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Fuer dich mein Glueck

Fuer dich mein Glueck

Titel: Fuer dich mein Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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schon über fünfzig Jahre verheiratet“, sagte Jezebel, während sie ihren Teig bearbeitete. „Wie schafft man das?“
    „Indem man den Geist offen und den Mund geschlossen hält.“ Mrs Bellamy lächelte, während die Kameras Jezebels überraschten Gesichtsausdruck einfingen. „Das ist natürlich arg vereinfacht. Eine Ehe ist eine lange Reise, auf der es Umwege, Höhen und Tiefen gibt. Die Menschen verändern sich, Umstände verändern sich, die ganze Welt um einen herum verändert sich. Da ist es kein Wunder, dass einige Ehen nicht überleben. Eine Ehe bedeutet oft viel Arbeit, aber es gehört auch eine Portion Glück dazu. Es ist, als müsstest du die Liebe deines Lebens in einer voll besetzten U-Bahn finden. Man weiß nie, wie sie aussieht. Es könnte der Mann sein, der dir mit deinem Koffern in die Bahn hilft. Oder es könnte der Mann sein, den du seit zehn Jahren jeden Morgen auf deinem Weg zur Arbeit siehst.“
    Jane war eine faszinierende Erzählerin, die alle in den Bann zog. Das spürte nicht nur Jezebel, sondern auch die Kinder. Sie hörten auf, ihren Kuchenteig auszurollen, und hörten gespannt zu. Zach wusste nicht genau, warum, aber er hoffte, dass die Kameras die Stimmung einfingen.
    „Und jetzt“, sagte die alte Dame, „kommt die geheime Zutat. Was glaubt ihr, ist das hier?“ Sie hielt eine kleine Schüssel hoch.
    „Zucker?“
    „Nein, obwohl wir für die Füllung viel Zucker brauchen werden. Das hier ist Tapioka. Man streut es über den Rhabarber, damit er während des Backens schön sämig wird. Wie wäre es, wenn du das übernimmst, Rhonda?“
    Der Rest des Vormittags verging mit Kuchenbacken und damit, die Kinder zu filmen, wie sie ihr Werk mit großem Appetit verspeisten. Anschließend verkündete der Regisseur, dass sie für heute fertig seien. Zach hatte vor, den Nachmittag mit dem Schneiden des Materials zu verbringen.
    Er sah Charles und Jane Bellamy nach, als sie gingen. Die Hand des alten Mannes ruhte sanft auf der Hüfte seiner Frau. Jane lächelte ihren Gatten zärtlich an, während sie etwas zu ihm sagte. Sie hatten diese Liebe gefunden, von der Zachs Mutter in ihrem letzten Brief geschrieben hatte. Die Liebe, nach der Zach jedes Mal suchte, wenn er mit einem Mädchen ausging. Bis vor Kurzem hatte er noch geglaubt, so eine stete, dauerhafte Liebe niemals finden zu können. Doch in letzter Zeit hatte sich das geändert.
    Und schuld daran war Sonnet Romano.

19. KAPITEL
    Sonnet ging ganz in ihrer Arbeit auf und darin, ihrer Mutter zu helfen. Die Tage flossen nur so dahin in einer endlosen Folge von Drehterminen am Set- und den Arztterminen ihrer Mutter. Es half ihr, ihre zunehmenden Gefühle für Zach zu ignorieren. Das klappte ganz gut. Langsam gewöhnte sich Sonnet auch wieder an das ruhigere, beschaulichere Leben in Avalon. Inzwischen sah sie in diesem Ort, den sie früher so oft als einengend empfunden hatte, etwas ganz Besonderes. Sie lernte die Vorzüge einer so kleinen Gemeinde zu schätzen. Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl hatte sie in der Stadt nie empfunden.
    Nina bekam nun häufig Besuch. Claire Bellamy, eine Krankenschwester aus dem Krankenhaus, brachte ihr eine Nackenrolle, ein besonderes Eis und Tee sowie eine sehr pflegende Handcreme vorbei. Kim und Bo waren zwar in die Stadt zurückgekehrt, aber sie schickten ihr eine Masseurin ins Haus, die Nina ein wenig verwöhnen sollte. Eddie und Maureen hatten einen MP3-Player voller guter Musik vorbeigebracht, und Suzanne aus der Boutique brachte Nina ein paar sehr weiche, hochwertige Tücher. Die Kosmetikerin aus dem Twisted Scissors Salon, der von drei Schwestern geleitet wurde, manikürte Nina einmal in der Woche die Fingernägel und Freunde, Nachbarn und Verwandte kamen mit leckerem Essen und guten Wünschen, spannenden Büchern und mit Selbstgemachtem vorbei. Es schien, als würde sich die ganze Stadt um Nina scharen, und die Aufmerksamkeit und Fürsorge weckte allmählich Ninas Lebensgeister. Auch Sonnet schöpfte wieder Hoffnung. Es lag etwas Mächtiges in dieser Energie, die Freunde, Nachbarn und Verwandte ausstrahlten.
    Aber manchmal reichte das nicht. Eines Abends kehrte Sonnet von der Arbeit zurück und fand Nina und Greg am Küchentisch sitzen, wo sie sich über ein Stück Quiche böse anfunkelten.
    „Ich kann sie einfach nicht dazu bringen, zu essen“, schimpfte Greg.
    Nina seufzte. Ihr Atem rasselte. „Ich kann nicht mal eine Gabel anheben.“
    „Ich mache das doch für dich“, erwiderte Greg.
    „Ich

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