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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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Gruppe von Passanten schlenderte auf der gegenüberliegenden Straßenseite vorbei, ohne uns zu beachten. Ein schwarzer Vogel saß verlassen auf dem Rand eines Buswartehäuschens. Er blickte uns unverwandt an, bevor er mit einem lauten Krächzer davonflog.
    Schließlich hielt ich es nicht mehr aus und durchbrach die Stille. „Gehst du immer so essen?“
    „Ich versuche, aus allem das Beste zu machen.“
    „Das wird mit der Zeit aber ganz schön teuer“, stellte ich das Offensichtliche fest.
    Er verzog seine Mundwinkel zu einem leichten, nahezu ironischen Lächeln. „Das ist nicht der Punkt. Gute Dinge haben ihren Preis.“
    Schweigend gingen wir nebeneinander her in Richtung unserer Bikes. Die kleine Nebenstraße war eng und nur spärlich beleuchtet. Wie übergroße Mäuler gähnten zwischen den hohen Stadthäusern dunkle Öffnungen ehemaliger Kutschentore, die jetzt als Zufahrten zu den Hinterhöfen dienten.
    Ein junger Mann mit einer Jeansjacke schälte sich aus dem Dunkel einer der Einfahrten und kam uns entgegen. Er hielt seinen Kopf gesenkt und schien es eilig zu haben.
    Als er uns passierte, trat ich einen Schritt zur Seite, um ihn vorbeizulassen. Er wich jedoch nicht aus, sondern folgte meiner Bewegung. Dabei rempelte er mich heftig mit seiner Schulter an. Während ich mich noch wunderte, ob er mit Absicht gehandelt hatte, sah er zu mir auf. Sein Blick war regelrecht feindselig.
    „Pass doch auf, du blöde Sau“, zischte er mir zu.
    Asmodeo blieb stehen und drehte sich zu dem Fremden um, der ein Stück weitergegangen war. „Gibt es ein Problem?“, erkundigte er sich mit ruhiger Stimme.
    „Er hat mich angerempelt.“ Ich rieb mir den schmerzenden Oberarm.
    Der Fremde zeigte seine Zähne in einem verzerrten Grinsen. „Halt die Fresse, du Schlampe. Sonst haue ich dir und deinem Kunden eins aufs Maul.“
    Mir blieb die Luft weg. Verstört blickte ich zu Asmodeo, der den Fremden milde lächelnd betrachtete. In ihm war keine Spur von Verärgerung oder gar Aggressivität zu erkennen. Ich selbst war äußerst wütend und konnte es nicht begreifen, wie Asmodeo gelassen bleiben konnte. Doch er zupfte sich lediglich an seinem rechten Ohrläppchen und meinte dann beschwichtigend: „Hier muss es sich um einen Irrtum handeln. Ich nehme an, Sie haben uns mit jemandem verwechselt?“
    „Au contraire, du Arschloch.“
    Als hätten sie auf ihr Stichwort gewartet, sprangen hinter Asmodeo zwei weitere Männer aus dem Schatten. Einer hielt einen Baseballschläger hoch erhoben. Gleichzeitig nahm er Anlauf, in der Absicht, den Schläger auf Asmodeos Hinterkopf niedersausen zu lassen.
    Die Zeit fror ein.
    Der Schläger hing in der Luft. Asmodeos Bewegung verwischte, sie war unglaublich schnell. Er trat dem Angreifer mit voller Wucht in den Unterleib, der wie ein Taschenmesser nach vorne zusammenklappte. Asmodeo entriss ihm den Baseballschläger, holte aus und ließ das Holz mit einem krachenden Geräusch auf den Rücken seines Gegners niedersausen.
    Blitzartig fuhr Asmodeo mit dem Schläger in Hüfthöhe herum und stieß dessen Spitze gegen den Brustkorb des zweiten Angreifers. Ein knirschendes Geräusch ertönte. Der zweite Mann sank ebenfalls zu Boden und rührte sich nicht mehr.
    Asmodeo warf den Schläger achtlos zur Seite und ging zurück zu dem Jeanstyp, der die Auseinandersetzung begonnen hatte und ihm jetzt mit fassungslosem Gesichtsausdruck entgegensah. Asmodeo streckte seine Hand aus und meinte: „Nichts für ungut, Kumpel. Ich habe – glaube ich – etwas überreagiert. Mein Name ist Asmodeo.“
    Der Fremde ergriff wie hypnotisiert Asmodeos Hand. Asmodeo zog den Fremden ruckartig zu sich, drehte sich dabei halb herum und schlug seine linke Hand in die Armbeuge seines Gegenübers. Dessen Ellenbogen brach mit dem Geräusch eines zerberstenden Holzes. Der Mann schrie spitz auf, sank auf seine Knie, doch Asmodeo hielt dessen Hand weiter fest.
    Asmodeo wartete ab, bis die Schmerzen ihren Höhepunkt erreichten. Dann rammte er sein Knie nach oben, gegen den Kopf des Fremden, der leblos in sich zusammenfiel.
    Während des gesamten Kampfes war ich wie versteinert auf meinem Platz gestanden, die Hände zu Fäusten geballt, hatte mich keinen Millimeter bewegt.
    Asmodeo kam zu mir zurück. Mehr als zuvor fiel mir die raubtierhafte Geschmeidigkeit auf, mit der er sich bewegte. Gemeinsam stiegen wir über die leblosen Gestalten, die zu unseren Füßen lagen.
    „Wie gesagt“, nahm er unser Gespräch wieder auf, als sei

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