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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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geschafft. Erst im letzten Moment überholte er mich und sprang kopfüber in das smaragdgrüne Nass.
    Ich tat es ihm gleich.
    Bevor ich auftauchen konnte, wurde ich unter Wasser gezogen. Asmodeo küsste mich, bis ich mich freistrampelte und nach oben schwamm. Als er neben mir hoch kam, spritzte ich ihm Wasser ins Gesicht und tauchte von ihm weg. Bald war er neben mir, überholte mich und kam zu mir zurück. Diesmal hielt ich ihn fest und wir tauchten gemeinsam lachend und nach Luft schnappend auf.
    Das Wasser war samtweich und angenehm kühl. Wenn wir genug vom Schwimmen hatten, legten wir uns in die Sonne und ließen uns von ihr aufwärmen. Immer wieder kehrten wir in das Becken zurück, schwammen um die Wette oder spielten toter Mann und ließen uns auf dem Rücken liegend treiben.
     
    16
     
    Gegen Nachmittag kamen einige Familien mit Kindern. Wir ruhten uns gerade auf unserer Decke aus. Asmodeo legte seinen Kopf auf meinen Bauch und schaute den Wolken nach. Mit meinen Fingern kämmte ich durch sein feuchtes Haar und beobachtete dabei eine junge Mutter, die mit ihrem Kleinkind im Kinderbecken plantschte. Eine tiefe Ruhe und Gewissheit erfüllte mich.
    „Willst du eigentlich Kinder haben?“, hörte ich mich fragen.
    Asmodeo setzte sich überrascht auf und folgte meinem Blick. „Darüber habe ich bisher nicht nachgedacht.“
    „Die kleinen Kerle schauen irgendwie drollig aus“, meinte ich.
    Asmodeo wandte sich mir zu. „Willst du denn Kinder?“
    „Na ja, zuerst möchte ich Psychologie studieren, dann will ich eine eigene Praxis aufmachen und dann…“, ich horchte in mich hinein, während ich an einem langen Grashalm knabberte. „Ich denke schon, dass ich Kinder haben möchte.“
    Seine Augenbrauen zogen sich missbilligend zusammen. „Du brauchst nicht zu arbeiten. Wir haben genug Geld.“
    Hallo? – Mit dem Zeigefinger drückte ich ihm nicht gerade sanft seine Nase platt. „Du arbeitest auch, obwohl du genug Geld hast.“
    Er packte meinen Finger und zog ihn weg. „Bei mir ist das etwas anderes.“
    Für wen hält er sich? Und was noch wichtiger ist, für wen hält er mich? – „Wieso ist das bei dir etwas anderes?“, entrüstete ich mich.
    „Weil ich bei dem was ich tue, gut bin“, meinte er, doch in seinen Augen tanzten kleine Lichter.
    Ich machte meinen Mund auf, um zu protestieren, doch er kam mir lachend zuvor. „Wenn du arbeiten willst, kaufe ich dir eine schicke Praxis und lasse sie von einem Stararchitekten einrichten.“
    „Schon besser“, sagte ich ein wenig besänftigt. „Du kannst dann nämlich nicht mehr arbeiten. Du musst zuhause bleiben und unsere Kinder hüten, sie wickeln, füttern, in den Schlaf singen und ihnen beibringen, wie man in anderer Leute Träumen herumspukt.“
    „Könntest du dir denn wirklich vorstellen, mit mir Kinder zu haben? Du weißt, sie würden gewisse Dinge von mir erben.“
    Ich wurde ernst und konzentrierte mich auf meine Gefühle. Sie waren eindeutig. „Unbedingt. Richtig süße Teufel mit roten Haaren und deinen blauen Augen.“
    Asmodeo schwieg und hing seinen Gedanken nach.
    Wir ließen unsere Rücken von der Sonne bräunen und ich kitzelte ihn ab und zu mit meinem Grashalm am Ohr.
    Die Zukunft bot uns ungeahnte Möglichkeiten.
     
    17
     
    Erst gegen Abend fuhren wir zurück nach Hause. Auf unserer Heimfahrt folgten uns dunkle Wolken. Wir parkten den Mercedes vor meinem Haus. Die ersten Regentropfen fielen zaghaft herab. Es hatte stark abgekühlt und in den hohen Fichten in unserem Garten rauschte der Wind. Wir schafften es gerade noch bis zur Haustür als der Regen heftig losbrach. Wir schmissen unsere Badesachen in den Flur, holten uns Pullis und machten es uns im Wohnzimmer bequem.
    Mir war kalt. Ich brühte uns einen Jasmintee auf. In der Zwischenzeit hatte Asmodeo einige Kerzen auf unserem Wohnzimmertisch angezündet und ich brachte die Kanne und zwei Tassen. Aber der Tee half nicht wirklich.
    Asmodeo massierte fürsorglich meine eiskalten Finger. „Du bist ganz ausgekühlt. Du brauchst was Stärkeres. Nicht, dass du dich erkältest.“
    Ich verstand den Wink. Aber wir hatten keinen Rum im Haus. Kurzerhand holte ich eine Flasche Scotch vom Esszimmerbuffet, den Gerti immer zum Kuchenbacken verwendete, und goss jedem von uns einen ordentlichen Schluck in die dampfende Tasse. Asmodeos Ausdruck war skeptisch. Ich rührte überzeugt einen zusätzlichen Löffel Kandiszucker hinein und probierte das Gebräu.
    „Fein“, sagte ich, obwohl es

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