Fuer dich mein Glueck
liebe es, Frauengesprächen zu lauschen.“ Er stieß Bo mit dem Ellbogen an. „Sie sprechen über Beziehungen.“
„Darin sind wir Experten“, sagte Bo zu Sonnet. „Womit können wir dir helfen?“
„Mein Liebesleben liegt in Trümmern“, gab sie zu. „Ich fürchte, ich bin ein hoffnungsloser Fall!“ Während sie sprach, ließ sie die Bowlingkugel fallen, die sie in der Hand gehalten hatte, und hätte damit beinahe Zachs großen Zeh zertrümmert.
„Das war’s.“ Er führte sie von der Bowlingbahn weg. „Du bist raus.“
„Gute Idee. Ich sollte sowieso zu meiner Mom zurückfahren. Gute Nacht, Leute. Lasst uns das bald mal wiederholen.“ Sonnet wechselte die Schuhe und schwankte ein wenig, als sie sich wieder aufrichtete. „Ich vertrage Alkohol nicht so gut.“
„Das würde ich so nicht sagen. Das letzte Mal, als wir zusammen getrunken haben, verlief der Abend doch ganz angenehm. Den Eindruck hatte ich zumindest.“
Sonnet fühlte sich durch den starken Drink und die Erinnerungen verletzlich. „Zach, wenn wir beide wieder Freunde sein wollen, müssen wir diese Nacht hinter uns lassen.“
„Und das möchtest du gerne“, sagte er, „es hinter dir lassen.“ Er führte sie zum Ausgang an der Bar.
„Ich will, dass wir wieder Freunde sind wie früher. So wie wir es immer waren.“
„Weißt du, ich habe aber genau die Anzahl an Freunden, die ich brauche.“
„Was soll das denn heißen? Wir sind doch schon seit Ewigkeiten Freunde.“
„Weißt du, ich habe mal eine Dokumentation über die Beziehung zwischen Übertreibungen und dem Konsum von Alkohol gesehen.“
„Mein Gott, das machst du immer. Wenn du über etwas nicht reden willst, bringst du immer die seltsamsten Themen aufs Parkett. Das ist so durchschaubar.“
„Autsch.“ Er lachte.
„Hallo, meine Freunde.“ Jezebel betrat die Bar, gefolgt von Cinda und ein paar anderen Leuten aus der Produktion. „Schön, euch Turteltauben hier zu treffen.“
Sonnet hätte sich beinahe verschluckt. „Wir sind keine …“
„Spielt eine Runde mit uns.“ Jezebel nickte in Richtung der Bahnen.
„Wir sind gerade auf dem Heimweg“, sagte Zach.
„Er hat mich rausgeworfen“, erklärte Sonnet. „Ich wusste nicht, dass du gerne bowlen gehst.“
„In letzter Zeit schon. Angesichts meiner Bewährungsauflagen darf ich keine Bars betreten“, sagte Jezebel, „aber ich darf bowlen gehen.“ Sie gingen zum Tresen, um ihre Straßenschuhe gegen Bowlingschuhe einzutauschen. Jezebel wedelte mit der Hand die imaginären Duftwolken weg, die von Sonnet aufstiegen. „Guter Gott.“
„Ich hatte nur zwei Drinks“, protestierte Sonnet. „Mehr nicht.“
„Das waren aber Doppelte“, bemerkte Zach.
„Schätze, die Wahlkampfdebatte hat dich ein wenig mitgenommen“, sagte Jezebel.
„Bist du die ganze Zeit über dageblieben?“
„Ja. Ich hab’s mitbekommen.“
„Ich kann nicht fassen, dass eine angesehene Reporterin das Thema aufgeworfen hat.“
„Was, hast du etwa Fairness erwartet? Von den Medien?“ Jezebel lachte so laut auf, dass sich mehrere Köpfe nach ihr umdrehen.
„Sie wollten nur meinen Vater in ein schlechtes Licht rücken. Du hast es doch gesehen, die ganze Sache war so unnötig, aber umso beschämender für alle Beteiligten.“
Jezebel nickte mitfühlend und inspizierte dann einen ihrer langen, lackierten Fingernägel. „Willkommen in der Welt der Klatschpresse.“
„Irgendjemand muss mich nach Hause fahren.“ Sie wühlte in ihrer Tasche herum.
„Da bellst du den falschen Baum an, Mädchen“, erwiderte Jezebel. „Mein Führerschein ist immer noch eingezogen, weil ich etwas zu viel Spaß mit dem Z4 meines Ex hatte.“
„Ich fahre dich“, sagte Zach entspannt.
„Natürlich machst du das“, betonte Jezebel. „In naher Zukunft werdet ihr beide das, was euch zurückhält, überwinden und endlich zueinanderstehen.“
„Wir sind nur Freunde.“ Sonnet wurde ein wenig zu laut.
„Klar.“ Jezebel sah sie skeptisch an.
Sonnet reckte das Kinn und versuchte, würdevoll davonzustolzieren. „Wir sehen uns morgen bei der Arbeit.“
Auf dem Parkplatz stieg sie in Zachs Auto. „Danke“, sagte sie.
„Kein Problem.“
„Doch“, sagte sie. „Ich bin ein Problem. Ich kann nicht anders, ich wurde so geboren.“
„Ach ja.“
„Nein, du hörst mir nicht zu. Ich bin ein Problem, weil meine Eltern nie verheiratet waren. Ohne mich würde mein Dad nicht um seinen guten Ruf kämpfen müssen.“
„Ich verstehe.“
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