Fuer dich mein Glueck
macht. Wie kann ich einfach nur da sein?“
„Das findest du schon heraus“, sagte er. „So wie immer.“
„Ich musste aber bisher nie herausfinden, was ich tun soll, wenn meine schwangere Mom Krebs hat.“ Sie erstickte beinahe an ihren eigenen Worten. „Gott“, flüsterte sie. „Oh mein Gott. Wenn ich sie jetzt verliere, Zach, ich weiß nicht, ob ich es überleben könnte.“ Sie atmete schluchzend ein und brach dann in Tränen aus.
„Hey.“ Zach ließ das Ruder los und setzte sich zu Sonnet. Seine langen, starken Arme umfingen sie, während Sonnet von einer Welle aus Schmerz und Angst geschüttelt wurde. „Es tut mir leid.“ Er murmelte ihr Dinge ins Ohr, die sie nicht wahrnahm. Sie wusste nur, dass sich seine Brust in diesem Augenblick anfühlte wie eine Mauer, an der alles abprallen konnte. Zach roch wie die von der See getränkte frische Luft. Und seine Stimme klang so traurig wie ein tragisches Lied aus dem Radio.
„Zach hat es dir erzählt?“ Nina ließ erschrocken den Holzlöffel fallen, mit dem sie die Tomatensoße umgerührt hatte, die seit jeher von den Romano-Frauen zubereitet wurde. Der Duft der langsam köchelnden Tomaten und Kräuter entführte Sonnet in Gedanken in ihre Kindheit zurück, als sich die ganze Familie sonntagabends zum Essen im Haus ihrer Nonna traf. Es war ein lustiges Durcheinander von Tanten und Onkel, Cousins und Cousinen, die plauderten, lachten und miteinander aßen. Sonnet hatte lange nicht mehr an diese Abende gedacht.
Jetzt stand sie mit ihrer Mutter in der Küche und wünschte sich, sie hätte diese Zeiten mehr geschätzt. Sie wünschte sich, den Geschichten ihres Großvaters aufmerksamer gelauscht und besser achtgegeben zu haben, wenn ihre Nonna und Zia Antonia die leckere rote Soße zubereiteten. Sonnet wünschte, sie hätte diese Erinnerung in ihrem Herzen aufbewahrt, statt sie unbeachtet vorbeischweben zu lassen.
„Ja“, presste sie hervor, die Kehle eng vor Angst und Trauer. „Er hat mir erzählt, dass du Krebs hast.“
Nina umklammerte die Kante der Arbeitsplatte. „Das hätte er nicht tun sollen. Er hat nicht das Recht, es dir zu erzählen.“
Sonnet hatte sich vor einer zufälligen Begegnung mit Zach gefürchtet, aber ihre Gefühle über den süßen Fehler auf Daisys Hochzeit hatten sich im Angesicht der schrecklichen Nachrichten in Luft aufgelöst. Dafür war sie ihm jetzt dankbar. „Ich denke, er sieht es anders“, sagte sie zu Nina. „Wieso wolltest du ihn damit belasten?“
„Ich wusste nicht, dass es für ihn eine Last ist.“
„Es sollte meine Last sein“, unterbrach Sonnet sie. „Er wollte es mir nicht sagen, aber er wusste, dass er es musste. Mein Gott Mom, wie konntest du mir so etwas verschweigen?“
„Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen um mich machst.“
„ Mir Sorgen um dich mache? Du machst mich verrückt. Hast du geglaubt, du könntest eine Krebsdiagnose vor mir verheimlichen?“
„Das hat nichts mit verheimlichen zu tun. Ich“, Nina stockte, „ich kontrolliere lediglich den Informationsfluss.“
„Was gibt dir das Recht dazu?“, schrie Sonnet wütend. Sie fühlte sich wieder wie ein Teenager, als sie mit ihrer Mutter stritt. „Du bist meine Mutter, und wenn so etwas Gravierendes geschieht, möchte ich es erfahren.“
„Okay, gut. Du willst die Details wissen? Die kannst du haben. Ich bin inzwischen ein wandelndes Medizinlexikon. Ich habe einen Knoten in meiner Brust entdeckt. Also habe ich, als ich zu meiner Routine-Untersuchung in der zwölften Schwangerschaftswoche ging, meine Ärztin gebeten, ihn sich anzusehen.“ Nina stockte erneut. „Du hättest ihr Gesicht sehen sollen, Sonnet. Ich glaube, sie wusste es in dem Moment, als sie den Knoten fühlte. Sie hat einen Ultraschall gemacht und dabei ein drei Zentimeter großes Karzinom entdeckt. Ich habe eine Biopsie machen lassen, die ich meinem ärgsten Feind nicht wünsche. Dabei wirst du in eine Mammografie-Maschine gepresst und liegst in einem komischen Winkel auf einer Bank. Dann bekommst du eine lokale Betäubung mit einer riesigen Nadel, bevor sie dir die noch viel riesigere Biopsie-Nadel in den Knoten stechen. Das Geräusch werde ich nie vergessen. Es ist ein eklig lautes Klicken.“
Sonnet zuckte zusammen. „Das ist ja schrecklich. Warum zum Teufel hast du mich nicht angerufen?“
„Es ging alles so furchtbar schnell. Greg war mein Fels. Das ist er immer noch.“
„Ich weiß, aber ich bin deine Tochter . Okay, und dann?“
„Danach haben
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