Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)
Boden und legte ihn auf seine Knie. „Wir betonen erneut, dass wir mit diesem Feuer nichts zu tun haben.“
Dr. Langhammer stand auf und streckte mir seine Hand entgegen. „Es tut mir persönlich schrecklich leid, was Sie durchmachen mussten, Frau Stolzen. Und damit Sie unseren guten Willen in dieser Angelegenheit sehen, wäre es uns eine große Freude, wenn Sie und Herr Hohenberg uns einmal besuchen würden. Ich zeige Ihnen gerne persönlich unser Begegnungszentrum in der Stadt. Wir führen dort zahlreiche wissenschaftliche und kulturelle Veranstaltungen durch.“
Johannes war ebenfalls aufgestanden. Er ergriff die Hand von Dr. Langhammer und drückte sie. Ich sah, wie das Gesicht des Juristen durch den Schmerz schlagartig rot anlief. Er blickte auf seine Hand und wieder zurück zu Johannes. Johannes schien aber die Freundlichkeit in Person.
„Ich bedanke mich auch im Namen von Frau Stolzen für Ihre Klarstellungen“, sagte Johannes. „Und selbstverständlich…“, er wandte sich an Dr. Hilbrich, der damit beschäftigt war, mit beiden Händen seine Aktentasche festzuhalten „…haben wir zu keinem Zeitpunkt behauptet oder werden es jemals tun, dass Ihre Verbindung in Zusammenhang mit dem Überfall auf Frau Stolzen und mich steht.“
Die Entwicklung entsprach allem Anschein nach den Vorstellungen des polizeilichen Ermittlers. Er zwängte sich hinter seinem Schreibtisch vor, schüttelte allen herzlich die Hand und begleitete uns fröhlich schnatternd hinunter zur Sicherheitsschleuse. Wir passierten sie gemeinsam, nur Herr Ruprecht blieb dahinter und winkte uns nach.
6
Wir ließen die beiden Verbindungsmänner vorgehen. Sie stiegen in einen dunklen Mercedes mit abgetönten Scheiben, dessen Chauffeur draußen auf sie gewartet hatte.
Neben seinem Jaguar stehend blickte Johannes den Verbindungsmännern hinterher, bis deren Mercedes aus unserem Blickfeld verschwunden war. Dann drehte er sich zu mir um, in seinem Gesicht immer noch dieses übertrieben breite Grinsen, und sagte: „Lächle.“
Ich tat ihm den Gefallen und fragte durch meine Zähne „Warum?“
„Vom Polizeipräsidium aus beobachtet uns jemand mit einem Feldstecher. Ich habe gerade das Licht gesehen, wie es auf den Linsen reflektiert.“
Wir stiegen in den Jaguar. Johannes schloss sorgfältig die Türen. Er drehte sich zu mir um und meinte: „Die haben alle drei gelogen, Lilith.“
7
Draußen hatte der Regen wieder angefangen. Über die Windschutzscheibe vor mir rannen ganze Bahnen von Tränen. Ich versuchte zu verstehen, was die beiden Leute von der Verbindung uns hatten sagen wollen. Letztendlich konnte ich nur erkennen, dass sie uns unmissverständlich gedroht hatten, weiter in ihre Richtung ermitteln zu lassen. Sie waren bei der Polizei aufgetaucht und hatten uns damit klar gemacht, wie weitreichend ihre Kontakte waren.
Das viele Geld von Johannes nutzte uns nichts, hier waren andere Fähigkeiten gefragt. Der Einzige, der mir einfiel, war Asmodeo. Er würde mir helfen. Er war auch der Einzige, der wirklich nachvollziehen konnte, was ich durchgemacht hatte. Ihm würde ich alles erzählen können. Die Sache mit dem Pentagramm und mit dem Blutsalz. Die Verfolgung durch die Männer der Studentenverbindung. Asmodeo würde mir glauben und er würde handeln.
Ich wandte mich zu Johannes, dem deutlich anzusehen war, wie wütend ihn seine eigene Ohnmacht in dieser Sache machte. Ich sprach meine Gedanken laut aus. „Wir brauchen Asmodeo.“
Johannes verzog keinen einzigen Gesichtsmuskel, doch das Feuer kehrte in seine Augen zurück. Er blickte zum Seitenfenster hinaus und fuhr sich mit seinen Fingern durch die Haare. „Ich finde, wir sollten uns ins nächste Flugzeug setzen und so viel Abstand zu diesen seltsamen Studentenbrüdern bekommen, wie wir nur können.“
„Vergiss meine Oma nicht!“, entgegnete ich. „ich kann Gerti nicht einfach so zurücklassen.“
Johannes atmete tief durch. Schließlich stimmte er mir zu. „Gut. Du probierst, was du bei Asmodeo erreichen kannst. Ich bin zwar vollkommen dagegen, dass du dich mit diesem wertlosen … dass du dich mit ihm abgibst, aber ich habe versprochen dir zu helfen und zu kooperieren. Du kannst auf mich zählen.“
„Danke“, sagte ich leise.
Johannes startete wortlos den Motor und nach kurzer Fahrt hielten wir auf dem Firmenparkplatz von di Borgese. Mit den Worten „Diesmal warte ich draußen. Das geht schneller“, schaltete er das Radio ein, drehte es lauter und
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