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Für eine Nacht

Für eine Nacht

Titel: Für eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Phillips
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mit Chase in Verbindung bringen würde. In dieser Zeit des kompletten Chaos empfand sie den Duft als seltsam vertraut und tröstlich, und es fiel ihr immer schwerer, die Distanz zwischen ihnen aufrechtzuerhalten, zu der ihr ihr Verstand riet.
    »Ja, das wusste ich. Wie es aussieht, sind deine Stiefmutter und meine Schwägerin Charlotte miteinander befreundet.«
    Sloanes Augen weiteten sich vor Staunen. »Die Charlotte, die hier und in Washington ein Wäschegeschäft besitzt?«
    Chase nickte. »Sie ist mit meinem jüngsten Bruder Roman verheiratet.«
    »Ach du lieber Himmel, willst du damit sagen, dass es noch einen von eurer Sorte gibt?«
    Chase grinste. Seine weißen Zähne blitzten. »Du hast es erfasst. Hier in der Gegend kennt man uns nur als die Chandler-Brüder. Wir sind eine verschworene Truppe. Das waren wir schon als Kinder.«
    »Izzy hat von dir gesprochen«, fiel ihr plötzlich ein. »Aber ich kannte deinen Nachnamen nicht, so konnte ich nicht zwei und zwei zusammenzählen.« Sie spürte, wie ihr das Blut in die Wangen stieg, als sie daran dachte, wie sie sich in der Bar an ihn herangemacht hatte. An einen Fremden, mit dem sie dann auch noch gleich ins Bett gestiegen war. Nur war er ihr damals gar nicht wie ein Fremder vorgekommen und tat es auch jetzt nicht.
    Unvermutet strich er ihr über die Wange. »Es gibt nichts, wofür du dich schämen müsstest. Ich bedauere nichts, und ich möchte nicht, dass du dir im Nachhinein Vorwürfe machst.«

    Seine kreisenden Fingerspitzen lösten prickelnde Erregung in ihr aus, und sie spürte, wie ihre Brustwarzen unter ihrem Shirt zu pochen begannen. »Ich bereue auch nichts«, gab sie zu. Noch nicht einmal jetzt, da sie wusste, wer er war.
    Doch dann traf sie das volle Ausmaß der Erkenntnis wie ein Schlag. Er war Reporter, er stand auf der feindlichen Seite. Er mochte ihr ja das Leben gerettet haben, aber sie musste trotzdem damit rechnen, alles, was sie zu ihm sagte, am nächsten Morgen in der Zeitung lesen zu können. Sloane lehnte sich im Sessel zurück. Seltsamerweise stimmte es sie traurig, dass er sich doch nicht als ihr Traumprinz entpuppt hatte, aber das durfte sie sich unter keinen Umständen anmerken lassen. »Aber auch wenn wir beide nicht bereuen, was wir getan haben, haben wir momentan ganz andere Sorgen als einen One-Night-Stand, der vorbei und vergessen ist.«
    Er zuckte zusammen, und sofort bedauerte sie ihre schroffen Worte. Sie hatte ihn nicht verletzen wollen, sie versuchte nur, einen Schutzwall um sich herum aufzubauen, um ihre Familie nicht zu gefährden.
    Seufzend zwang sie sich, sich auf die vielen unbeantworteten Fragen zu konzentrieren, die sie beschäftigten. »Du hast also meine Stiefmutter getroffen. Was genau hat sie dir denn erzählt?« Sloane war noch immer davon überzeugt, dass ihr Madeline niemals einen Reporter auf den Hals gehetzt hätte.
    »Sie sagte, du hättest ein paar persönliche Probleme, mit denen du fertig werden müsstest, du brauchtest ein bisschen Zeit für dich allein und wärst in die Heimatstadt deiner Mutter gefahren, um dort nach deinen Wurzeln zu suchen.« Chases Stimme klang kühl und sachlich. Der Schutzwall zeigte Wirkung.
    Sein abweisendes Verhalten versetzte ihr einen kleinen
Stich, obgleich sie sich sagte, dass es so am besten für sie beide war. »Mit anderen Worten, sie hat dich gebeten, auf mich aufzupassen«, vermutete Sloane. Das sah Madeline ähnlich. Sie hatte Sloanes Wunsch, ohne Begleitschutz nach Yorkshire Falls zu fahren, viel zu bereitwillig nachgegeben – weil sie schon eine Lösung für dieses Problem gefunden hatte.
    »Offen gestanden ja. Und nachdem ich erfahren hatte, wer du wirklich bist, bin ich nur zu gerne auf ihr Angebot eingegangen.« Noch nicht einmal der Anflug eines Lächelns spielte bei diesen Worten um seine Lippen. Nachdem sie ihre gemeinsame Nacht als belanglos abgetan hatte, gab er vermutlich nur höchst ungern zu, dass er sich darauf gefreut hatte, sie wiederzusehen. »Aber Madeline hat kein Wort über Samson verloren«, fuhr er fort. »Und in Anbetracht der Tatsache, dass irgendwer sein Haus in die Luft gejagt hat und du beinahe drin gewesen wärst, habe ich noch eine ganze Reihe weiterer Fragen an dich. Angefangen mit der Frage, was dich mit Samson Humphrey verbindet.«
    Sloane wünschte, sie könnte sich jetzt einfach in seine Arme kuscheln und ihm alles anvertrauen. Aber das kam natürlich nicht in Frage. Der einzige Mensch, dem sie trauen konnte, war sie selbst. Es sei

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