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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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darum bitte.“
    „Ich habe dir gesagt, ich bin für dich da“, antwortete Johannes. „Wann immer und wo immer du mich brauchst. Und du kennst mich gut, um dir sicher zu sein, dass ich zu meinem Wort stehen werde. Ich weiß aber nicht, wie Asmodeo reagieren wird.“
    „Asmodeo“, sagte ich und in diesem Namen klangen meine unterschiedlichen Erlebnisse mit, die ich mit ihm geteilt hatte. Ich konnte nicht abschätzen, wie er sich verhalten würde, wenn ich ihn morgen um seine Hilfe bitten würde. Um seine Hilfe, seinen Rat und sein Verständnis.
     
    3
     
    Schreiend wachte ich auf.
    Vor mir strahlten die warmen Farben in Van Goghs Gemälde. Johannes drückte mich enger an sich. Ich legte meinen Kopf zurück auf seine Schulter und drehte das Gesicht zu seinem Hals. Ich spürte seine Wärme und ich atmete den vertrauten Geruch seiner Haut.
    „Ich habe geträumt“, murmelte ich.
    Johannes küsste mir sanft auf die Schläfe.
    „Ich habe geträumt, dass sie kommen und uns holen.“
    „Hier kommen sie nicht herein. Ich passe auf. Du weißt doch, hier ist Alcatraz.“
    Ich schloss meine Augen und ließ seine Worte in mir nachklingen, während mich der Schlaf erneut holte.
     
    4
     
    Uns hatte das Gewitter geweckt. Es hing lange über der Stadt und seine niedrigen Wolken schafften es nicht über die kleine Anhöhe, auf der ich sonst immer joggte. Wütend schlugen die Regentropfen gegen das Panoramafenster und Blitz und Donner tobten dicht über unseren Köpfen hin und her, während wir im Kaminzimmer frühstückten. Bei jedem Zucken des Lichts raubte mir Johannes den Atem, wie damals, als ich ihm das erste Mal begegnet war. Ich fragte mich, wie lange es dauern würde, bis ich mich an seinen Anblick gewöhnte und musste mir eingestehen, dass das wohl nie der Fall sein würde.
    Gemeinsam räumten wir die Küche auf, schlüpften in Regenjacken und ich wickelte mir einen Seidenschal sorgfältig um den Hals, um die unschönen blauroten Blutergüsse zu verbergen, die sich an den Stellen gebildet hatten, an denen mich der Skelettmann gewürgt hatte.
    Diesmal nahmen wir einen schwarzen Jaguar. Der BMW war für gutes Wetter reserviert.
     
    5
     
    Das Polizeipräsidium war ein heller Backsteinbau, der dicht neben den Zuggleisen errichtet war. Wir ließen den Jaguar auf dem Besucherparkplatz stehen und meldeten uns an der Rezeption an. Kurz darauf kam ein freundlicher Polizist in Zivil durch die Sicherheitsschleuse aus Glas auf uns zu. Er war vielleicht gerade mal 1,70 groß und dick. Er streckte uns seine pummelige Hand entgegen.
    „Guten Tag, Frau Stolzen und Herr Hohenberg. Ich bin der für Ihren Fall zuständige Ermittler. Mein Name ist Ruprecht. Wenn Sie mir bitte folgen würden?“
    Wir passierten die Sicherheitsschleuse. Herr Ruprecht führte uns durch verschiedene Gänge, über zwei Treppen in sein Büro. Er öffnete die Tür.
    Zu unserem Erstaunen saßen dort bereits zwei Herren in dunklen Anzügen, die sich erhoben und zu uns drehten, als wir eintraten. Sie waren beide weder alt noch jung, beide waren mittelgroß und beide trugen randlose Brillen. Lediglich an ihren Frisuren konnte man sie gut unterscheiden. Während der eine gewelltes, braunes Haar hatte, hatte der andere nur einen spärlichen grauen Haarkranz. Die Männer lächelten uns entgegen, als wollten sie uns willkommen heißen.
    „Darf ich vorstellen?“ Herr Ruprecht wies auf die beiden Männer. „Herr Dr. Langhammer und Herr Dr. Hilbrich. Und das sind Frau Stolzen und Herr Hohenberg.“
    Wir schüttelten uns die Hände und ich sah die breiten Goldringe aufblitzen, an denen der Rabe als Zeichen der Studentenverbindung prangte.
    Als uns Herr Ruprecht Stühle anbot, nahmen wir Platz.
    „Sie sind vielleicht etwas erstaunt, dass wir hier nicht alleine zusammengekommen sind, Frau Stolzen und Herr Hohenberg. Aber Herr Dr. Langhammer hier“, der Polizist wies auf den braunhaarigen der beiden Männer, „ist der juristische Vertreter der Studentenverbindung Fraternitas Cornicis.“
    Dr. Langhammer räusperte sich und meinte: „Ich bin juristischer Beistand und Philister der Verbindung. Das Gleiche gilt für meinen Kollegen, Herrn Dr. Hilbrich.“
    „Verstehe ich das richtig: Sie sind Philister, das heißt, Sie gehören zur Führungsriege der Verbindung?“, erkundigte sich Johannes betont sachlich.
    „Das könnte man so sagen.“ Dr. Langhammer lächelte milde und tat ausnehmend bescheiden. Doch ich sah unbändigen  Stolz in seinen Augen.
    Ich reagierte

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