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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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schmiss ihn gegen die Wand. Der Shaker krachte gegen einen Pfeiler und platzte auf. Der Alkohol hinterließ einen feuchten Schmutzfleck auf dem makellosen Putz.
    Asmodeo blickte wieder zu mir und seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Ein überaus gewalttätiges Flüstern. „Es ist nicht so wie ich denke, sagst du? Was weißt du schon, was ich denke? Gar nichts weißt du! Du kannst dir gar nicht vorstellen, was ich durchgemacht habe. Und ich habe ein für alle Mal die Schnauze voll von dir. Ich halte dich nicht aus. Es war ein großer Fehler, mich überhaupt mit dir einzulassen. Wer bin ich denn, mich von dir derartig an der Nase herumführen zu lassen! Das habe ich nicht nötig.“
    Seine Worte schnitten wie ein Messer in mein Fleisch. „Asmodeo, bitte“, setzte ich mit tränenerstickter Stimme an.
    Er fegte mit einer Bewegung das Cocktailglas zu Boden, wo es zerbrach.
     „Rede mich nie wieder an, hörst du?“ Diesmal war es der reine Hass, der aus ihm sprach. Nie hatte er einem Dämon mehr geähnelt.
    „Ich will dich nie wieder sehen. Ich mache Schluss mit dir… - nein, ich habe bereits Schluss gemacht.“ Er hielt inne und lächelte böse. „Ich werde mein Leben jetzt genießen, mit einer Frau, die zu ihrem Mann steht und nicht herumhurt. Ich gehe fort von hier. Ohne dich. Nimm du dein Priesterlein oder wen auch immer, es ist mir egal. Aber mich bekommst du nicht.“
    Er genoss sichtlich die Wirkung, die seine Worte auf mich hatten.
    „Asmodeo!“, wiederholte ich flehend und wollte meine Hand nach ihm ausstrecken. Doch seine Stimme hielt mich auf. Sie klirrte wie Eis. „Ich habe dir doch soeben klar und deutlich erklärt, dass du mich nie wieder ansprechen sollst! Sieh zu, dass du nach Hause kommst! Deine Oma macht sich riesige Sorgen um dich. Du hast unser aller Vertrauen missbraucht, Lilith. Ich will dich nie wieder sehen.“
    Mit einem Mal hatte ich keine Kraft. Ich schaffte es nicht, um ihn zu kämpfen. Ich ließ meine Arme sinken und gab mich geschlagen. Mein Hals fühlte sich geschwollen an,  meine Augen brannten. „Ist das dein letztes Wort?“
    Asmodeo lenkte seinen Blick von mir weg und sah hinaus in die Leere. „Ja, und jetzt geh.“
    Ich wischte mir mit meinem Handrücken die Tränen aus den Augen, während ich mich aufrichtete. Mit einem entschiedenen Ruck zog ich den Ring von meinem Finger, den er mir an unserem letzten gemeinsamen Tag geschenkt hatte. Ich knallte ihn auf den Tresen und lies meine flache Hand darauf liegen. „Gut. Dann nimm den Ring zurück. Ich will ihn nicht mehr.“
    Asmodeo drehte seinen Kopf zu mir. Für einen Augenblick war es fast so, als wäre er erstaunt. In seinem Gesicht konnte ich die Andeutung von Verständnis sehen. Dann zogen sich die Wolken in seinen Augen wieder zusammen und ich hatte ihn endgültig verloren.
    „Was will ich mit diesem billigen Ring? Der taugt doch nur für eine billige Nutte.“
    Er konnte mich nicht mehr verletzen. Zwischen uns war alles gesagt. Eine bedrückende Stille breitete sich aus.
    Ich nahm eine Bewegung wahr. Von dem großen Futtonbett, das im Hintergrund stand, erhob sich eine Figur. Es war eine Frau mit langen, dunkelblonden Haaren. Sie trug einen seidenen Morgenmantel, weiter nichts.
    Fiona ging einige Schritte auf uns zu, lehnte sich an einen Pfeiler und nippte an ihrem Cocktailglas, während sie mich unverwandt betrachtete. Asmodeo folgte meinem Blick und er lächelte. Ich hätte es bevorzugt, wenn er mir ins Gesicht geschlagen hätte.
    Mit einem Ruck wischte Asmodeo meinen Ring von der Bar. Er klirrte wie ein Geldstück am Boden. Dann drehte sich Asmodeo ab und ging mit seinem Raubtiergang langsam aber entschlossen zu Fiona.
    Ich wartete nicht darauf, bis er dort angekommen war, sondern verließ seine Loftwohnung, ohne mich umzublicken.
     
    9
     
    Draußen hatte es aufgehört zu regnen, aber der Himmel war weiterhin mit bleigrauen Wolken verhangen. Ich fand Johannes, wie ich ihn verlassen hatte. Mit geschlossenen Augen lauschte er der Radiomusik. Er warf mir nur einen Blick zu und merkte gleich, dass ich ihm nichts erzählen würde. Trotzdem ließ er mir etwas Zeit. Ich saß still auf dem Beifahrersitz und stierte Löcher in die Windschutzscheibe.
    „Was hältst du davon, wenn wir nach Hause fahren?“, fragte er schließlich.
    „Eine gute Idee“, sagte ich.
     
    10
     
     Ich bat Johannes um einen Abstecher zu mir. Unterwegs hörte ich mein Handy ab. Die Mailbox war proppenvoll. Zuerst hatten meine

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