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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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hatte, welches meinen Traum vom Nebel aber mehr und mehr durchwob, seitdem … - Ich dachte an die letzten Tage und plötzlich wusste ich, dass diese tiefgreifende Änderung mit der Beschwörung zusammenhing. Mit der Beschwörung des Geistes, den ich versucht hatte, in meinem Zimmer festzuhalten.
    Voller Panik krümmte ich mich auf meinem Bett zusammen.
    Wahrscheinlich verlor ich den Verstand. Wahrscheinlich entsprang bereits die Beschwörung meinem kranken Kopf, war nur Einbildung und nichts weiter.
    Diesmal brauchte ich lange, bis ich wieder einen klaren Gedanken fassen konnte.
    Was, wenn es den Geist tatsächlich gab? Wollte er mir dann etwas Böses? Oder versuchte er, mit mir in Verbindung zu treten?
    Welches Ziel wollte der Geist damit erreichen? Es musste etwas sein, was auch ihm nutzen konnte. Aber was? - Ich zermarterte mir das Gehirn, ohne darauf eine Antwort zu finden.
    Wie passte der Traum von letzter Nacht in das Muster? - Sicher, ich hatte mich vorher mit der Französischen Revolution beschäftigt. Da war es naheliegend, dass mein Unterbewusstsein versuchte, die Informationen über diese Zeit zu verarbeiten.
    Trotzdem, da war noch mehr, das war nur ein Teil der Wahrheit.
    Wieder kroch der furchteinflößende Gedanke des Wahnsinns in meinen Kopf, verharrte züngelnd wie eine Giftschlange. Realität und Traum verschwammen bei mir ineinander, sie überlappten sich. Ich konnte nicht mehr mit Sicherheit sagen, wo die Grenzen lagen.
    Über eines aber war ich mir sicher. Hundertprozentig sicher. Johannes. Johannes war real und meine Gefühle für ihn ebenfalls.
    Und dann stieg eine weitere Gewissheit in mir hoch. Wie sehr hatte ich es genossen, mit meinem unbekannten Begleiter zusammen zu sein. Wie vertraut war ich mit ihm gewesen. Ich hatte ihn zwar Johannes genannt, doch es hatte sich definitiv um einen anderen Mann gehandelt.
    Dieser Mann war beherrscht und erfahren gewesen. Er hatte unbeschreibliche Gefühle in mir geweckt.
    Warum hatte ich meinen Begleiter im Traum förmlich darum angefleht, nicht aufzuhören, während ich bei Johannes darauf bestanden hatte, es langsam anzugehen? War das ein Zeichen dafür, dass ich in meiner Beziehung zu Johannes etwas vermisste? Wollte mir das mein Unterbewusstsein sagen?
    Ich grübelte lange über diese Frage nach und schließlich gelang es mir, ehrlich zu mir selbst zu sein. Die Gefühle zu meinem Begleiter im Traum waren nicht besser oder schlechter als die, die ich für Johannes hegte. Und momentan wollte ich beide Arten nicht missen.
    UndAsmodeo?
    Was war mit ihm?
     
    20
     
    Mühsam quälte ich mich aus meinem Bett, schlüpfte in meine Joggingsachen und ging hinunter. Ich konnte es gar nicht erwarten, meinen Gedanken zu entfliehen, zu rennen und die frische klare Luft des Waldes auf meinem Gesicht zu spüren.
    Vor der Esszimmertür blieb ich wie angewurzelt stehen. Meine Oma saß am Tisch und Asmodeo im Sportdress war dabei, ihr eine Tasse zu reichen.
    „Interessant“, sagte ich beiden zur Begrüßung.
    „Guten Morgen, Lilith“, antwortete Asmodeo. „Willst du auch einen Kaffee? Ich habe Nanah gerade welchen aufgebrüht.“
    „Lilith, du musst den Kaffee probieren. Asmo hat ein Pulver mitgebracht, das schmeckt sogar besser als das, das sich Karin immer importieren lässt.“  Gerti war bester Laune.
    „Ein Kaffee vor dem Joggen kann nicht schaden“, murmelte ich mehr zu mir selbst. Und zu Asmodeo gewandt sagte ich laut und deutlich: „Ich trinke gerne eine Tasse mit dir, bevor du gehst .“
    „Aber ich habe nicht vor zu gehen“, lächelte er.
    „Was willst du dann hier, so früh am Morgen?“
    Mein irritierter Tonfall perlte an ihm ab.
    „Du sagtest gestern, dass du heute joggen gehen wolltest und da ist mir spontan die Idee gekommen, dass ich dich vielleicht begleiten könnte – natürlich nur, wenn du nichts dagegen hast.“ Er sah mich abwartend an.
    Klar, deswegen stehst du so unverschämt gutaussehend mit kurzen Hosen und T-Shirt in meinem Esszimmer.
    Ich schnupperte an meiner Tasse und nippte daran. Widerwillig musste ich zugeben, dass Gerti nicht übertrieben hatte. Das Gebräu schmeckte wirklich göttlich und verleitete mich zu einer unüberlegten Aussage.
    „Hm, das Zeug ist echt teuflisch gut! Ab sofort kommst du jeden Morgen vorbei, um Kaffee zu machen. Aber ich bestehe auf deine Laufshorts.“
    Als ich das gesagt hatte, wusste ich, dass ich ihm damit ein Kompliment gemacht hatte. Und das war eigentlich nicht meine Absicht

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