Für eine Nacht
Wein ein.«
Und dann hielt sie den Atem an, während sie auf seine Reaktion wartete.
Zehntes Kapitel
Die widersprüchlichen Gefühle, die sich auf Sloanes Gesicht abzeichneten, entgingen Chase nicht. Sie hatte Angst vor seiner Antwort, aber diese Angst war überflüssig. Es lag unter seinem Niveau, Raina zu erzählen, dass sie nur miteinander ins Bett gingen. Er würde seiner Mutter die Antwort auf all ihre Gebete liefern. »Sloane und ich sind fest zusammen, Mom.« Dasselbe hatte er kurz zuvor auch Cindy mitgeteilt.
Sie hatten sich in aller Freundschaft getrennt, aber er hatte es weder für passend noch für notwendig gehalten, Cindy davon in Kenntnis zu setzen, dass er sich nur auf Zeit mit Sloane zusammengetan hatte.
»Ich wusste es!« Raina klatschte vor Freude in die Hände.
Anscheinend hatten die beiden Frauen sich von Anfang an gut verstanden, und wie Chase vermutet hatte, hatte Raina Sloane als dritte Schwiegertochter ins Auge gefasst. Und deshalb würde er sie mit ihren eigenen Waffen schlagen.
Wenn sie dachte, er hätte in Bezug auf Sloane ernste Absichten, dann würde sie ihn in Ruhe lassen. Er musste nicht mit Überraschungsbesuchen rechnen, und seine Mutter konnte nicht in die Schusslinie irgendwelcher zwielichtiger Typen geraten, während Sloane und er nach Samson suchten.
»Jetzt hast du die Antwort bekommen, die du hören wolltest, und ich möchte Sloane jetzt gerne zum Lunch ausführen.
« Er ging zu Sloane hinüber, reichte ihr die Hand und zog sie aus dem Sessel hoch. »Hatten die Damen einen netten Vormittag?«
»Einen wunderbaren Vormittag«, bestätigte Sloane. »Und einen ergiebigen noch dazu. Raina kannte meine Mutter viel besser, als ich zu hoffen gewagt hatte.«
»Ich würde mich freuen, wenn du mich wieder besuchen würdest«, sagte Raina, ohne sich von der Couch zu erheben. Sie war wie selbstverständlich zum Du übergegangen. »In der Zwischenzeit sehe ich, ob ich mich noch an weitere Einzelheiten erinnern kann.«
Sloane nickte. »Das wäre wirklich nett. Hätten Sie nicht Lust, mit zum Lunch zu kommen?«
Verdammt, dachte Chase. »Mom braucht jetzt ein bisschen Ruhe.« Er warf seiner Mutter einen warnenden Blick zu. Sie würde nicht wagen, sich ihnen anzuschließen, wenn sie glaubte, dass er mit Sloane allein sein wollte.
Und richtig nickte sie ihm unmerklich zu.
»Das ist lieb von dir, Sloane, aber ich gehe heute Abend mit Eric ins Kino, also sollte ich mich vorher etwas ausruhen. Ich werde mir die Nachmittagsserien im Fernsehen anschauen.«
»Gute Idee.« Er würde mit Sloane später über den Gesundheitszustand seiner Mutter reden müssen. Obwohl er ihr von Rainas unermüdlichen Versuchen, ihre Söhne unter die Haube zu bringen, erzählt hatte, hatte er vergessen, ihre vorgetäuschte Herzschwäche zu erwähnen. Er wusste selbst noch nicht, wie er mit dieser Lügengeschichte umgehen sollte.
Er musterte seine Mutter verstohlen. Sie war ein bisschen blass um die Nase, dennoch machte er sich deswegen keine großen Sorgen. Wenn sie etwas erreichen wollte, konnte Raina so überzeugend ihre Rolle spielen, dass sogar er darauf hereingefallen
war. Noch einmal würde er sich nicht so leicht aufs Glatteis führen lassen.
»Wir sollten jetzt gehen.« Er drückte Sloanes Hand. »Rick möchte mit uns sprechen«, flüsterte er ihr zu, um ihr begreiflich zu machen, wie wichtig dieser Lunch war. Sein Bruder hatte ihn angerufen und angedeutet, dass er Neuigkeiten bezüglich der Explosion hatte, und Chase ahnte, dass Rick im Gegenzug vollkommene Offenheit von ihnen erwartete.
Er gab Raina zum Abschied einen Kuss auf die Wange, und zehn Minuten später saß er mit Sloane in Norman’s Restaurant in einer Nische und wartete auf Rick.
Sloane spielte geistesabwesend mit einem Löffel und betrachtete sich in der glänzenden Wölbung, als könne ihr Spiegelbild ihr die Fragen beantworten, die ihr auf der Seele lagen.
»Warum bist du denn so still? Bedrückt dich irgendetwas?«
Sie blickte auf. »Ich habe heute viel erfahren, was ich erst mal verdauen muss. Zum Beispiel, dass Samsons Vater ein Spieler war. Ich denke, seine Spielsucht ist mit ein Grund dafür, dass Samson von meinem Großvater Geld angenommen und sich von Jacqueline getrennt hat.«
Chase nickte. Er spürte, dass sie noch mehr zu sagen hatte und wollte sie nicht unterbrechen.
»Raina sagte, Jacqueline wäre in dem Sommer, ehe sie hier wegzogen, verliebt gewesen, aber sie wusste nicht, in wen.«
»In diesem Punkt müssen
Weitere Kostenlose Bücher