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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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willst.“
    Das ist ja noch schlimmer.
    Mir fiel ein, dass ich eigentlich Lebensmittel einkaufen gehen wollte.
    „Ich muss in den Supermarkt“, begann ich.
    Wie blöd kann man eigentlich sein? - Ich hätte viel darum gegeben, jetzt unsichtbar zu werden. Johannes musste mich für total unterbelichtet halten.
    Seine Reaktion war nicht, wie ich befürchtet hatte. Er verbiss sich den Anflug eines Lächelns, blieb einfach stehen und gab mir eine zweite Chance.
    „Du möchtest, dass ich mit reinkomme?“, fragte ich.
    Er nickte.
    „Ok“, antwortete ich und versuchte dabei, locker zu erscheinen.
    Ich parkte meine Suzi und ging hoch erhobenen Hauptes zu ihm, als wäre es das Natürlichste von der Welt.
    Die Eingangstür war aus dunklem, bronzefarbenem Metall gefertigt, links von ihr sah ich eine Videoüberwachungsanlage. Darunter befand sich eine Zahlentastatur. Johannes tippte eine Nummernfolge ein und die Tür schwang auf.
    „Willkommen auf Alcatraz“, sagte er.
     
    13
     
    Wir kamen in eine repräsentative Eingangshalle, in der man auch gut mein ganzes Häuschen hätte unterbringen können. Der Boden war aus hellem Naturstein gefertigt und in der Mitte lag ein riesengroßer Orientteppich. Die Wände waren holzgetäfelt. Am Ende der Halle wandt sich elegant eine breite Treppe in den ersten Stock. Der Raum wurde von zahllosen kleinen Lampen erhellt, die in die hohe Decke eingelassen waren.
    Johannes warf seine Sporttasche achtlos neben eine glänzende Vitrine mit geschwungenen Beinen und ich legte meine Sachen daneben.
    Er führte mich durch eine weiße doppelflügelige Tür in das angrenzende Wohnzimmer. Jedenfalls nahm ich an, dass es sich um ein Wohnzimmer handeln musste. Es standen mehrere Ledersofas unterschiedlicher Größe mit passenden Tischen darin und weitere Vitrinen. Auf einigen Tischen waren Vasen oder Porzellanfiguren verteilt. An den Wänden hingen indirekt beleuchtete Ölbilder mit Landschaften und Portraits.
    Wir ließen auch diesen Raum hinter uns und gelangten durch eine zweite Doppeltür in ein weiteres Zimmer. Hier gefiel es mir wesentlich besser. Durch ein großes Panoramafenster konnte man auf eine Terrasse blicken und dahinter die Häuser und Türme der Stadt erkennen. Die Stadt lag vor uns und ihre Dächer schimmerten in der Abendsonne in unterschiedlichen Rottönen. Mir war nie bewusst gewesen, wie viele Nuancen es von roten Ziegeln gab.
    Dieser sehr viel kleinere Raum wurde von einem imposanten offenen Kamin dominiert, der sich am gegenüberliegenden Ende befand. Vor ihm breitete sich eine einladend wirkende Ledercouch mit vielen bunten Kissen aus. Eine der Wände bestand komplett aus vollgestopften Bücherregalen. Neben dem Kamin stand ein kleiner alter Schreibtisch, darauf lagen Dokumente, Zeichenblöcke und Stifte. Am Rand des Fensters entdeckte ich eine Staffelei.
    „Gemütlich“, stellte ich fest.
    „Gefällt es dir?“ Johannes schien sehr an einer ehrlichen Antwort gelegen zu sein.
    „Wundervoll.“
    „Das war das Arbeitszimmer meines Großvaters. Eigentlich hat er sich hier die meiste Zeit aufgehalten. Auch dann, wenn er nicht gearbeitet hat. Besonders in den letzten Jahren. Ich bin auch sehr gerne hier.“
    Ich schaute mich um. „Das kann ich gut verstehen. Wo ist denn der Rest deiner Familie?“
    „Du siehst ihn vor dir.“
    „Du meinst, du bist ein Waisenkind und lebst hier einsam und verlassen?“, scherzte ich.
    „Also ein Waisenkind bin ich nicht. Meine Eltern sind um diese Jahreszeit an der Ostsee in unserem Ferienhaus und segeln dort die Fjorde rauf und runter. Und meine Geschwister – die wohnen hier schon lange nicht mehr.“
    Mir war bei seinen Worten nicht entgangen, dass er meine Frage nur halb beantwortet hatte. Und er kam mir tatsächlich einsam vor, wie er vor mir stand.
    „Die Aussicht ist gigantisch“, versuchte ich abzulenken.
    Erleichtert ging er darauf ein. „Nicht wahr? Willst du mal auf die Terrasse? Von da aus ist die Aussicht noch schöner.“
    Er schob die Glastür zur Seite und wir traten hinaus ins Freie. Draußen fristeten eine ältere Holzliege und ein Gartenstuhl, der schon bessere Zeiten gesehen hatte, ein eher trauriges Dasein.
    „Du musst entschuldigen, aber ich habe nicht mit Besuch gerechnet.“
    „Das reicht doch völlig“, beeilte ich mich, ihm zu versichern. „Du solltest mal unsere Gartenmöbel sehen. Dagegen ist das hier purer Luxus.“
    Um meinen Worten Nachdruck zu verleihen, setzte ich mich schnell auf den Stuhl, der

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