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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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Allerdings erkennen wir sehr wohl die Echtheit Ihrer Betroffenheit. Wir möchten trotz allem nochmals feststellen, dass wir in keinerlei Zusammenhang mit irgendwelchen Vorkommnissen stehen, die Ihnen in Wacken widerfahren sind“, stellte Dr. Hilbrich fest.
    „Wir müssen hier gar nicht so förmlich verfahren“, mischte sich Herr Ruprecht in unser Gespräch ein. „Die Verbindung ist in keinster Weise angeklagt oder steht auch nur in Verdacht, an den Vorfällen in Wacken beteiligt gewesen zu sein.“
    Dr. Langhammer seufzte. „Leider Gottes ist nur allzu bekannt, welche Art von Personen sich in Wacken aufhalten. Da ist es nicht verwunderlich, wenn Dinge geschehen, die unseren Moralvorstellungen nicht entsprechen. Was uns wichtig ist und weshalb wir heute auch hierhergekommen sind, ist folgendes: Wir könnten es keinesfalls tolerieren, wenn die Nachricht verbreitet würde, dass die Verbindung Fraternitas Cornicis in irgendeinem Bezug zu den von Ihnen geschilderten Vorfällen während des Musikfestivals in Wacken steht. Da hoffe ich auf ihr Verständnis, sehr geehrte Frau Stolzen und sehr geehrter Herr Hohenberg.“
    Johannes blickte zu Dr. Langhammer hinüber, bis dieser nervös lächelte und wegsah. Dann drehte Johannes seinen Kopf und blickte zu Herrn Ruprecht, der hinter seinem Ermittlerschreibtisch saß und die Hände über seinen dicken Bauch gefaltet hatte.
    „Wie geht es jetzt weiter?“, fragte er ruhig.
    Herr Ruprecht hob und senkte seine massigen Schultern. „Wir haben alles getan, was in unserer Macht stand. Wir haben die modernsten Untersuchungsmethoden eingesetzt. Und was haben wir gefunden? Nichts. Nicht die Spur eines Beweises.“
    Das konnte ich nicht glauben. Es war unmöglich, dass diese Unterredung  das Ende war und dass der Blonde und seine Männer einfach davon kamen.
    „Aber es muss Augenzeugen geben“, beharrte ich. „Unsere Angreifer muss doch jemand gesehen haben. Jemand hat doch das Gelände angemietet. Das muss man nachverfolgen können. Haben Sie das alles schon überprüft?“
    Herr Ruprecht beugte sich nach vorne und antwortete mir in einem Ton, mit dem eine Erzieherin eine Vierjährige im Kindergarten zurechtweist. „Als Allererstes haben wir recherchiert, wer das Gelände gebucht hat. Der Name, unter dem die Anmietung erfolgt ist, ist offensichtlich falsch. Er gehört zu einem fünfundachtzigjährigen Rentner, einem früheren Zahnarzt, der seit kurzem in einem Pflegeheim lebt.“
    Ich hatte das Gefühl, das das gesamte Zimmer heftig schwankte. Ich griff nach der Tischplatte um Halt zu finden. „Was haben Sie gerade gesagt?“
    Der Körperhaltung des Polizisten signalisierte, dass er trotz seiner Bereitschaft, bei mir Nachsicht zu üben, an die Grenzen seiner Geduld kam. „Derjenige, der den Zeltplatz in Wacken reserviert hat, hat den Namen eines dementen alten Mannes benutzt. Die Spur führt uns nicht weiter. Wir können den wahren Initiator der Buchung unmöglich ausfindig machen.“
    Meine Lippen fühlten sich an, wie abgestorben. Mein Mund war so trocken, dass ich Schwierigkeiten hatte, zu schlucken. Ehemaliger Zahnarzt … dement … Pflegeheim – die Beschreibung passte auf Onkel Peter. Wie konnte das sein?
    Von Ferne hörte ich meine eigene Stimme sagen: „Und die Zeugen, was ist mit denen?“
    Herr Ruprecht seufzte. „Nun, meine Kollegen in Wacken haben hunderte von Aussagen aufgenommen, doch diese sogenannten Zeugen haben alles mögliche gesehen, angefangen von feuerspeienden bunten Drachen, über Blutfontänen bis hin zu geheimnisvollen weißen Zeichen auf dem Ackerboden.“
    Ich spürte, wie das Blut in mein Gesicht schoss. Während ich meine Lider senkte, streifte mein Blick wie zufällig über Dr. Hilbrich. Schlagartig wurde mir klar, dass er ganz genau wusste, was geschehen war. Dass ihm alle gerade geschilderten Umstände bestens vertraut waren – bis hin zum Pentagramm, zum Blutsalz und zur Folter. Er kannte die Männer, die uns das angetan hatten. Und es freute ihn, uns hier so sitzen zu sehen - machtlos dem scheinbar grenzenlosen Einfluss der Studentenverbindung ausgeliefert. Niemand würde uns helfen, besonders nicht die Polizei – das war die unverhohlene Botschaft seiner kalten Augen.
    „Das Einzige, worin sich alle Zeugen einig waren, ist, dass es zu einem bestimmten Zeitpunkt ein großes Feuer gab und eine Art Explosion. Das haben alle bestätigt“, beendete Herr Ruprecht seine Ausführungen.
    Dr. Hilbrich nahm seinen schwarzen Aktenkoffer vom

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