Ich muss sicher sein, dass du deine Träume verfolgst und nicht zerknirscht neben mir stehst und dich um mich sorgst.“
    „Glaubst du auch nur für eine Sekunde, dass meine Träume wichtiger sind als dein Leben, Mom?“
    „Ach Baby.“ Nina trocknete sich die Hände an einem Geschirrhandtuch ab. „Nein, das glaube ich nicht. Aber ich glaube auch nicht, dass es einem von uns hilft, wenn du dir wegen dieser Geschichte deine Zukunft verbaust.“
    „Es ist mein Leben und meine Entscheidung.“
    „Du hast alles gegeben, um dieses Stipendium zu bekommen“, sagte Nina. „Ich werde nicht zulassen, dass du das für mich aufgibst.“
    „Gut. Dann gebe ich es für mich auf. Ich werde der Welt keine Hilfe sein, wenn ich krank vor Sorge um meine Mutter in irgendeinem fernen Land sitze.“
    „Du wirst nicht krank vor Sorge sein. Ich habe ein fantastisches Ärzteteam an meiner Seite und einen sehr genauen Behandlungsplan.“
    Sonnet schluckte. Behandlungsplan. Sie wusste nicht, wie sie es sagen sollte. „Wird die Therapie dem Baby schaden?“ Wirst du das Baby verlieren?
    „Nein!“ Ninas Antwort kam schnell und vehement. „Die Frage habe ich als Erstes gestellt. Es ist mein und Gregs Baby, dein Bruder. Ich werde alles tun, um ihn zu schützen und zu lieben. Es gibt Chemotherapien, die das Baby nicht schädigen. Lediglich die Bestrahlung muss bis nach der Geburt warten.“
    „Aber wäre eine Bestrahlung nicht effektiver gegen den Krebs?“
    „Nicht unbedingt. Diese Option steht aber nicht zur Debatte“, sagte Nina entschlossen.
    Eine Millisekunde hasste Sonnet das Baby, den kleinen Fremden, der ihre Mutter davon abhielt, die vermutlich effektivste Behandlung zu wählen. Bleib ruhig, sagte sie sich. Eltern riskieren alle naselang ihr Leben für ihre Kinder. Das gehörte zum Elternsein dazu. „Und wie ist der Plan?“
    Ninas Blick ging zu Boden, dann aus dem Fenster über der Spüle, das den glitzernden Willow Lake einrahmte. „Ich fange vor der OP mit der Chemo an.“
    „Der OP?“, Sonnet schluckte.
    „Eine Mastektomie, ja. Ich konnte es anfangs auch nicht laut aussprechen, aber langsam gewöhne ich mich an den Gedanken, dass die ganze Brust entfernt wird. Danach werden wir sehen.“
    Nina nahm das Geschirrhandtuch und wischte über einen unsichtbaren Fleck auf dem Tresen. „Ich hätte auch eine Lumpektomie wählen können. Weil dort aber viel Brustgewebe erhalten bleibt, haben mir die Ärzte die Mastektomie empfohlen.“
    „Oh Mom.“ Eine Mastektomie war ein schwerer, unumkehrbarer Eingriff in den Körper. Die Vorstellung erschütterte Sonnet bis ins Mark. Sie nahm Nina das Geschirrtuch aus der Hand und umarmte sie. „Es tut mir so leid. Sag mir bitte, wie ich dir helfen kann.“
    „Lebe dein Leben und überlasse es mir, Greg und den Ärzten, den Krebs zu bekämpfen.“
    „Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich nicht von deiner Seite weichen kann, bis du das hier überstanden hast.“
    „Und was wird dein Vater dazu sagen?“, fragte Nina. „Er weiß, wie hart du für deine Ziele

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