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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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Sie denn?“ Asmodeo schien wirklich an der Meinung des Kellners interessiert zu sein.
    „Ich würde Ihnen ebenfalls den Hamburger Royal empfehlen, mit Bacon und Tomaten. Dazu vielleicht die Farmer-Potatoes mit dem saure Sahne - Dip und entweder einen Milchshake wie die Dame“ - dabei wies er doch tatsächlich auf mich und der Typ war vielleicht nur ein Jahr älter als ich - „oder aber ein Eis mit Smarties.“
    „Smarties“, wiederholte Asmodeo.
    „Das sind bunt glasierte Schokolinsen.“
    „Nein“, entschied sich Asmodeo. „Keine Schokolinsen. Aber der Milchshake, der klingt interessant.“
    Asmodeo entließ unseren Privat-Kellner mit einem routinierten Lächeln. Dann griff er nach der Champagnerflasche und goss zuerst mir und dann sich nach.
    „Ist der Champagner in Ordnung?“
    Ich trank einen Schluck, sah ihm dabei fest in die Augen. „Er ist in Ordnung. Die Temperatur passt auch.“
    Das war ziemlich alles, was ich über Champagner wusste. Da ich den ganzen Tag fast nichts gegessen hatte, stieg mir der Alkohol schnell zu Kopf. Ich entspannte mich und fing an, die Sache zu genießen.
    „Du bist aus E.?“, fragte er.
    „Ich bin hier geboren, aber ich bin erst seit vier Jahren hier.“ Jetzt wollte ich ihn doch beeindrucken. „Ich war viele Jahre im Ausland“, meinte ich und musste nicht einmal lügen. Gerti hatte mir erzählt, dass meine Mutter als Ingenieurin viel mit mir gereist war.
     „Wo hast du denn gewohnt, bevor du hierher kamst?“
    „In Chile. Ich lebte dort mit meiner Mutter.“ – Auch das wusste ich von Gerti.
    „Ah, Chile. Santiago de Chile ist schon eine beeindruckende Stadt. Die Leute sind dort weltoffen und haben trotzdem ihre kulturellen Eigenarten bewahrt“,  sinnierte er.
    Oh, verdammt.Natürlich kennt er Chile und im Gegensatz zu mir, kann er sich sogar daran erinnern. - Von dem Thema musste ich schnell weg. Ich prostete ihm zu, trank ein weiteres Schlückchen. „Und du, was hat dich hierher verschlagen?“
    „Ich promoviere hier in Wirtschaftswissenschaften.“
    Ich sah auf als zwei Angestellte an unseren Tisch traten, um uns das Essen zu bringen. Sie trugen die obligatorischen Pappschachteln aber nicht auf den gewöhnlichen orangenen Plastikuntersetzern, sondern auf zwei silbernen, reich verschnörkelten Tabletts. Sie legten sie vor uns ab und blieben stehen.
    „Guten Appetit, Lilith“, sagte Asmodeo. Wieder verweilte sein abwartender Blick auf mir.
    „Das sieht gut aus“, meinte ich und Asmodeo schien erleichtert.
    Unsere Kellner verschwanden. Augenblicklich machte ich mich über meine Burger her. Im Hintergrund sangen unsere drei Tenöre etwas, was sich wie Azuro anhörte.
    „Hm“, seufzte ich zufrieden.
    Asmodeo prostete mir zu und biss in seinen Hamburger. „Das ist ein guter Burger!“ - vermutlich war es sein Erster. Während des Essens sprachen wir nicht viel. Mir fiel nur auf, dass er mich häufig ansah. Eigentlich nahezu ununterbrochen. Sein Blick haftete regelrecht auf mir.
    Ich war von mir selbst überrascht, aber die Riesenportion, die ich für mich bestellt hatte, war tatsächlich in meinem Bauch. Und mir war nicht einmal schlecht. Im Gegenteil, ich fühlte mich rundum wohl.
    Einer unserer Kellner räumte unsere Tabletts weg.
    „Willst du noch einen Schluck Champagner?“, fragte Asmodeo.
    „Schade um den Schampus, aber nein danke, ich muss fahren“, lehnte ich mit Bedauern ab.
    „Aber natürlich, wie konnte ich das nur vergessen. Wie wär‘s dann mit einem Kaffee?“
    „Ein Cappuccino wäre toll.“
    Asmodeo winkte einen der Mitarbeiter zu sich, um zu bestellen.
    Wir schlürften unseren Kaffee – er trank ihn ohne Zucker, ich dafür mit umso mehr - und ich genoss jeden Schluck.
    Dann stellte ich meinen Pappbecher zurück auf das kleine Silbertablett, auf dem er gekommen war, sah Asmodeo direkt in seine stechend blauen Augen und hörte mich sagen: „Es ist schon spät, ich muss nach Hause.“
    Er blickte auf seine kleine Uhr, die er am linken Handgelenk trug. Vermutlich war sie teurer als Tante Karins Mercedes.
    „Das stimmt“, bestätigte er. „Es wird Zeit zu gehen.“
     
    2
     
    Asmodeo stand auf und half mir in meine Lederjacke. Dann winkte er dem Personal und den Musikern freundlich zu und wir gingen durch die Glastür nach draußen, die uns diesmal von einem der Mitarbeiter aufgehalten wurde.
    Auf der Treppe blieben wir stehen. Die Stadt schlief. Vor uns lag der große leere Platz mit der Kirche im Hintergrund. Eine einsame

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