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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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machen. Verheult wie sie war, hätte sie nirgendwo erscheinen können.
    Nachdem ich Utes Gesicht mit etwas Lidschatten, Eyeliner und Wimperntusche aufgefrischt hatte, sah sie wieder aus wie das blühende Leben.
    Na ja, jedenfalls fast.
     
    8
     
    Wir fuhren mit meinem Bike zur Party. Die Strecke war für Motorräder wie geschaffen. Sie führte an einem ausgedehnten Wald vorbei. Eine sanfte Kurve löste die nächste ab und nirgends war eine Ortschaft, die unser Tempo abgebremst hätte.
    Sven hatte nicht zu viel versprochen. Meine Maschine flog wie der Wind.
    Ute, der Motorräder eher suspekt waren, klammerte sich an mich. Wenigstens kam sie dabei auf andere Gedanken.
    Die Bäume wurden spärlicher und nach der letzten Biegung lag der Weiher vor uns. Er war eigentlich ein kleiner See, der wildromantisch in der Sonne glitzerte. An seinen Rändern wuchsen Schilfpflanzen, die sich leise raschelnd im Wind bewegten. Im Eingangsbereich gab es eine Art Strand, der an Wochenenden und an heißen Tagen vollkommen überlaufen war. Werktags ging es aber wesentlich ruhiger zu.
    Ich fuhr mit meinem Bike langsam die Straße am Weiher entlang, auf der Suche nach Sven und Alexander. Als erstes sah ich ihre Motorräder, sie standen neben einigen wirklich schweren Maschinen, die meine Suzi wie ein besseres Laufrad für Kleinkinder erscheinen ließen. Kurz darauf erblickte ich auch die beiden Jungs inmitten einer Gruppe, die sich ausgelassen miteinander unterhielt.
    Die Leute saßen teilweise auf mitgebrachten Decken, teilweise auch einfach auf der Wiese. Jemand hatte seine Gitarre dabei und versuchte sich als Jon Bon Jovi. Mehrere Grills waren angeschürt und es duftete verlockend nach Steaks.
    Ute fiel fast vom Motorrad, während sie sich hektisch nach Leon umschaute.
    Ich war gerade dabei, meine Maschine auf ihren Ständer zu wuchten, als mich eine Aufmerksamkeit streifte, die sich wie Samt auf meine Haut legte - kühl und fließend. Fast meinte ich, ein Gewicht zu spüren. Ein kalter Schauer lief mir den Rücken hinunter. Ich blickte mich unauffällig um, doch ich konnte niemanden entdecken, der in unsere Richtung sah.
    Ich wandte mich Ute zu und gemeinsam gingen wir zu den anderen. Es gab ein Riesenhallo als wir kamen. Niemand bemerkte, dass es Ute nicht besonders gut ging und zu meiner großen Erleichterung kam auch keiner der Anwesenden auf die Idee, Ute zu fragen, warum sie heute alleine gekommen war.
    Ich holte zwei Cokes aus einer der herumstehenden Kühltaschen, warf ein paar Euro in die aufgestellte Kasse und gab eine Cola an Ute weiter.
    Ich kannte fast alle, die da waren. Unsere Stadt war eben doch mehr ein Dorf. Lediglich die paar Leute um Sven und Alexander waren mir unbekannt. Vermutlich gehörten sie zur Uni.
    Ich ging zu Vanessa und Katharina, die selbstverständlich auch gekommen waren. Beide saßen mit unserer Clique zusammen und waren in eine Diskussion vertieft. Ich deponierte meine Lederjacke und meinen Helm bei ihnen und versprach, bald wiederzukommen. Zunächst musste die Sache mit Leon geklärt werden, aber das sollten Vanessa und Katharina - wenn überhaupt - von Ute selbst erfahren.
    Ute hatte Leon entdeckt. Er saß etwas abseits von den anderen, blickte hinaus aufs Wasser und warf ab und zu ein kleines Steinchen hinein. Ich musste keine große Hellseherin sein, um festzustellen, dass es ihm ähnlich ging, wie Ute.
    Er hatte uns nicht bemerkt.
    Ich warf Ute einen aufmunternden Blick zu, woraufhin sie all ihren Mut zusammenkratzte und zu ihm hinüberging.
    Zuerst redeten sie kurz. Dann sah ich beiden nach, wie sie sich etwas abseits einen ruhigen Platz suchten, um sich auszusprechen. Mehr konnte ich in diesem Moment nicht tun. Ich hoffte nur, dass es Ute schaffen würde, ihm zu verzeihen. Was immer Leon getan hatte, er war auch mein Freund.
    Unschlüssig steckte ich meine Hände in die Hosentaschen, sog die kühler werdende Luft ein und ließ meine Augen ziellos über die feiernde Menge gleiten. Eigentlich hatte ich keine rechte Lust, mich ins Partygetümmel zu stürzen. Andererseits war ich realistisch genug, um zu wissen, dass es eine ganze Weile dauern würde, bis ich Ute wieder heimfahren konnte. Es blieb mir nichts anderes übrig, als zu warten.
    Und während ich abseits stand, spürte ich es erneut. Doch diesmal war meine Empfindung wesentlich stärker. Ein fremdes Interesse umgab mich. Es schien in mir nach etwas Bestimmten zu suchen.
    Ich hatte mich nicht getäuscht.
    Ich war die ganze Zeit über

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